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Angelica pov.
Wie ich es immer getan hatte, kam ich durch die Barriere durch, Alec hatte sich vollkommen um sonst aufgeregt und sich Sorgen gemacht... das war so typisch für diesen Sturkopf mit einem Beschützerinstinkt, der grösser war, als Russland und Russland war meines Wissens ziemlich gross. "Na dann... töten wir den Warlock.", murmelte ich und schlich mich in den Bug des Schiffes. Ich wusste, wer der Warlock war, der die Grenze aufrecht hielt und ich wusste auch, wo sein Zimmer lag, glaubt es mir oder nicht, aber Valentine hatte mir damals, als ich noch ein Teil seines Teams gewesen war, ziemlich vertraut und so wusste ich auch über so ziemlich alles Bescheid. Ihr stellt euch nun sicher die Frage: Wieso zur Hölle hilft ein Warlock Valentine, wo doch Valentines Ziel es ist, alle Schattenwesen zu töten? Nun ich habe absolut keinen blassen Schimmer, was mit diesem Warlock falsch gelaufen ist, dass er Valentine hilft... vielleicht bedroht Valentine ihn... vielleicht glaubt er daran, dass Valentine ihn am Leben lassen würde oder vielleicht ist auch einfach einer seiner Zauber missglückt, was ihn mehrere seiner Gehirnzellen kostete... dieses Rätsel werden wir wohl nie lösen, denn ich würde ihn ohne zu zögern töten, ohne noch einmal danach zu fragen.

Es war nicht erstaunlich, dass sich so gut wie niemand in den Gängen des Schiffes befanden, Valentine fühlte sich sicher auf diesem Schiff und das war auch einer der wenigen Gründe, wieso ich daran glaubte, dass wir den Kelch tatsächlich besorgen konnten, egal wie riskant es war, der Überraschungseffekt zählte viel. Valentine rechnete nicht mit mir, nicht mit dem Rat, nicht hier auf seinem Schiff, der andere Grund, dass ich daran glaubte, dass wir es schaffen konnte war, dass ich einen Notfallplan hatte, den hatte ich immer, den musste man immer haben, das hatte ich mit der Zeit gelernt. Shadowhunter lernten Strategien und sie lernten das Kämpfen, aber sie waren zu sehr von ihrer eigenen  Macht überzogen, sie verstanden die Wichtigkeit eines
Plan B's nicht.

Ich schlich den Gang, der zur Kabine des Warlocks führte, entlang. Anders, als man es vielleicht erwartet hatte, war dieses Schiff hässlich und alt. Ein weiteres, dickes Minus auf Valentines Pro und Kontra Liste... er verstand definitiv nichts von Innendekoration. Vielleicht dachte er auch einfach, dass der verfluchte Bösewicht der Geschichte besser zur Geltung kam, wenn er in einem verrosteten Kasten auf dem Gewässer hauste, dieser Mann hatte definitiv nichts aus Filmen gelernt.

Langsam drückte ich den Türknauf der Kabine runter und mit einem Ruck öffnete ich die Tür, um auch schon ins Zimmer zu stürzen. Meine beiden Hände um die Dolchgriffe meiner Dolche geschlungen, versuchte ich nicht von Ekel überkommen, auf zu quietschen und es gelang. Ich starrte eine Weile einfach nur still auf den Boden, denn vor mir lag der Warlock, Blut hatte sich um seinen Körper angesammelt und seine Augen waren weit aufgerissen. Jemand war mir zuvor gekommen, aber die Frage war wer und die noch wichtigere Frage war wieso. Ich stürzte mich zum Warlock um zu überprüfen, ob er auch wirklich... nun ja... verreckt war, was vielleicht angesichts der Menge an  Blut um ihn herum überflüssig war, aber Kontrolle war immer besser. "Was zur verfluchten Hölle...", murmelte ich und realisierte zu spät, dass die Leiche noch frisch war und dass der Mörder gleich hinter mir stand.

"Angelica, ich habe dich wirklich vermisst und weisst du was? Vater auch."

Alec pov.
"Was, wenn sie es nicht schafft?", knurrte ich leicht angespannt zu Jace. "Was wenn sie bereits tot ist?" Jace ignorierte mich, was ich ihm nicht einmal verübeln konnte, da ich diese Sätze bereits seit Angie aufgebrochen war, immer und immer wieder murmelte. "Was wenn..." "Ach du heiliger Raziel, Alec, jetzt halt doch mal deine Klappe, ich weiss, du machst dir Sorgen um sie, aber stell dir doch lieber die Frage: Was, wenn wir heute diesen Bastard von Valentine zur Strecke bringen?" Er hatte Recht... zum Teil, aber wäre seine Freundin zu einem zu 10 Prozent grossen Selbstmordkommando aufgebrochen, würde er auch nicht so still da stehen, wie er es jetzt tat und seine Schwertklinge bewundern.

Angelica pov.
"Jonathan...", flüsterte ich fassungslos, als er mich auch schon grob aufzog und mir die Dolche aus der Hand schlug. Ich wehrte mich nicht, denn wie gesagt... der Überraschungseffekt war eine starke Waffe und mit seiner Gegenwart hätte ich weiss Gott niemals gerechnet... nicht in diesem Zimmer, nicht neben der Leiche des Warlocks. Er begann meine Hosentaschen abzutasten, bis er mein Smartphone heraus kramte und es einschaltete. "Kleines, hat dir noch nie jemand gesagt, dein Smartphone wäre sicherer, würdest du einen Code einbauen?", grinste er bevor er darauf rum zu tippen begann. "Ich wette du fragst dich gerade, was das hier soll... nicht?", grinste er und schielte zur Leiche. Allerdings. "Ehrlich gesagt wundere ich mich eher, dass du weisst, wie man ein Smartphone einschaltet, bei deinen wenigen Gehirnzellen." gab ich von mir, worauf ich einen sanften Schlag gegen die Wange kassierte. "So frech und so vorlaut, wie eh und je... kleine Angelica."

I'll be good (Alec Lightwood)Where stories live. Discover now