63 - Italian Food

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"Ja dad?" fragte ich ruhig und grinste etwas verlegen auf den Boden um die unangenehme Situation zu überspielen.

Mein Dad kam die treppe hinunter gelaufen und sah uns Beide dort stehen.

"Geht es dir besser?" wollte er nun wissen.
Ich nickte schnell und grinste dann noch mehr.
Dank Cole geht es mir besser.

"Na schön, wollen wir etwas essen? Du kannst gerne mitkommen Cole. Du hast mir einiges zu sagen Hope, ich möchte wissen, was das vorhin war."

Ihn von etwas anderem zu überzeugen, war ungefähr so wie einem Fisch das Sprechen beizubringen.
Unmöglich.

Also weigerte ich mich nicht großartig und wir machten uns auf den Weg zu einem kleinen Italiener in der Nähe, den ich immer vergöttert habe.

Ich liebe Pizza nun mal.

Wir hatten beschlossen zu Fuß zu gehen, weil mein Vater der Meinung war, mir würde die frische Luft nach meinem "Anfall" gut tun.

Nicht, dass mir Schlaf gut tun würde oder das gefühl von Sicherheit, nein .. Luft.

Glücklicherweise dachte er, dass es ein einfacher gesundheitlicher Anfall von meinem Herz war.

Und natürlich meinte er, dass es einen Auslöser gegeben haben muss, jedoch denke ich nicht, dass er auch nur annähernd die Wahrheit vermutet.

Denn eigentlich hatte ich nur Angst um mein Leben.
Danach sieht man nun mal so aus.

Als wir endlich angekommen sind, suchten wir uns einen Platz am Fenster und setzten uns hin.

Cole neben mir und mein Vater uns gegenüber.

Ich brauchte gerade einfach Cole's Nähe, weil er mich ungemein beruhigt und mich wohlfühlen lässt.

Außerdem war ich wahnsinnig stolz auf uns beide, dass wir uns gegenseitig genug vertrauen um uns Alles zu erzählen.

Hoffentlich hatte Cole nicht das Gefühl ich würde mich nicht um ihn und sein wohlbefinden sorgen, denn das stimmt nicht.

Außerdem hat er vorhin in die andere Richtung gelenkt und hat das Gespräch gedreht.

Er war mir verdammt wichtig und das sollte er wissen.

Ein Kellner kam und brachte uns die Karten, außerdem bestellten wir die Getränke.

Mein Vater und Cole tranken ein Bier, das konnte noch lustig werden.
Ich trank nur eine Cola.

Nach einer Weile kamen die Getränke und wir bestellten Essen.

Unter dem kritischen Blick von Cole bestellte ich mir eine mittlere Pizza und einen Salat dazu.
Ich musste ja nicht alles essen.

Den Rest könnte ich bestimmt mit nach Hause nehmen.
Aber um ihn zu besänftigen hätte ein Salat nicht ausgereicht.

Als der Kellner wieder weg war, legte Cole vorsichtig seine Hand auf mein rechtes Knie und strich mit dem Daumen darüber.

Das gab mir etwas Kraft und ich lächelte ihn an.

Mein Vater unterhielt sich so gut wie durchgehend mit Cole und er schien ihn wirklich zu mögen, was mir wichtig war.

Außerdem macht es mich glücklich zu sehen, dass mein Dad langsam aber sicher zu dem Vater wird, den ich mir wünsche.

Vielleicht musste alles so kommen und für ihn zu erkennen, dass es wichtigeres gab, als der Eindruck auf Andere oder der Job.

Das Essen kam und ich gab mir große Mühe mir nicht anmerken zu lassen, dass es mir unangenehm war zu essen.

Jedes mal wenn mich jemand ansah, während ich esse, dachte ich sie würden sich nur denken, dass ich viel zu fett war um überhaupt etwas zu essen.

Aber noch viel schlimmer ist die eigene Stimme in  meinem Kopf die mir das einredete.

Als dann Cole auch noch seine Hand von meinem Knie nahm, fühlte ich mich allein und hilflos.

Dieser Tag war einfach zu viel für meine Nerven.

Wenn ich nur daran zurück dachte, oder mir überlegte, dass er mich die ganze Zeit beobachten könnte, bei allem was ich tat, könnte ich direkt wieder weinen.

Jeder Versuch meine Gedanken davon abzulenken, verstärkten meine Angst vor Tony noch mehr.

Ich sah auf meinen beinahe leeren Teller.
Wie hatte ich das alles in mich reinstopfen können?

Verdammt.. Ich wollte doch nicht alles essen.

Wenn du so weiter machst, wird Cole dich hässlich finden.
Jeder wird dich hässlich finden, sie werden dich auslachen.
Sie werden Witze über dich machen.

In mir staute sich eine unglaubliche Übelkeit.

Los tu es, das ist das einzig Richtige. Du bist fett.

Nein, nein, nein. Ich raufte mir die Haare.

"Mach dass es aufhört.." nuschelte ich.

Ich ertrage diese Stimme nicht mehr.

Du bist hässlich.

"Hast du was gesagt?" fragte mein Vater.

Ich schreckte auf. Die Beiden sahen mich an.

Cole wird dich nie lieben.

Ich schluckte.

"Ich muss kurz auf die Toilette."
Ich sprang beinahe auf und machte mich auf den Weg zu den Toiletten.

Scheiße, sie hat Recht.

Kürzer als sonst ich weiß. Und es tut mir leid, dass es jetzt erst kommt. Hat sich leider so ergeben aufgrund von viel Stress. Hoffe es gefällt euch trotzdem.

Soon Nearly Perfect ♡ *Abgeschlossen*Where stories live. Discover now