XIX

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Mary

,,Deanilein? Kuschelst du mit mir?" Flehend schob ich die Unterlippe vor, stand in seinem Hemd und frisch geduscht im Türrahmen des Hauptraums, während Dean mit zerzausten Haaren am Tisch saß und durch seinen Laptop scrollte, jetzt grinsend zu mir sah, sodass mir das Herz schneller in der Brust schlug. ,,Wieder anhänglich? Aber klar, komm her" Einladend klopfte er auf seinen Schoß und kichernd lief ich zu ihm rüber, ließ mich darauf nieder und lehnte meinen Kopf an seine Schulter, strich ihm über die Brust. ,,Was schaust du da?", fragte ich leise und dem Winchester entwich ein leises Seufzen. ,,Wie viel Fälle ich im Umkreis der nächsten fünfzig Meilen finde. Und es sind zu viele", murmelte er, klappte den Laptop zu und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Ich schluckte, schmiegte mich enger an ihn. ,,Wir haben doch gesagt, dass wir... nicht mehr jagen. Du kannst einfach nicht immer die ganze Welt vor ihrem Unheil retten, Dean. Du musst auch mal an dich denken", murmelte ich und er schluckte hörbar, doch ich wusste, er gab mir recht. ,,Ich glaube dir, dass es hart für dich ist. Aber das wird besser, mit der Zeit wirst du damit zurecht kommen", fügte ich leise hinzu, genoss es, wie seine Arme sich um mich schlangen und er seine Lippen einen Moment auf meine Stirn drückte. ,,Was wäre ich nur ohne dich?", fragte er leise und ich grinste. ,,Untervögelt", bemerkte ich keck und er lachte rau, während ich mich rittlings auf seinem Schoß drehte und sein Gesicht sanft in meine Hände nahm, er leise seufzend seine Stirn an meine lehnte. ,,Ich liebe dich, Dean Winchester", flüsterte ich und seine Nasenspitze rieb sanft über meinen Nasenrücken. ,,Ich dich auch, Mary... beinahe Winchester. Und den Kleinen auch", murmelte er, strich mir einen Moment über den im mittlerweile dritten Monat leicht angeschwollenen Bauch und ich lächelte, dann legte er seine Hand zurück an meine Taille. ,,Es stimmt mich immer wieder fassungslos, aber meine Hemden stehen dir doch glatt besser als mir.", fügte er dann grinsend hinzu und ich kicherte leise, ehe ich von seinem Schoß rutschte und ihn mit mir auf die Beine zog. ,,Du wolltest mir den Plattenspieler noch zeigen", schmunzelte ich und er lächelte, nickte, ließ mich eine Platte von Kansas aussuchen, die er dann einlegte und leise hallte Dust in the Wind  von den Wänden wieder. ,,Einer meiner Lieblingssongs", murmelte er, während ich ihn an mich zog, er seine Arme wieder um mich legte. ,,Ich hör ihn auch ganz gerne", gab ich leise zurück, leckte mir über die Lippen und sachte führte er mich durch den Hauptraum, wir tanzten nur ganz leicht im Takt der Musik, bis das Lied vorbei war, die Platte stehen blieb und ich schmollend die Unterlippe vorschob. ,,Das letzte Lied der Platte, Marylein. Schlafenszeit, würde ich mal sagen."


Dean

Ich hatte Mary ins Bett getragen, sie eng ins Löffelchen gezogen und beinahe sofort war sie eingeschlafen, eng an mich geschmiegt und die eine Hand klammerte sich am Stoff meines schwarzen Muskelshirts fest. Bis zur Nasenspitze hatte sie sich zugedeckt und ich sah sie jetzt lächelnd im Halbdunkel an, strich ihr über die Wange und eine dunkle Haarsträhne hinters Ohr. Die Fälle im Umkreis hatten meine Gedanken jedoch noch nicht verlassen - war es wirklich richtig die Welt sich selbst zu überlassen? Gut, Sam und ich waren nicht die einzigen Jäger aber... Es wirkte einfach so fremd es nicht mehr zutun. ,,Meine kleine Mary", murmelte ich, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und hielt sie fest und sicher in meinen Armen. Niemals würde ich sie wieder loslassen, alles würde ich für sie geben, damit sie glücklich, unbesorgt und sicher war. Vor allem sicher, ihr dürfte nichts zustoßen, niemals. Ich musste sie beschützen, bis wir beide zu Ende gelebt hatten, alt und ergraut, so wie es sich gehörte. Und verheiratet, das vor allem. Ich würde sie fragen, hätte ich nur mehr Ahnung, was das anbelangte. Wie fragte man eine wunderhübsche, grenzenlos wundervolle Frau, ob sie einen wie mich zum Mann nehmen wollte? Es durfte nicht zu plump, musste besonders sein. Ich seufzte leise, hätte Sam mir damals gesagt, dass ich mich mal so sehr in eine Frau verlieben würde, ich hätte ihn ausgelacht. Doch Mary war das perfekte Puzzleteil zu mir, sie schmiegte sich an mich, wie für mich geschaffen - hatte ein großes Mundwerk wenn sie wollte und konnte unheimlich sexy und selbstbewusst sein, und gleichsam hatte sie schüchterne, kleinliche Ecken und Kanten, die sie zu meiner kleinen Prinzessin machten. Leise seufzte sie neben mir auf, schmatzte und kuschelte sich noch mehr an mich, sodass ich liebevoll lächeln musste und eben diese Nähe in vollsten Zügen genoss, solange bis mich selbst der Schlaf übermannte - und selbst in meinen Träumen sah ich sie noch. Mary. Und all das Schlechte in dieser Welt schien in weite Ferne zu rücken, wann immer sie in meinen Armen lag und nur mir gehörte.

The Relentless Companions  [D.W|S.W|SPN]  ✖Where stories live. Discover now