Kapitel 90

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Ich schwänzte den ganzen Tag und verbrachte ihn stattessen in meinem Zimmer. Eingekuschelt zwischen meinen Kissen und der Decke, sass ich auf meinem Bett und wischte einzelne Tränen von meinen Wangen. Ich muss es Lars sagen, das war mir klar und ich werde es auch machen. Mein Handy vibrierte und ich las Katies Namen.  Ich öffnete die Nachricht und fing an zu lesen.

Süsse?

Ich habe dich heute Mittag vermiss, wo zum Teufel hast du gesteckt?

Mach ja keinen Mist!

Wenn du wüsstest, dachte ich und schrieb ihr mit zittrigen Händen zurück.

Mupfel...

Ich brauche dich jetzt...

Sie hat die Nachricht zwar gelesen aber sie hatte seit einer halben Stunde nicht mehr zurück geschrieben. Ich hatte schon das dritte Päckchen Taschentücher verbraucht und meine Nase lief immer noch wie ein Wasserfall. Auf einmal wurde die Tür aufgeprallt und eine schnaufende Katie stand vor mir. Als sie mich sah, stürmte sie sogleich auf mich zu und nahm mich fest in die Arme. „Wenn muss ich schlagen?" Lachend entfernte ich mich von ihr und schaute sie an.  Sie setzte sich im Schneidersitz vor mich hin und strich über meine nassen Wangen. „Warum frag ich überhaupt noch nach?" Ich zuckte mit meinen Schultern und schnifte. Sie rutschte näher an mich ran und nahm meine Hände in ihre. „Willst du es mir erzählen?" Ich nickte doch brach kein Wort aus meinem Mund.  Sie sah mich durchdringend an während ich meine Nase putzte und schüttelte auf einmal ungläubig ihren Kopf. „Nein. Sag jetzt nicht, was ich denke." Ich nickte bloss und liess meinen tränen freien laus. „Ihr habt euch geküsst?" „Ich wollte es nicht. Es ist kompliziert ich war überfordert. Mein Körper war wie aus Eis." Ich erzählte ihr alles von heute Morgen an bis jetzt zu diesem Zeitpunkt und sie hörte mir still schweigend zu. „Er hat es gnadenlos ausgenutzt!" Sie strich sich fassungslos die Haare aus dem Gesicht. „Was ist mit Lars?" „Ich muss es ihm aber sagen. Was wenn er es von Kilins erfährt?" „Du hast recht. Komm wir gehen zu ihm bevor es zu spät ist."

Katie zog mich hinter sich her die lange Treppe hinunter, der in den Schulflur führte und blieb auf einmal geschockt stehen. „Was ist denn los. Warum bleibst du stehen?" ich guckte über ihre Schultern und erstarrte. Da stand er mit seinen Freunden und lachte. „Nein." Flüsterte ich und konnte mich nicht mehr bewegen als ich Kilins pfeifend auf ihn zu steuern sah. Katie die meine Situation verstand, rannte auf einmal los. „Lars?" schrie Katie und hüpfte wie ein Pferd über die leere Sinalco Flasche auf dem Boden. Der angesprochene schaute in unsere Richtung. „Wir müssen reden. Keine Wiederrede." Sie zog ihn von der Gruppe weg und er trottete ihr hinterher. Er sah mich an, wie ich auf meinen Knien hoffte, dass es nicht zu spät war. „Was ist mit dir Passiert?" Schrie er und zog mich auf die Beide. Er schaute mich von oben bis unten genau an und als er nichts fand, lagen seine Augen auf meinen. „Bitte verzeih mir." Er runzelte seine Stirn."Stella was ist passiert?" „Lass uns zurück ins Zimmer gehen." Schlug Katie vor und schob mich vor sich die Treppe wieder hoch. Lars hinter uns.

Ich beichtete ihm die ganze Geschichte und war froh, dass er mir nicht böse war. „Es tut mir so leid. Ich wollte es nicht." Er strich über meine Haare und zog mich näher zu sich. „Es war nicht deine Schuld Stella. Bitte hör auf zu weinen. Das tut mir im Herzen weh." Schniefend lehnte ich meinen Kopf auf seine Schulter und merkte wie mich die Müdigkeit einholte. „Ich wollte dich nicht betrügen." „Ich weiss, Stella."

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