IV

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Mary

Kreischend fuhr ich hoch und ruckartig saß Dean kerzengerade neben mir im Bett, sorgenvoll die Stirn in Falten gelegt und völlig verschwitzt und am ganzen Körper zitternd presste ich ein ,,Machst du bitte das Licht an?" hervor, sodass Dean hastig die Nachttischlampe anknipste und ich mich entspannte. Kein Sam im Türrahmen der mich wieder anfassen, wieder gegen meinen Willen mit mir schlafen wollte. Es war alles gut, Sam war nicht hier, er war weg, streng bewacht von Crowley und Castiel. ,,Mary?", fragte Dean vorsichtig und ich hob schluchzend den Kopf, zwinkerte, damit meine Sicht sich klärte und ich dem Winchester in die Augen sehen konnte. ,,Ich hab Angst, Dean...", nuschelte ich brüchig, mein Geschlecht brannte wie Zunder und schmerzte, so sehr, dass ich die Schenkel zusammen kneifen musste. ,,Musst du nicht haben, Mary. Alles ist gut! Ich bin hier, ich beschütze dich!" Er zog mich sanft auf seinen Schoß und ich stieß ein raues Schluchzen aus, vergrub gepeinigt mein Gesicht an Deans starker Schulter. ,,Eigentlich müsste ich dich töten...", flüsterte ich gebrochen - was wenn er sich doch eine andere Frau nahm? Mein Blick fiel auf das Messer, das auf dem Nachtschränkchen lag und schneller als Dean hätte meine Worte verarbeiten können, hatte ich es mir geschnappt und ihm an die Kehle gepresst. ,,Mary...", wisperte er mit großen Augen und bitterlich weinend sah ich ihn an. ,,Ich muss das tun... Ich muss verhindern, dass du eine neue Frau hast...", flüsterte ich und er schüttelte den Kopf, legte seine Hände um mein Gesicht, seine Daumen streichelten sanft meine Wangenknochen entlang. ,,Das musst du nicht, Mary. Ich will nur dich, hörst du? Nur dich, und niemanden sonst!", sagte er fest und ich wollte was entgegnen, doch mir drehte sich der Magen um und ich ließ das Messer fallen, um aufzuspringen und weiter ins Bad zu stolpern, mich in die Kloschüssel zu übergeben und Dean folgte mir sofort, ich spürte wie er mir sanft die Haare aus dem Gesicht zog, sie in meinem Nacken zusammenhielt und sich neben mich kniete, seine andere Hand strich meinen Rücken hoch und runter und ich hob nach dem Erbrechen schniefend den Kopf, wischte mir verstohlen über die Mundwinkel. ,,Ich will das alles nicht mehr, Dean. Ich kann das nicht mehr... Bitte tu einfach was Lucifer sagt und bring mich um. Irgendwas stimmt nicht mit mir und das wissen wir beide, es ist nicht nur Sam, etwas in mir ist anders. Und ich kann das nicht mehr. Kann das mit Sam nicht, dieses ewige Versteckspiel treibt mich in den Irrsinn. Kann das mit dir nicht, ich kann nicht ertragen wie du dir wen Besseres nimmst. Ich kann das mit mir selbst nicht mehr." Zitternd nahm ich seine Hände, hielt sie fest in meinen. ,,Ich bitte dich nur um diesen einen Gefallen, Dean. Bring es zu Ende"


Dean

Heftig schüttelte ich den Kopf, dicke Tränen hatten sich in meinen Augen gesammelt. ,,Nein, nein!", gab ich von mir, rüttelte sie leicht an den Schultern und sie schluchzte auf, sodass ich sie fest in meine Arme zog. ,,Nein, Mary, niemals! Den Gefallen werde ich dir nicht tun und wehe dir du wagst es, es selbst zu beenden, hörst du?! Wehe dir! Ich brauche dich! Ich liebe dich, verdammt versteh das doch! Wir finden eine Lösung, wir haben immer eine Lösung gefunden bis jetzt! Mary, alles wird gut! Wir treten Lucifer in den Arsch- Wir finden diesen Scheißkerl und braten ihn! Alles wird wieder gut, ich verspreche es dir, halte durch!", sprach ich mit bebender Stimme, ließ sie los, sah sie fest an. ,,Mary... Sieh mich an! Sieh nur mich an und denk nur an mich! Alles andere zählt nicht mehr, alles andere ist vielleicht nicht einmal echt! Das mit Sam und dir war nicht echt! Das mit Mia... Ist teilweise nicht wahr oder nicht so tragisch, wie es aussieht! Wir sind doch eine gemeinsame Familie, wir lieben uns doch, wir stehen das durch, hörst du?! Wir stehen das gemeinsam durch und dagegen kann Lucifer einen Scheiß tun! Wir finden einen Weg, diesen Scheißkerl auszuschalten, dann wird wieder alles gut!" Überzeugt hielt ich ihren Blick fest gefangen, sie erwiderte nichts, ihre Augen waren glasig und sie seufzte zitternd. ,,Versprich es mir, schwöre es mir, Dean, dass du mich niemals verlässt, bitte...", hauchte sie und ich nickte heftig. ,,Ich verspreche es dir, Bambi. Und ich schwöre es dir bei allem, was ich habe. Bei meiner Seele..." Ich zog sie wieder in meine Arme und ließ sie an meiner Schulter weinen, bis keine Tränen mehr übrig waren. Und von Träne zu Träne wuchs in mir der Zorn gegen Lucifer. Er hatte sie so kaputt gemacht, nie wieder könnte sie das Leben genießen, immer würde sie Angst haben. Ihre arme, unschuldige Seele war verletzt und ich wusste nicht, wie ich sie heilen sollte, versuchte es verzweifelt mit meiner Liebe und Zuneigung zu ihr. So gut ich es konnte. 

The Relentless Companions  [D.W|S.W|SPN]  ✖Where stories live. Discover now