Kapitel 4

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Am nächsten Morgen, wachte ich auf bevor der bescheuerte Wecker von Katie mich wecken konnte. Ich streckte meine Glieder und rammte Katie ausversehen meinen Ellenbogen in den Bauch. Erschrocken setzte sie sich auf. „Sag mal klingelst bei dir noch richtig?" schrie sie mich an. „Das war nicht meine Absicht ich schwöre."Die Hände schützend vor meinen Körper lächelte ich sie unsicher an als sie seufzend über ihre zerzausten, dunkelbraunen Haare strich. „Wie spät ist es?" „Keine Ahnung sie doch nach?" Sie sah mit zusammen gezogenen Augenbrauen zu mir hinüber. „Raus aus meinem Bett!" Brüllte sie und stiess mich mit ihren nackten Füssen, von ihrem Bett hinunter. „Schon Okay beruhig dich Katie." Ich versuchte mir ein Lachen zu unterdrücken. Was war auf einmal mit der süssen, liebevollen Katie passiert? „Wie spät ist es jetzt? Mein Gott ist das so eine schwere Frage?" Als sie den Satz fertig gesprochen hatte, klingelte ihr Wecker und so war ihre Frage nun beantwortet. Sie stand auf und ich verschwand noch vor ihr im Badezimmer was sie fluchend auf den Boden stampfen liess.

Duschen, Haare föhnen, schminken und anziehen. Fertig kam ich hinaus und suchte nach einem passenden Cap. „Was sagst du. Welche passt heute zu meinem Outfit?" fragte ich Katie die nun neben mir stand und mich musterte. „Zieh die an." Sie gab mir eine schwarze und drückte sie mir in die Hand. „Wenn du meinst." Ich betrachtete mich noch einmal im Spiegel.

" Ich betrachtete mich noch einmal im Spiegel

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„Sieht gut aus." Katie sah mich durch den Spiegel an. „Bist du soweit, den Tag zu überstehen?" Sie nickte und wir watschelten gemeinsam zu unserem Klassenzimmer. Mit dem watscheln hatte ich nicht übertrieben. Wir machten uns gerade über eine Lehrerin lustig die ihren Arsch immer nach hinten streckte und so breitbeinig wie möglich zu gehen. Dabei hingen ihre Arme schlaf neben ihrem Körper hinunter, was dem Ganzen die Krone aufsetzte.

„Wir sind hier drüben." Schrie eine winkende Cloé. Kati lächelte und ich fragte mich, wie sie es aushielten mit ihr. Ich stellte mich extra so weit wie möglich von ihr weg doch was macht sie, sie kam zu mir rüber und zog mich in eine Umarmung. Ich liess mich ungern von irgendjemandem umarmen doch ich liess mir nichts anmerken und tätschelte ihren Rücken. Könnt ihr euch noch an diesen Jungen erinnern, den ich in der Cafeteria angemotzt hatte? Schweigend, stand er in derselben Ecke wie gestern und schaute auf den Boden. Meine Beine bewegten sich automatisch auf ihn zu und blieben vor ihm stehen. Er sah zu mir hinab als er bemerkte, dass ich vor ihm stand. „Ist was?" fragte er sogleich. Ich wusste selber nicht warum ich hier gerade vor ihm stand aber irgendwie hatte mich dieser Anblick, ihn da alleine in der Ecke zu stehen gestört. War das komisch? Ich zuckte mit den Schultern und lehnte mich neben ihn an die Wand. Als ich seinen fragenden Blick auf mir spürte, lächelte ich ihn an.

