Kapitel 25

72 12 3
                                    

Francescas Sicht

>>In was für einer Scheiße steckst du jetzt schon wieder?<< fragte ich den Cousin, der vor einem Jahr einfach abgehauen ist. >>Wieso bist du davon überzeugt, dass ich in Schwierigkeiten stecke?<< Ich hasste es, dass er jede meiner Fragen mit einer Gegenfrage beantwortete. Dieser Vorgang ärgerte mich, und das wusste er auch ganz genau. >>Weil Diego nicht grundlos auf jeden einprügelt, der sich ihm in de Weg stellt, also musst du irgendetwas gemacht haben.<< fuhr ich ihn gepackt von der Wut, die mich seit seiner Abreise erfüllte hatte, an. Fede hob beschwichtigend die Hände und lächelte mich kopfschüttelnd an. >>Nein wirklich. Ich habe überhaupt nichts gesagt. Er hat geschrien, dass Ludmila sich verändert hat und das nur wegen mir. Dann hab ich mich bei ihm entschluldigt, aber er hat einfach auf mich eingeschlagen. Was kann ich denn da dafür?<< Ich verdrehte genervt die Augen.  >>Ach vergiss es einfach. Ich geh jetzt zu den anderen.<< Mit einem letzten wütenden Blick auf ihn, verlies ich das Krankenzimmer und lief die Treppe zu Diego runter, der im Esszimmer saß und mit seinen Eltern sprach. >>Hätte ich ihn einfach da liegen lassen sollen?<< fragte er in diesem Moment und sah seinen Vater vorwurfsvoll an. >>Ja! Er zerstört die Verlobung von Ludmila und Felipe!<< Ich blieb vor dem Esszimmer stehen und versteckte mich hinter der Tür. Auch, wenn die Ferros  mich als Partnerin an Diegos Seite akzeptierten, war ich nur ein Gast. Dieses Thema war nicht für meine Ohren bestimmt. >>Diese Verlobung ist schon zerstört. Sie war es von Anfang an. Das könnt ihr nicht ändern, in dem ihr den Jungen, den meine Schwester liebt sterben lässt.<< Diegos Stimme klang leise und gedämpft und ich konnte die Angst darin hören. >>Aber das ist die einzige Möglichkeit, ihm für immer los zu werden. Verstehst du das denn nicht? Er wird immer wieder kommen! Ludmila kann niemals glücklich werden!<< Nun war es Priscilla, die sprach. Und ihre nächsten Worte liesen mich mehr als nur erschauderen. >>Wir müssen ihn ermorden!<< 

So schnell ich konnte, rannte ich die Treppen zu Ludmilas Zimmer hoch. Ohne anzuklopfen, stürmte ich hinein. Und schrie erschrocken auf, als ich sie auf dem Bett sitzen sah.  Im Morgenmantel, mit einem Messer in der Hand. >>Reg dich ab, ich schärfe nur meine Klinge.<< Sofort beruhigte sich mein Herzschlag wieder. Für einen klitzekleinen Moment war es so, als wäre sie wieder die Alte. Als hätte sie sich niemals verändert. Doch ich wusste, dass dies nur ein Moment war. Eine Reihe aus Wörtern, die ihrem Mund entwichen waren, ohne dass sie darüber nachgedacht hatte. >>Was willst du denn?<< fragte sie nun und lächelte mich wieder an. Ein Lächeln, dass so falsch wirkte, wie die unechten Wimpern ihrer Mutter. >>Ich...<< Ich schwieg. Sollte ich ihr wirklich die Wahrheit sagen? Ich wollte mir schnell eine Lüge einfallen lassen, doch dann fielen mir wieder die Worte von Priscilla ein. Und es war mir egal, ob ich so Ludmilas  verdammte Verlobung zerstöre. Es war mir egal, ob mir Priscilla dafür abhacken würde und es war mir ach egal, dass Diego wahrscheinlich sauer auf mich sein würde. Ich musste es ihr einfach sagen. Sie war die einzige, die das verhindern konnte. Und ich konnte einfach nicht zulassen, dass er stirbt. Federico hatte schon so viel verloren. Seine Eltern, seinen Bruder, seine Würde und seine große Liebe. Er sollte nicht auch noch sein Leben verlieren. >>Deine Eltern. Sie wollen Federico umbringen.<< Ich musste nicht versuchen, sie davon zu überzeugen, dass es stimmte. Sie glaubte mir auch so. Ludmila war nicht das Mädchen, das in diesen Momenten weinte. Sie war das Mädchen, das ihre Klinge fester umschlang und begann Pläne zu schmieden. So war sie nun mal. Und in diesem Moment begriff ich, dass ich sie mit meinen Worten wieder zu der Ludmila gemacht hatte, die sie früher einmal war. Eine Ludmila, die niemals aufhören würde zu kämpfen, um ihre große Liebe und somit auch ihr Herz zu retten. >>Wenn sie versuchen, ihn umzubringen, müssen sie erst an mir vorbei.<< sagte sie mit so viel Kraft in der Stimme, das ich zu zittern begann. Dann griff sie nach ihrem Waffengurt und legte ihn sich an.

Hallo. Das ist mal wieder ein neues Kapitel, mit einer ganz neuen Wendung der Geschichte. Ich wünsche euch noch schöne Weihnachtsfeiertage. LG twins505 

Fedemila und Diecesca-Schattenjäger LiebeskampfWhere stories live. Discover now