Kapitel 6

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Megan's Sicht

"Wir sollten nicht zu lange draußen bleiben", blickte mich Lena von der Seite an.

Nach dem Vorfall vor dem Schultor, bin ich schnurstracks nach Hause gelaufen.

Sie hatten ja vielleicht nicht mich gemeint. Es gab viele andere Mädchen die neben mir standen, mit einer deutlichen Entfernung, aber trotzdem noch neben mir.

Seit dem Vorfall gingen mir diese haselnussbraunen Augen nicht mehr aus dem Kopf. Nachdem ich mich umgedreht hatte, hatte mich Killian so intensiv angestarrt, sodass es einerseits erschreckend war, andererseits es mir ein wohliges Gefühl gab was seit heute nicht mehr verschwinden wollte.

"Wieso?", zog ich meine Augenbrauen zusammen.

"Es ist Freitag...", zog sie das 'a' lang.

Ruckartig blieb ich stehen.

"Eine Woche ist es schon her?", fragte ich sie mit großen Augen.

"So wie es aussieht, ja", schnalzte sie mit der Zunge.

Weiteres sagte ich nicht mehr.

'Sightless' würde heute wieder für Unruhe sorgen und meine Neugierde, wer hinter der roten Maske stecken könnte, machte sich wieder breit.

Mein Hirn sagte mir, dass mir diese Person schon vertraut vorkam.

"Was passiert eigentlich wenn man sie bei ihrer Aktion stört? Hat das schonmal jemand versucht?", fragte ich neugierig.

Eine zeitlang blieb sie lautlos.

"Bist du geisteskrank?", schrie sie plötzlich laut. "Als ob sich jemand wagen würde 'Sightless' zu stören. Derjenige kann dann froh sein, wenn er ohne Prellungen davon kommt", plapperte sie darauf los.

Von wo wollten sie denn wissen, dass sie der Person schaden würden? Schließlich hatte es noch niemand probiert? 

Lenas plötzliche Lache holte mich aus meinen Gedanken raus.

"Was lachst du so bescheuert?", grinste ich, da sie eine außergewöhnliche Lache hatte.

"Stell dir mal vor wie die Jungs einem Zivilisten mit Baseballschlägern hinterherrennen", lachte sie.

Ich stieg mit ein, da diese Vorstellung ziemlich lustig war.

-

"Wie viel Uhr haben wir?", fragte mich Lena.

Ich zückte mein Handy aus meiner hinteren Hosentasche raus und starrte auf die Uhrzeit.

20:09

"Zehn nach Acht", sagte ich.

"Okay, können wir jetzt bitte nach Hause. Es wird gleich dunkel", sagte sie hektisch.

Wieso hatte sie denn so Angst vor ihnen?

Vielleicht hätte ich es ja auch noch, hätte mich der Typ nicht gerettet.

"Weil sie mir sonst in den Arsch treten und das will ich nicht. Siehst du diesen knackigen Arsch-", dabei drehte sie ihren Arsch in meine Richtung, "den kann nicht jeder haben und ich will ihn gerne noch behalten", motzte sie mich an.

KillianWhere stories live. Discover now