Als Mr. Fillers die Tür öffnete, sodass wir hineingehen konnten, wartete der Typ mit den braunen, verwuschelten Haaren am Eingang und liess mich zuerst eintrete. „Geht es dir heute nicht gut?" fragte mich Lissy besorgt, als ich auf meinem Stuhl platzgenommen hatte. „Warum?" „Ich habe keine Ahnung warum du zu Max gegangen bist aber gut. Ich muss nicht alles verstehen stimmst." „Stella?" verwundert blickte ich auf. „Anwesend?" Fillers zeigte auf seinen Kopf und ich verstand nicht wirklich was er damit meinte. Ich sah ihn daher fragend an. „Deine Cap." Ich verdrehte meine Augen und wollte einen Kommentar ablassen als ich Stinklers Worte noch einmal in meinem Gedächtnis abspielte. Wenn ich finde, dass dein Benehmen sich bessert, wird die Strafe gestrichen. „Stella hey zieh jetzt deine Mütze aus." Flüsterte John und ich schreckte aus meinen Gedanken. Sofort zog ich meine Kopfbedeckung aus und klemmte sie zwischen meine Oberschenkel „Entschuldigen Sie." Sagte ich an Fillers gerichtet, der nickte. „Kein Problem. Wo waren wir gestern stehen geblieben....."

Nach dem Unterricht putzte ich wie abgemacht die Tafel und stellte die Stühle richtig an die Tische. Fillers beobachtete mich dabei und als ich hinaus ging verabschiedete ich mich noch. Erst als ich die Tür hinter mir schloss, verschwand mein Lächeln und meine übliche Fassade kam zum Vorschein. In meinen Gedanken sagte ich immer wieder dieselben zwei Wörter. Beruhige dich.

Schlecht gelaunt schlenderte ich den Gang entlang sodass ich unentdeckt nach draussen verschwinden konnte. Als ich vor dem Eingang stand, hörte ich eine Stimme hinter mir. „Du darfst ohne Erlaubnis das Schulgebäude nicht verlassen. Hast du dich abgemeldet?" Ich drehte mich um und sah dieser Junge mit dem verwuscheltem Haar. „Wenn interessierst?" gab ich bissig zurück. „Solang du mich nicht verpfeifst haben wir kein Problem miteinander." Er kam langsam auf mich zu und als er vor mir stand, bemerktem ich erst wie gross er war. „Ich wiederhole es nur ungern." „Wow seit wann so mutig?" sagte ich und drehte mich  Richtung Ausgang doch weit kam ich nicht. Er packte mich an meinem Handgelenk und zog mich zurück. Nun war ich die, die verwirrt zu ihm hoch schaute. „Moritz was machst du da?" Mein Blick schweifte ab und ich erblickte die komplette Person noch einmal. "Siehst du das nicht?" fuhr in Moritz an und mir klappte der Mund auf. Ich kapierte Garnichts mehr. „Doch." „Warum fragst du dann?" meldete sich dieser Moritz wieder und jetzt kapierte ich. „Lass mein Handgelenk los du Penner." Zischte ich und riss mich los. „Wer bist du überhaupt?" „Moritz und der andere ist Max mein Zwillingsbruder." Stellte er sich vor. Zwillinge also das erklärte einiges. „Und was interessiert es dich, ob ich jetzt nach draussen gehe?" fragte ich sauer. „Stellvertretender Schulsprecher." „Echt jetzt? Lachte ich und kassierte sogleich einen wütenden Blick von meinem Gegenüber. „Du hast eine ganz schön grosse Klappe Mädchen." Schrie er mir hinterher als ich einfach davonlief. Jetzt bloss nicht umdrehen dachte ich und streckte ihm meinen Mittelfinger entgegen. Dieser Spast kann mich mal ehrlich.

Ich lief ein paar Gänge entlang und auf einmal kam mir eine Idee. Ich öffnete das nächst beste Fenster und guckte wie hoch der Abstand zum Boden war. Zu meinem Glück, war es nicht einmal hoch. Ich setzte mich also auf die Fensterbank und sprang ins Freie. Ich sah mich um und verzog das Gesicht. Schon fast hatte ich vergessen, dass ich mich hier in einem Wald befand. Ich entschied mich für rechts und schlenderte an der Wand entlang, hoffend der Richtige Weg genommen zu haben. Als ich jedoch an einem Fenster vorbeilief und dummerweise hinein sehen musste, blieb ich erstarrt stehen.

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