Kapitel 21

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Als wir nach dem Sport, den wir ganz sicher nicht nach Stundenplan hatten, endlich zu Hause angekommen sind, streifte ich meine Schuhe von meinen Füssen und warf sie in die Ecke. „ Stella wie viele Male hab ich dir schon gesagt, dass du deine Schuhe nicht in die Ecke werfen sollst. Die Wand wird dadurch grau." Seufzte Kilins und sah mich tadelnt an. „ Was?" rief ich von der Treppe aus ob wohl ich es verstanden hatte. „Du sollst deine Schuhe nicht in die Ecke werfen!" Wiederholte er und trat in mein Sichtfeld. „Was? ich versteh dich nicht." sagte ich provozierend und verknif mir ein lachen, da sein Gesichtsausdruck zum brüllen komisch aus sah. „ Verarsch mich nicht Stella. Ich weiss das du es verstanden hast." „ Tut mir leid wenn ich es nicht gehört habe. Aber schein wohl nicht so wichtig zu sein." Schulterzuckend drehte ich mich um und ging die lange Treppe ach oben, als mich auf einmal etwas hartes am Hinterkopf traf. Fluchend starrte ich den Schuh  an der auf der Treppe lag. Mein Blick wanderte langsam wieder nach oben und direkt zum Übeltätet. „Was soll der scheiss! Ich hätte sterben können." schrie ich den Typen an der nur grinsend unten an der Treppe stand. Ich warf den stinkenden Schuh zurück. „Was? Ich hab dich nicht verstanden kannst du es bitte noch mal wiederholen?"  Er versuchte mich dadurch zu probizieren als er meinen Satz von vorhin wiederholte und hob seinen Schuh vom Boden auf. Knurrend stampfte ich die paar letzten Meter zu meinem Zimmer hoch und schlug die Tür zu. Klaut er doch einfach meinen Spruch. Immer noch wütend zog ich meine Kleider aus und stieg unter die Dusche.

Frisch geduscht trocknete ich mich ab cremte mich ein, föhnte meine langen blonden Haare und sah mich dann noch einmal kurz im Spiegel an. Müde blaue Augen musterten mein Gesicht. Ich hatte auch schon mal besser ausgesehen aber was solls.
Nur mit Unterwäsche verliess ich das Bad und steuerte auf mein Ankleidezimmer zu als es auf einmal an meiner Tür klopfte und Kilins auf einmal in mein Sichtfeld trat. „ Scheisse!" schrie ich und bewarf ihn mit einer leeren Chipstüte, die nicht besonders weit flog. Doch er blieb einfach stehen und musterte mich bevor er sprach. „ Zieh dir was bequemes an und pack ein paar Kleider in eine Tasche. Wir fliegen noch heute zurück ins Internat, da ich für Frau Ringson einspringen muss." Erklärte er und sah mir gegen Ende in die Auge. Ich hätte vor Freude Luftsprünge gemacht, stände ich nicht immernoch nur mot Unterwäsche vor Kilins. „Schön und jetzt raus hier." Er verstand wohl endlich in was für eine Situation er war, denn er drehte sich schnell um und ging endlich aus dem Zimmer. „20 Minuten Stella und rot steht dir wirklich super." Hörte ich ihn hinter der verschlossenen Tür noch rufen und mir klappte der Mund auf. „Perverses Schwein." Schrie ich und schnappte mir meine pinke Reisetasche und ging in mein Ankleidezimmer. Schnell stopfte ich irgendwelche Kleider in die Tasche und noch ein paar Schuhe und sonst noch Sachen. Ich selber zog mir ein schwarzes, luftiges Kleid an mot den passenden Schuhe. Dazu nahm ich noch eine dünnere Jacke vom Kleiderhacken. Meine Haare liess ich offen über meine Schulter hängen. Einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und schon schulterte ich meine Tasche und schnappte mir mein Handy vom Bett.

