Kapitel 93

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Den gesamten Weg zurück zum Internat, fühlte ich mich beobachtet. Immer wieder schaute ich mich unsicher um und hörte Geräusche, die es sicherlich nicht mal gab. Ich schob hier Paranoia wegen einer einfachen Nachricht die mir sicherlich irgendein Idiot geschrieben hatte, der sich jetzt sicher den Arsch ablachte. War das eigentlich noch normal?

Luftschnappend blieb ich stehen als mein Handy schon wieder vibrierte und pustete die aufgenommene Luft erleichtert wieder aus als ich sah, das es nur ein neuer Snap von Max war. „Erschreck mich nicht so du Idiot." Über mich selber lächelnd, erfasste ich das Geländer der Treppe die zum Eingang des Internats führte und ging langsam, Stufe für Stufe hoch. Mein Blick stets nach vorne Gerichtet, betrat ich das Innere und schaute mich um. Niemand zu sehen, dachte ich jedenfalls. Ich bog mit schnellen Schritten die nächste Abzweigung die zu den Toiletten führte ab und verschwand erstmals in einer der Kabinen. Gott das wäre beinahe in die Hose gegangen. Mit noch leicht nassen Händen, die ich an meinen Hosen nachtrocknete, verliess ich die Toiletten wieder und blieb ruckartig stehen. Es war mucksmäuschenstill als ich mein gegenüber mit grossen Augen anschaute und laut schluckte. „Wie ich sehe, geht es dir besser?" erschrocken zuckte ich zusammen als er anfing zu sprechen. Ich nickte zur Antwort und kassierte sogleich ein grinsen, das mir gar nicht gefiel. „Das freut mich." Er kam langsam auf mich zu und blieb vor mir stehen. Er schaute mich an und legte seine rechte Hand auf meinen Kopf. „Wo hat dich dein kleiner Ausflug hingebracht?" fragte er wieder und nahm einen Schluck von seinem Getränk das er in seiner linken Hand hielt. Ich hob meinen Kopf, sodass ich in seine Augen sehen konnte und musste schon wieder schlucken. Die Nachricht. Sie ist von ihm? Aber von wo hat er bitte schön meine Nummer? Er strich mit seiner grossen Hand meinen Kopf hinunter, meinen Hals entlang zu meiner Wange und platzierte seine Hand so, dass er mein Kinn umfassen konnte. „Zur Toilette." sagte ich und er schaute mich fragend an. „Mein kleiner Ausflug hat mich zur Toilette gebracht." Wiederholte ich und schlug seine Hand von meinem Gesicht weg. Er schüttelte seinen Kopf und kam den Schritt den ich von ihm gegangen war, wieder näher. „Nein das habe ich nicht gemeint Stella." „Tut mir leid aber ich weiss nicht was du von mir willst." „Ich will vieles von dir aber jetzt will ich erstmals wissen wo du so dringend hin musstest. Schliesslich bis du krankgeschrieben und solltest in deinem Zimmer sein." Cool bleiben Stella. „Ich war nicht draussen." platzte es aus mir raus. „Das hab ich auch nicht gesagt." Er lächelte mich überrumpelt an und schon wieder legte er seine Hand auf meinen Kopf. Sehr cool bist du geblieben Stella Kompliment. „Ich hoffe doch, dass du wegen meiner Nachricht zurück gekommen bist." „Welche Nachricht?" versuchte ich mich noch zu retten doch er schüttelte, wie zu vor, nur seinen Kopf. Das vibrieren meines Handys liess ihn nach unten schauen. Ohne zu überlegen, sperrte ich mein Handy auf und guckte verwirrt darauf bis ich kapierte, dass ich nicht aus dem Nachrichtenfenster gegangen war. Mit voller Pracht, leuchtete mein Handy vor sich her und zeigte die Nachricht von Kilins der seinen letzten Schluck aus der Tasse nahm. „Ich denke, meine Frage hat sich gerade von alleine beantwortet." Okay was zum Teufel hab ich verbockt, dass alles gegen mich ist? Nicht mal mein Handy war mir treu und Max der hobbylose Snapchat schicker kann was erleben wenn ich hier endlich weg komme. Ohne auf den Mann vor mir zu achten, bahnte ich mir einen Weg neben ihm durch, doch er schnappte nach meinen Kragen und zog mich wieder zurück. „So schnell kommst du mir nicht davon meine kleine." „Lass mich los ich habe nichts falschen gemacht." Schrie ich ihn an und schlug auf seine Hand die mich immer noch fest hielt. „ Nichts falsch gemacht also? Ich kann dir aufzählen was du nicht richtig gemacht hast. 1. Du hast dich nicht Abgemeldet, dass du raus gehst. 2. Solltest du sowieso nicht raus weil du krankgeschrieben bist und 3. Ist es schon ein Fehler sich gegen mich zu stellen Stella. Ich kriege immer was ich will und da ich nun mal Lehrer dieses Internat bin, muss ich dir auch eine Strafe erlteilen." Ungläubig starrte ich ihn an und schloss müde meine Augen."Schon komisch das immer du mich bei solchen Taten erwischt." „Ich habe immer ein Auge auf meine Schüler Stella und ausserdem kenne ich dich In und Auswendig." „Ich brauche keinen Babysitter, der ständig ein Auge auf mich hat. Ich bin alt genug um zu entscheiden was ich machen will und was nicht." Lachte ich gehässig und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. „Ich hab dir nicht nach Spioniert." sagte er sodass ein Echo im Gang ertönte. Er kann von Glück reden, das immer noch Schule war und alle beschäftigt im Unterricht sassen. „Das hab ich nie gesagt, aber danke dass du es so offen zu gibst. Dir ist echt nicht mehr zu helfen. Was ist bloss so besonders an mir? Ich versteh das nicht!" Ich löste meine verschränkten Arme um mir mit der Hand die Haare vom Gesicht zu machen. „Wenn du endlich eingestehen würdest das ich besser für dich wäre als dieser Lars..." Er stoppte und streckte seine Hand nach mir aus doch ich wich geschickt nach hinten aus. „Stella, bitte gib mir doch einfach eine Chance!" Als ich nichts darauf erwiderte und einfach davon lief, hörte ich ein leises Knurren hinter mir und schritte die laut auf mich zu kamen. Bevor er mir zu nahe kommen konnte, drehte ich mich um und stoppte ihn, indem ich meine Hand ausstreckte. So als hätte ich magische Fähigkeiten. „Du wirst schon sehe, wer dieses Spiel gewinnen wird meine kleine." „Dann mach was du nicht lassen kannst." Schrie ich und schaute ihm provozierend in seine braun grünen Augen die mich herausfordern anfunkelten. „Ich freu mich schon darauf Stella." Endete er und kniff mir beim vorbeigehen in meine Wange. Das Klingeln der Schulglocke weckte mich aus der Starre in die ich gefallen war und blinzelte ein paar Mal hintereinander um zu verarbeiten was hier gerade geschehen war.

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