Kapitel 19

86.6K 4.2K 701
                                    

Megan's Sicht

"Du musst dort arbeiten!" packte er mich am Arm, bevor ich überhaupt weglaufen konnte.

Neugierig drehte ich mich zu ihm um.

"Wieso? Nenne mir einen Grund wieso ich dort arbeiten sollte und das noch wegen euch" beäugte ich ihn kritisch und versuchte irgendein Zeichen von seinem Gesichtsausdruck zu entziffern.

Auch wenn ich dort liebend gern nicht arbeiten würde, muss ich. Sonst rennt mir meine Mutter später noch mit einer Pantoffel hinterher. Das jetzt Tristan auch noch auffordert dort zu arbeiten, macht das ganze noch gruseliger.

"Killian" sagte Tristan ohne groß zu überlegen.

"Killian?" fragte ich ihn belustigend und verschränkte meine Arme.

"Ja, Killian. Ist das nicht Grund genug?" verschränkte er ebenfalls seine Arme und versuchte den gleichen Gesichtsausdruck wie ich zu ziehen.

"Nah" zog ich extra das 'a' lang. "Tristan, wirklich nichts gegen dich, doch ein Abend in dieser Psycho Kita, will ich nicht verbringen. Außerdem springt da definitiv nichts für mich raus, also sag mir wieso sollte ich dort arbeiten ohne zu wissen wieso ich wegen euch dort arbeiten sollte?"

Trotzdem muss ich dort arbeiten. Ich hasse mein Leben. Meine Mutter würde mir nie glauben was alles am Freitag passiert ist.

"Tu es doch für Killian" flehte er mich regelrecht schon an. "Bitte" fügte er noch hinzu.

"Wieso willst du es so unbedingt?" hob ich misstrauisch eine Augenbraue.

"Kann ich dir nicht sagen" ratterte er schnell. "Du musst uns ja auch nur erzählen, was da so schräges passiert" zuckte er mit den Schultern.

Jeder einzelne Schritt ist dort schräg!

"Unter einer Bedingung" sagte ich.

Kritisch starrte er mich an.

"Ich will alles über Sightless wissen" redete ich weiter.

"Nein!" schrie er, wobei sich paar Köpfe auf dem Pausenhof zu uns drehten.

Ich glaube sogar der Unterricht hat schon begonnen.

"Weißt du was, dann vergiss es. Ich dachte du wärst hilfsbereit und würdest uns wenigstens helfen, sowie Killian dir geholfen hat" seufzte er.

Er spielt mit unfairen Mitteln. Er will mir ein schlechtes Gewissen einbringen. Schlaues Köpfchen.

Einerseits habe ich Killian nicht um Hilfe gebeten. Andererseits hat er sein Leben fast sogar für meins geopfert, wobei er mich gar nicht kannte. Das war schon ziemlich... dumm? Aber auch süß. Ich meine seine braunen wuscheligen Haare-

"Ich hasse dich" unterbrach ich seufzend mein Gedankengang.

"Das heißt wohl ja" grinste er schief.

Wow, jetzt verstehe ich was Lena an Tristan so süß findet. Zugegebenermaßen ist sein Grinsen ziemlich süß.

Ich benutze heute eindeutig das Wort 'süß' zu oft. Weg mit dir 'süß'.

Ich antwortete ihm nicht und sah ihn mit einem hoffentlich vernichtenden Blick an.

Er jedoch klatschte erfreut in die Hände und zog mich in eine schnelle Umarmung.

KillianWhere stories live. Discover now