Kapitel 15

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Megan's Sicht

"Weißt du was komisch ist?" fragte mich Lena während wir durch den Schulflur schlenderten.

"Was?" fragte ich.

"Seitdem du da bist, ist Killian und seine Truppe wirklich jeden Tag in der Schule. Sehr seltsam wenn man bedenkt dass ihr höchster Aufenthalt drei Tage hintereinander waren, denkst du nicht?" sah sie mich schief von der Seite an.

Diesen Namen wollte ich nicht hören. Wer weiß was er diesmal auf Lager hat, weil ich ihm nachspioniert habe. Anschreien? Drohen? Blamieren?

So erfolgreich war meine Spionage ja auch nicht. Erfahren habe ich nur, das sie wieder den gleichen Standort hatten. Wenigstens etwas.

"Du glaubst jetzt nicht ernsthaft das ich etwas damit zu tun habe oder?" gab ich verärgert von mir.

Wieso sollten sie auch nur wegen mir in die Schule kommen? Das ist Killian, er würde nicht mal für hundert Euro freiwillig in die Schule kommen, so wie ich es beobachtet habe. Jedes Mal sitzt er mit seiner Truppe auf der Bank und guckt verachtend durch die Gegend. Sogar wenn der Unterricht anfängt, wollen sie einfach nicht aufstehen.

"Na ja, ich habe nur alle Puzzleteile zusammengefügt und das war mein Ergebnis?" sagte sie schulterzuckend.

"So viele Puzzleteile gibt es nicht mal, also ist dein Ergebnis inkorrekt" zwinkerte ich ihr zu, blieb stehen und lehnte mich an die Wand um auf unseren Lehrer zu warten, der immer die Türen zum Klassenraum aufschließt.

"Natürlich gibt es viele Puzzleteile" verteidigte sie ihre Denkweise.

"Nenn mir drei" grinste ich sie an, da ich wusste, das sie mir nicht mal einen nennen konnte.

"Wie er dich heimlich beobachtet" gab sie schlagkräftig von sich.

Ein Teil meines Grinsens verschwand.

"Das bildest du dir nur ein" sagte ich jedoch selbstbewusst.

Beobachtet er mich wirklich? Oder hat er etwa bemerkt wie ich ihn immer anstarre?

"Wie er mit dir umgeht. Er hatte nie ein einzelnes Wort mit einem Mädchen aus der Schule gewechselt, außer mit dir" grinste sie nun mich an.

Falsch, er redet auch mit Lehrerinnen.

"Er hat sein Mobbing-Opfer gefunden würde ich mal sagen" pustete ich mir eine Strähne, die mir ins Gesicht fiel, weg.

Genervt verdrehte sie ihre Augen und starrte den Flur entlang.

"Wie er auf dich zuläuft" sagte sie ohne ihren Blick vom Flur abzuwenden.

"Wie ein Mensch würde ich sag-"

"Du kommst jetzt mit" hörte ich Killian's bedrohliche Stimme neben mir und wurde zeitgleich am Arm gepackt.

Seit wann ist der denn hier?

"Was? Ich habe gleich Unterricht" versuchte ich seinem Griff zu entkommen.

"Dort lernst du nur Lektionen und jetzt will ich dir mal eine Lektion erteilen" zog er mich aggressiv mit sich.

Was ist denn mit dem passiert? Langsam machte sich die Angst deutlich sichtbar.

Über meine Schulter blickend fand ich Lena, die uns mit großen Augen hinterher sah und unfähig war, irgendwas zu machen.

KillianWhere stories live. Discover now