Kapitel 21

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Ludmilas Sicht

>>Liebling, hast du schon du Dekoration für morgen gesehen? Deine Mutter hat sich mal wieder selbst übertroffen.<< Felipe ging mir mal wieder tierisch auf die Nerven. >>Ja, sie ist echt toll.<< meinte ich matt und wandte mich wieder meinen Unterlagen zu, die vor mir auf dem Tisch lagen und einfach nicht fertiggestellt werden wollten. Felipe trat um den Schreibtisch herum und küsste mich dann auf die Wange. >>Wieso bist du immer noch so abweisend zu mir? Wir heiraten in einem Jahr.<< Ich lächelte ihn zuckersüß an. >>Ach was! Ich bin doch nicht abweisend, ich liebe dich doch. << Felipe verlor seine Selbstbeherrschung und stampfte dann wütend mit dem Fuß auf. >>Verdammt Ludmila! Wir sind seit fast einem Jahr jetzt schon zusammen und du kannst mir immer noch nicht vertrauen?<< Ich sprang auf und stieß dabei einige Blätter vom Schreibtisch. >>Ich heirate dich! Das ist meiner Meinung nach genug Vertrauen.<< Felipes Augen glitzerten vor Wut und Abscheu. >>Es geht immer noch um IHN, oder? Ich sehe es in deinen Augen. Wenn du mir sagst, wie sehr du mich liebst, meinst du eigentlich ihn. Du wirst ihn niemals vergessen können.<< Ich erkannte, wie traurig er war. >>Es tut mir leid.<< Ich meinte es auch so. Ich konnte gar nicht richtig beschreiben, wie sehr es mir leid tat. Ich wollte nicht, dass Felipe wegen mir litt. Ich wollte ihn nur einfach nicht heiraten. >>Das einzigste, was ich verlange ist, dass du mir ehrlich gegenübertrittst, okay? Ich weiß, wie sehr du Federico geliebt hast, aber das ist vorbei. Und zwar für immer. Ihr werdet niemals zusammen sein können.<< Ich war jetzt den Tränen nahe. Wie konnte er das nur sagen? Wie konnte er mich nur so verletzen? Felipe legte mir eine Hand auf den Arm und lächelte dann. >>Du weißt, dass ich die bessere Wahl für dich bin, Ludmila. Du musst es nur noch glauben.<< Er küsste mich auf die Wange und ging. Ich wollte nicht, dass er Recht hatte. Allein der Gedanke daran, lies mich erschaudern. Aber am schlimmsten war, dass ich mich nicht wiedererkannte, wenn ich bei Felipe bin. Es ist so, als wäre ich eine andere Person. Während ich mich tagsüber noch gerade so durch meine Gefühlswelt kämpfen kann, bricht nachts alles auseinander. Ich kann nicht mehr richtig schlafen und fühle mich erschöpft. Was ist nur aus meinem alten Ich geworden? Aus meinen Vorsätzen und die Meinungen, für die ich stehe? Es war nicht nur so, dass ich Federico vermisste- und das tat ich zweifellos. Nein, ich vermisste auch mich. Meine rebellisch, selbstbewusste und wahrscheinlich auch etwas arrogante Art, die plötzlich komplett verschwunden war. So, als ob man sie ausgelöscht hatte, um der Allgemeinheit zu dienen.

Ich hatte immer geglaubt zu wissen, was die wahre Liebe ist. Aber jetzt, wo man sie mir genommen hatte, wurde mir klar, dass ich falsch lag. Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe sehe ich sein Gesicht. Manchmal erwische ich mich dabei, wie ich selbst tagsüber träume, nur um es mir ihn Erinnerung rufen zu können. Ich fühle mich so, als wäre ich krank, aber ich weiß, dass ich mir die Krankheit nur vormache, um mich davon abzuhalten, den wahren Grund für meinen Schmerz zu finden, der seit dem Moment, in dem er gegangen war, mein Herz erfüllte. Ich glaube langsam immer mehr, dass ich nicht ohne ihn leben kann. Ich sehne mich so sehr danach, wieder seine Hand in meiner zu spüren und seinem Herzschlag zu lauschen. Und die Hoffnung, dass wir eines Tages vielleicht doch wieder zusammen sein können, lässt mich weiterkämpfen. Mir ist bewusst, wie unwahrscheinlich es erscheint, aber ich werde niemals aufhören, es zu versuchen. Auch wenn ich Felipe dafür umbringen muss.

Hi ihr Lieben! Nach den vielen Tagen, mal wieder ein Kapitel für euch. LG twins505

Fedemila und Diecesca-Schattenjäger LiebeskampfWhere stories live. Discover now