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Angelica pov.
Ich begann fester zu zittern und warf schliesslich meine Dolche zur Seite. "Ich... ich kann das nicht...", flüsterte ich leise. "Er ist noch ein Kind... ich töte keine Kinder... ich töte nicht Alecs Bruder.", wimmerte ich leise und sah dann zu ihm. "Es... es tut mir so leid...", flüsterte ich. Ich musste hier weg, Max wusste jetzt, dass ich ein Dämon war, ich war hier nicht mehr sicher, ich musste gehen.

"Ich wusste du wärst zu schwach dafür." Ich drehte mich ruckartig um, um gleich darauf zu sehen, wie Jonathan den kleinen Max gepackt hatte, er hatte Max' Dolch in seiner Hand, dessen Klinge nun an Max's Hals ruhte. "Jonathan...", flüsterte ich leicht ängstlich. Max zitterte, er hatte voller Panik die Augen geschlossen, weinte oder schrie jedoch nicht. "Jonathan... lass... ihn... los!", versuchte ich ihn zu besänftigen und ihn dazu zu drängen, den kleinen Jungen los zu lassen. "Du bist ja so schwach geworden, Angelica... mehr Mensch als Dämon. Mehr Schwäche, als Stärke." "Lass ihn in Ruhe, komm schon, er ist noch ein Kind!", schrie ich leicht hektisch. "Nimm einfach die Klinge weg und geh..." "Es wäre deine Aufgabe gewesen ihn zu töten, Valentine wird nicht erfreut sein, dass du dich geweigert hast, du bist wirklich erbärmlich, Angelica, so unglaublich erbärmlich." Ich liess mich nicht provozieren, das, was jetzt zählte war Max. Wie hatte ich nur jemals daran denken können, ihn zu töten. "Würdest du auch so reagieren, wenn der Kleine nicht Alecs Bruder wäre? Wenn er nicht aussehen würde, wie eine kleine Kopie von Alec?", lachte er auf. "Ja.", sprach ich stark, doch das war gelogen. "Nein, würdest du nicht, du bist ein Dämon, ein kaltherziger Dämon, du solltest dich langsam wieder daran erinnern, dass du nicht die Heldin dieser Geschichte bist, kleine Angelica, hör auf dich so zu benehmen, denn letztendlich wirst du jeden hier verraten, denn wenn du es nicht tust, müsstest du deinen kleinen Freunden erzählen, was du bist und dann wärst du schon so gut wie tot!", rief er, ich blieb eine kurze Zeit still, bis ich mich wieder zusammenriss. "Nimm einfach die Klinge von seinem Hals und lass ihn los." Er schüttelte den Kopf. "Das denke ich nicht."

Eine winzige Bewegung mit seiner Hand und er löste das komplette Chaos aus. Es schien alles nicht real, als wäre es ein Traum oder sonst was, ich stürzte nach vorne, Jonathan verschwand, der kleine Dolch fiel zu Boden, mit einem Klirren, dass wohl immer in meinem Gedächtnis bleiben wird. "Max...", flüsterte ich zuerst leise, dann lauter. Er antwortete nicht, sondern lag einfach nur da, still, die Augen aufgerissen, schnell atmend. "Max!", flüsterte ich leise, fiel neben ihm zu Boden und hob seinen Kopf so behutsam wie möglich auf meinen Schoss. "Max... komm schon, bitte...", flüsterte ich leise. Ich weinte jämmerlich und versuchte mit meinen Händen irgendwie die Wunde zuzuhalten, was jedoch nichts bringen würde. Jonathan hatte seine Kehle aufgeschnitten, bald würde er nicht mehr atmen können, bald würde nur noch Blut aus seinem Mund dringen. "Max... bitte... bitte...", schluchzte ich auf. Er wimmerte irgendetwas, doch ich verstand es nicht. "Was? Was Max?", flüsterte ich und fuhr ihm die Haare aus dem Gesicht. "Rede mit mir, Max, komm schon..." "Mein Dolch...", wimmerte er ein weiteres Mal und diesmal verstand ich ihn. Hektisch blickte ich mich um und sah ihn schliesslich, den kleinen Dolch, Alecs Geschenk und die Waffe, die für Max' Tod verantwortlich war. "Blut überdeckte seine Klinge, ich griff nach ihm, putzte die Klinge an meinem Shirt und legte ihn dann auf seine Brust. Ich führte seine beiden Hände zum Dolch und drückte seine Finger leicht um den Schafft des Dolches. "Max... alles.... wird... gut.", wisperte ich zitternd. Meine Hände waren mittlerweilen mit seinem Blut bedeckt, doch ich empfand keine positive Gefühle, es war, als ob der Dämon in mir für eine kurze Zeit fort war, denn alles, was ich im Moment fühlte war Schmerz. Ich hörte, wie sein Puls von zu schnell zu zu langsam wurde, wie sein Herz sich langsam erschöpfte und wie es schliesslich vollkommen anhielt.

Ein Schluchzen entfuhr mir. Mein Blick ruhte unentwegt auf dem kleinen Jungen, ich begann zu schreien. Tränen fielen auf sein zierliches und feines Gesicht, meine Tränen, seine schönen Augen, die mich an Alec erinnerten, waren nun leblos und starr. Ich schrie weiter, verzweifelt, weil ich daran schuld war, langsam schloss ich seine Augen mit meinen zitternden Händen und fuhr ihm wieder und wieder über sein Gesicht. So unschuldig. "Es tut mir so leid...", wimmerte ich leise. "Max..." Ich hatte alles verdorben, eine ganze Familie zerstört. Ich konnte nichts mehr tun, nur noch schreien und das tat ich auch.

I'll be good (Alec Lightwood)Onde histórias criam vida. Descubra agora