Kapitel 30

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Die Sonne war untergegangen und ich lag auf dem Sofa und schaute die örtlichen Nachrichten.
Danach würde eine von diesen Zoo-Sendungen beginnen.
Doch anders als er wartet wurde eine von diesen Leisten eingeblendet, auf denen eine Programmänderung angekündigt wurde.
"Breaking News: Jason Clark nimmt endlich Stellung zum Mordvorwurf."
Mein Herz setzte automatisch einen Schlag aus und begann dann zu rasen.
Ich fiel in eine Art Trance, bis der Reporter plötzlich auf dem Bildschirm erschien.
"Hallo und Herzlich Willkommen bei einer extra Sendung unserer örtlichen Nachrichten.
Heute ist Jason Clark, der Junior-Chef des bekannten Clark-Verlags, bei uns zu Gast."
Der Reporter lächelte in die Kamera, die nun zu Jason schwenkte.
Er saß auf einem schwarzen Ledersessel, trug einen schwarzen Anzug mit blauem Hemd und guckte so kalt wie bei unseren ersten Begegnungen.
Doch irgendetwas an ihm erschien so verletzlich.
Ein kaltes ",Guten Abend," mehr gab Jason nicht von sich.
War er etwa nervös?
Jason Clark, der Eisprinz war tatsächlich etwas nervös.
"Sie sind heute hier, um ihre Sicht auf den Mordfall von Julie darzulegen.
Hatten Sie wirklich nichts damit zu tun?" Der Reporter begann das Gespräch und versuchte die Wahrheit aus ihm herauszukitzeln.
Jasons Muskeln spannten sich leicht an, doch er hatte schnell wieder die Fassung zurückgewonnen.
"Nein, ich hatte nichts damit zu tun."
Er sah mit steinernem Blick in die Kamera.
Der Reporter hakte sich wieder ein.
"Dann schildern Sie uns doch bitte die Wahrheit."
Und so begann er zu reden.
"Meine damalige Ex-Freundin Julie hatte eine Affäre mit Charles Clark."
Wow, das kam jetzt echt unerwartet.
Obwohl es mich auf den zweiten Blick nicht wunderte, immerhin hatte sich Charles auch an mich rangemacht.
So schnell war auf jeden Fall die eiskalte Wahrheit dargelegt worden.
Eine unangenehme Stille entstand.
"Aber ist Mister Clark Senior nicht ihr Onkel?"
Jasons Blick verhärtete sich noch mehr.
Für andere Menschen würde er diszipliniert wirken, doch da ich ihn besser kannte, merkte ich, dass ihm das alles gar nicht gefiel.
"Ja."
Pause.
"Auf jeden Fall erfuhr dies eine von den anderen zahlreichen Affären meines Onkels und wurde mehr als nur wütend.
Sie entwickelte anscheinend einen so großen Hass gegen Julie, dass sie sie umbrachte."
Damit hatte ich auch nicht gerechnet.
Also war eigentlich Charles an alledem Schuld.
An Jasons Angst, sich zu öffnen; seinem kühlen Äußeren; und an der Tatsache, dass er nicht darüber reden wollte.
Ich fragte mich, wie jemand freiwillig von Jason weg zu Charles gehen würde?
Ich erinnerte mich an Charles schmierige Finger auf meiner Haut.
Und daran, wie Jason mich gerettet hatte.
"Wenn Sie die Frage erlauben, warum kommen sie erst jetzt mit der Wahrheit zu uns?"
Er sah in die Kamera.
Ich erschrak bei der Regung von so etwas wie Liebe in seinen Augen.
Sonst hatte er seine Mimik immer sehr gut unter Kontrolle, doch nun konnte man ihm geradezu bis in die Seele schauen.
"Weil ich eine Person, die mir sehr wichtig ist, damit verletzt habe.
Ich konnte nicht darüber reden und sie erfuhr falsche Tatsachen."
Stille.
"Und wer ist diese Person?"
Die Neugier des Reporters war geweckt worden.
"Sie ist eine einzigartige, wundervolle, intelligente und wunderschöne Frau, die ich gar nicht verdient habe.
Lynn Hoover, es tut mir sehr leid, dass ich es dir nicht sagen konnte.
Du bist die einzig Richtige für mich.
Lynn, ich liebe dich!"
Eine Träne stahl sich aus meinem Augenwinkel.
Er hatte sein Innerstes gerade vor einen Großteil der Welt offenbart und liebte mich immer noch.
Wie hatte ich nur so blind sein können?
Ich liebte ihn doch auch!
Er hatte mir nicht nicht vertraut.
Er hatte sich selber vor der Wahrheit gefürchtet.
Und nun wandte er sich extra ans Fernsehen, damit ich ihm auch ja irgendwann zuhörte.
Wenn ich die Sendung nicht jetzt gesehen hätte, dann hätte ich es bestimmt am nächsten Tag in der Zeitung gelesen.
So etwas hatte noch nie jemand für mich getan.
Und Jason sagte etwas nicht einfach so, es war ihm wirklich ernst.
Ich hätte mich selber für meine Blindheit Ohrfeigen können.

Ich war immer noch verwirrt von den Geschehnissen, als es an der Haustür klingelte.
Wer klingelte denn um diese Uhrzeit noch?
In Jogginghose und Pullover öffnete ich die Tür.
Und dort stand er.
Ein Mann mit einem riesigen Strauß Rosen vor dem Gesicht.
"Jason."
Ich sprang geradezu auf ihn zu, sodass die Rosen durch das ganze Treppenhaus flogen.
Er umarmte mich ebenfalls.
"Verzeihst du mir?" Flüsterte er in mein Ohr.
"Verzeihst du mir?" Flüsterte ich ihm nun ins Ohr.
Wir lachten beide und küssten uns.
Alles war vergessen.
Es gab nur noch diesen Mann für mich auf der Welt.
Er war Ying und ich war Yang.
Ich war der Topf und er mein Deckel. Er war der Mann meiner Träume.
Und ich liebte ihn.
Würde ihn immer lieben.
Es war öffentlich:
Jason Clark war mit seiner Angestellten zusammen, doch es störte mich nicht.
Die ganze Welt sollte von uns wissen! Nichts konnte uns mehr trennen.
Unsere Liebe war stärker als die Steine, die uns in den Weg gelegt wurden.
Denn Liebe war die stärkste Waffe!

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Dies ist das letzte nummerierte Kapitel von "Love the Boss or not". 😑
Es wird nur noch ein Epilog folgen und das Nachwort folgen. 💁🏻
Ich hoffe, meine Story hat euch bis hierhin gefallen. 😇
Außerdem ein ganz großes Dankeschön für über 9k Reads.
Über Votes und Kommis würde ich mich freuen. 🙈

Liebe Grüße
Eure nessy199 💕

Love the Boss or not Where stories live. Discover now