Als ich unten ankam, steuerte ich noch in die Küche und schnappte mir einen Müsliriegel. „Stella bist du fertig. Können wir los?" Ich verliess die Küche und tippte Kilins auf die Schultern. „Schrei doch nicht immer so rum." ich lächelte als er mich nur überrascht ansah. Doch er sammelte sich wieder und starrte auf mein Kleid. „Als ich etwas Bequemes gesagt hatte, meinte ich eine Hose und ein Shirt." Nach einer langen Diskussion über meinen Kleidungsstyl, sassen wir nun endlich im Auto und fuhren zum besagten Flughafen. „Du hättest dir wenigstens ein längeres Kleid anziehen können." Brummte Kilins der neben mir sass. „Ganz ehrlich du hörst dich an, wie ein eifersüchtiger Freund." Kommentierte ich sein rumgejammer und lehnte meinen Kopf an die Scheibe, beobachtete die vorbeigehenden Häuser und Menschen. Hab ich eigentlich schon mal erwähnt das Paris unbeschreiblich schön aussieht?

Am Flughafen angekommen, stiegen wir aus und Kilins bedankte sich bei seinem Chauffeur. Wir stürzten uns in das gestresste Menschenmeer und ganz ehrlich ich war froh als wir endlich im Flugzeug sassen und natürlich in der first-class wo auch sonst. Die ganzen gestressten, verschwitzten Menschen die einem die ganze Zeit auf die Füsse traten. Ich hasste es.
„Darf ich Ihnen etwas bringen Sir?" fragte eine junge Frau die hier als Flugbegleitung arbeitete und würdigte mir keinen Blick. „ Zwei Tassen Kakao." Lächelte er und sie kicherte wie ein Huhn vor sich hin doch als ihre grünen Augen meine blauen trafen, hörte das gegacker auf und drehte sich zum gehen um. Nach ein paar Minuten kam sie mit zwei Tassen Kakao zurück und stellte sie lächelnd vor uns auf den Tisch. „Bitte schön." Mädchen denkst du ernsthaft, ich hätte nicht gesehen wie du in meine Tasse gespuckt hast? „ Hmm.. Kann ich vielleicht deine Tasse haben." Fragte ich Kilins der mich verwirrt ansah aber dann doch seine mit meiner Tasse tauschte. „Was nein. Das geht nicht." Mischte sich die blonde ein und kratzte sich nervös am Kopf. „Warum denn nicht." Wollte Kilins wissen. „W-weil das so nicht geht." Stotterte sie und tauschte die Tassen wieder. Ich verfolgte das ganze amüsiert und lehnte mich zurück in meinem Sessel. Doch mit der Zeit wurde mir das zu langweilig. „Boah. Sag doch einfach das du in meine Tasse gespuckt hast." Sie sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. „D-Das s-stimmt doch gar nicht." Versuchte sie sich zu verteidigen doch man konnte den Geruch von schweiss schon riechen. „Nehmen Sie die Tassen wieder mit. Ich habe es mir anders überlegt." Ertönt auf einmal Kilins raue Stimme und sie zuckte erschrocken zusammen nahm die Tassen und verschwand mit ihrem zu hohen Schuhe aus unserer Sicht. „ Wie blöd man doch sein muss so auffällig und laut in eine Tasse zu spucken" Murmelte Kilins und sah mich dabei an. Wie auf Knopfdruck fingen wir beide an zu lachen.

Nach ein paar Stunden landete das Flugzeug und wir stiegen aus. Endlich sehe ich meine Freunde wieder. Die ganze Fahrt über herrschte Stille und als er beim Internat parkierte hüpfte ich aus dem Auto und wartete darauf das Kilins den Kofferraum öffnete damit ich meine Tasche schultern und endlich Katie in meine Arme schlissen konnte. Doch das war nicht der fall. Er stellte sich vor mich hin und lehnte sich seufzend an das Auto. „Bevor wir das Gebäude betreten können, muss du folgendes wissen." Fing er an. „ Also du wirst solange, wieder normal zum Unterricht gehen, bis Frau Ringson wieder Unterrichten darf und wir wieder zurück nach Paris fliegen. Du wirst im selben Zimmer wie zuvor sein und ich bitte dich. Benimm dich und mach keinen Ärger verstanden?" Nickend sah ich ihn an und wurde immer ungeduldiger. „Ob du verstanden hast?" wiederholte er. „Ja-ha hab ich darf ich jetzt gehen?" Er schloss den Kofferraum auf und öffnete ihn. „ Bitte sei leise die anderen haben noch Schule." Rief er mir hinter her als ich mit schnellen Schritten auf den Eingang zu steuerte. „Mach ich." Rief ich zurück und lächelte ihn an. Er schüttelte nur den Kopf und nahm auch seine Tasche.

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