Kapitel 72

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Du muss jetzt ein starkes Mädchen sein Stella. Augen zu und durch." Flüsterte ich mir im halb schlaf zu strampelte die Decke von meinen Beinen. Mit langsamen Bewegungen, berührten meine Füsse, den kalten Boden. 5 Uhr morgens war definitiv zu früh um aus einem kuscheligen, warmen Bett zu steigen. Ich starrte einige Zeit auf den Boden um dann gähnend auf zu stehen und die Kleider an zu ziehen, die ich mir gestern auf dem Schreibtischstuhl bereit gelegt hatte. Das heisst so viel wie frische Unterwäsche, ein T-Shirt mit irgendeiner Jacke und die Jogginghose die ich e schon an hatte.

Nach 10 Minuten die ich im Bad verbracht hatte mit anziehen und solchen Sachen, stand ich nun im Zimmer und sah mich ein letztes Mal um

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Nach 10 Minuten die ich im Bad verbracht hatte mit anziehen und solchen Sachen, stand ich nun im Zimmer und sah mich ein letztes Mal um. Den Kronleuchter werde ich vermissen. Kann ich den nicht einfach mit nehmen? Ein leises Husten weckte mich aus meinen Gedanken, den Kronleuchter einfach von der Decke zu reissen und mit stolzem grinsen mit zu nehmen. Naja man kann nicht alles haben Stimmt's? Ich schnappte nach dem Griff meines Koffers und zog ihn hinter mir mit, den langen Gang entlang bis zur Treppe. Dort blieb ich unschlüssig stehen und schaute abwechselnd von meinem Koffer zur Treppe. Ich hatte zwei Optionen. Entweder ich trage ihn runter und breche mir meinen Rücken oder ich schmeiss ihn einfach die Treppe runter. Da die zweite Option besser klang und der Koffer beim Sturz etwas kaputt machen könnte, legte ich das schwere Stück auf die Kante und positionierte mich dahinter. „Was wir das geben?" hörte ich die belustigte Stimme von Henso, der unten vor der Treppe stand. „Aus dem Weg alter Mann. Wenn du nicht überrollt werden möchtest geh auf die linke Seite." Ich winkte ihn mit einer Hand auf die Sichere Seite und er gehorchte kopfschüttelnd „Egal was da kaputt geht Stella. Ich räum das nicht Weg." Ich gab ihm ein Daumen hoch und liess los. Der Koffer sauste die Treppe runter, volle Kanne in den Spiegel, der an der gegenüberliegenden Wand hing und verteilte die Scherben im ganzen Wohnzimmer. Mit beiden Händen vor dem Mund, rannte ich die Treppe runter. „Scheisse!" „Das kannst du laut sagen." Kilins stand mit verschränkten Armen hinter mir und klopfte mit seinem Zeigefinger auf seinen Arm. „Irgendeine Erklärung, Ausrede oder so was?" fragte er und kam näher. Doch als ich nichts sagte, nickte er. „Schön." Er winkte mich zu sich doch ich bewegte mich kein Stück Er war ruhig, viel zu ruhig um ihm jetzt zu vertrauen. „Ich hol dann mal den Besen." Unterbrach Henso die Stille zwischen uns und sauste nach oben. „Was ist bloss mit dir los?" Ich zuckte mit meinen Schultern. „Lieber der Spiegel als mein Rücken." Er strich sich über sein Kinn und sah mir direkt in die Augen. „Du bist echt..." Henso kam zurück und brachte Kilins zum Schweigen. Mit gerunzelter Stirn sah ich ihn an um dann Henso fast tot zu schreien, der die Scherben zusammen wischen wollte. „Hey das bringt 7 Jahre Pech." „Ach Quatsch." Lachte er. „Hast du noch nie X-Factor: Das unfassbare gesehen?" „Stella das ist nur eine Serie, die im Fernseher kommt. Glaub doch nicht jeden Mist."

Die Sache mit dem Spiegel war schnell vergessen. Naja zumindest dachte ich das weil, Kilins seit dem Vorfall nichts mehr zu diesem Thema sagte. Nun sassen wir im Auto und fuhren endlich zum Flughafen. Henso fuhr, Kilins sass daneben und ich, ich machte es mir hinten auf den zwei Sitzen bequem und versuchte den fehlenden schlaf noch ein bisschen nach zu holen. „Wir sind da." Weckte mich Henso und öffnete die Tür. Dankend stieg ich aus und nah meinen Koffer entgegen. „Richte deiner Familie, viele liebe Grüsse von mir aus." Lächelte ich als ich Henso in die Arme schloss und ihn fest drückte. „Das mach ich. Pass auf dich auf Stella und bitte, mach keinen unnötigen Stress mehr. Schmeiss keine Koffer mehr die Treppe runter okay?" Er drückte mich von sich weg als ich zu lachen anfing. „Du solltest jetzt gehen." Er zeigte mit seinem Kopf in Richtung Kilins der ungeduldig zu warten schien. Ich verdrehte nur meine Augen und nickte. „Stella. Das Flugzeug wartet nicht auf uns." Jaja ich komm ja schon." Das inneren des Flughafens war voll. Überall standen oder sassen Leute und quatschten. Die anderen die schon fast in dich hinein rennen weil, sie zu spät dran sind kennen wir doch alle oder etwa nicht? „Nicht träumen Stella." Kilins packte meinen Arm und zog mich hinter sich her. „Ich kann alleine gehen danke."

Den halben Flug lang, herrschte Stille zwischen uns. Ich schlief und was er gemacht hatte, wusste ich nicht. Als ich dann aber aufwachte, sass er mit einem schmunzelnd neben mir und las in irgendeiner Zeitschrift. „Schlecht geträumt?" Er wandte seinen Blick von der Zeitschrift ab und guckte zu mir. „Warum?" fragte ich misstrauisch und setzte mich gerade in den unbequemen sitz. Er zuckte bloss mit seinen Schultern und griff nach seinem Handy. Einfach ignorieren Stella. Mein Blick glitt aus dem Fenster und meine Augen weiteten sich beim diesem wunderschöne Anblick. Nicht mehr lange und ich habe endlich wieder festen Boden unter meinen Füssen.

Ich zog die frische Luft von London in meine Nase und pustete sie laut wieder aus. Der kühle Mittagswind wehte durch meine langen Haare und ich fühlte mich seit langem wieder mal zu Hause. Wie ich das alles vermisst hatte. Ich spürte eine grosse Hand auf meiner Schulter und ich drehte mich erschrocken nach der Person um. „Muss ich dich tragen oder kommst du endlich?" „Fass mich an und ich weiss nicht wo meine Faust landet." Drohte ich doch er fing einfach an zu lachen. „Dann komm. Das Taxi wartet schon." Nickend folgte ich ihm und überreichte dem Taxifahrer meinen Koffer. Der alte Mann sah ihn fragend an, verstaute ihn dann aber doch im Kofferraum. „Wo geht es denn hin? Fragte der Taxifahrer und startete den Motor. „ Bei der Fleet Street alles gerade aus und dann zur Whit Corklane Street*." Erklärte Kilins und der Fahrer nickte wissend. Ich guckte aus dem Fenster und konnte das fette Grinsen auf meinen Lippen nicht verstecken. Ich rutschte auf dem Sitzt ungeduldig hin und her, als ich die St Paul's Cathedral im Hintergrund sehen konnte. Nur noch den Waldweg entlang, dachte ich und schon hielt das Taxi vor dem bekannte Gebäude an, das ich so vermisst hatte.

* erfundene Strasse

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