XVII

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Dean

Ich grinste Mary einen Moment an, die neben mir im Wagen saß und leise zu Metallica summte, verlegen kicherte, als sie bemerkte, dass ich sie ansah. Ihre Hand lag vor ihrem Bauch und ich konnte es immer noch nicht fassen, dass darin unser gemeinsames Kind wuchs. Wir waren einkaufen gewesen, ein paar Kindersachen, Farbe und Möbel. Ich konnte es kaum erwarten und wollte schon vorfreudig anfangen, ein Zimmer für unseren Sohn herzurichten. Wir hatten uns entschieden, vorerst im Bunker zu bleiben, er war sicherer als irgendein Haus. Auch wenn wir uns bemühen müssten, John unter Kinder zu kriegen, damit er nicht isoliert aufwuchs und noch verrückter wurde, als ohnehin schon, weil er in einer puren Jägerfamilie aufwachsen werden würde. Ich schluckte und wechselte die Spur, gab Gas. Allgemein hatten Mary und ich uns dagegen ausgesprochen, dass er so aufwuchs wie wir. Nur war das leichter gesagt als getan. Meine wie auch Marys Eltern hatten das Jagen aufgegeben, als wir zur Welt kamen. Und dann hatte es bei uns beiden irgendwann den Punkt gegeben, an dem das Böse zugeschlagen hatte und man den Fluch übernahm. Den Kreislauf zu durchbrechen- kam mir wie ein Glücksfall vor, falls es je irgendwer erfolgreich geschafft hatte. Wieder sah ich zu Mary, sie schien wie ich in Gedanken zu schweben, ihre großen braunen Augen starrten geistesabwesend raus aus der Frontscheibe und ich legte einen Moment meine Hand auf ihren Schenkel, sodass sie lächelte. ,,Es wird uns gut gehen. Ich werde alles tun, damit es uns gut gehen wird, Mary", flüsterte ich und sie nickte, sah mich einen Moment an. ,,Ich weiß, Dean. Wir werden kämpfen", entgegnete sie und ich stimmte ihr ebenfalls mit einem Nicken zu, bevor der Bunker vor uns auftauchte und ich seufzte. ,,Ein Haus wäre ein Traum... Mit Garten und Pool für dich Badenixe... Nur was soll ich tun, wenn man das Böse jagt, jagt es einem auch mal zurück. Auch wenn darauf gepolt es, es sein zu lassen", meinte ich leise und fuhr in die Garage. ,,Ich verstehe das, Dean. Und überall ums Haus herum Teufelsfallen verstecken, den Rasen mit Weihwasser sprengen, den Türknauf aus Silber zu machen und die Hausfassaden mit Henochischen Symbolen auszustatten, wird die Biester nicht ewig zurückhalten", meinte Mary und ich rümpfte nachdenklich die Nase, stellte den Motor ab und grinste. ,,Ja... Aber kreative Ideen" ,,Haben Mia und ich bei uns zuhause gehabt", erklärte sie und ich nickte langsam. ,,Klingt nicht übel. Naja und bevor wir mit unserem Kind von Stadt zu Stadt ziehen wie mein Dad es mit Sam und mir getan hat und noch... Naja jagen ging, das können wir auch nicht tun. Der Bunker ist vielleicht wirklich zu Beginn eine bessere Lösung. Aber hey- solange wir zusammen sind" Ich öffnete ihr die Wagentür und Mary lächelte mich dankbar an, dann schloss ich die Tür. ,,Geh du schonmal vor, ich lade alles aus und wir schauen gleich mal, welcher Raum am nächsten ist oder ob wir in einen umziehen, wo wir durch eine Tür in einen weiteren Raum kommen, genug Platz hat das Ding hier ja", schlug ich vor und sie hauchte mir einen Kuss auf die Wange und zwinkerte. ,,Okidoki" ,,Liebe dich auch!", rief ich ihr nach und sie lachte, streckte mir die Zunge aus, bevor sie verschwand und ich die Kisten vom Rücksitz nahm. 


Mary

,,Ich hab den perfekten Raum gefundeeen!", flötete ich und tänzelte vor Dean her den Gang runter, während er die Kisten trug und lachend daran vorbei zu mir sah. ,,Sag an, Darling", grinst er und kichernd huschte ich vor ihm her, riss dann schwungvoll die Zimmertür zu Raums dreiunddreißig auf und blieb stolz in dessen Türrahmen stehen und strahlte den Blonden an, welcher schnaufend die Kisten abstellte, dann neben mich trat. ,,Das ist unseres, und da ist, perfekt, eine Tür die zum Nebenzimmer führt!" Überglücklich sah ich ihn an und er begann zu lächeln, nahm meine Hand und zog mich sanft an sich ran. ,,Bereit das Zimmer unseres Sohnes zu streichen, Marylein?", fragte er und mein Herz klopfte rasend schnell in meinem Brustkorb als ich nickte und mir mit der Zunge über die Lippen fuhr. Dean schluckte. ,,Lass das, da kann ich mich nicht beherrschen", murrte er, doch seine Mundwinkel zuckten, sodass ich ihm lachend in die Wange kniff, dann durch den Raum lief und die Tür zum geplanten Kinderzimmer aufriss. ,,Da wird das schönste Jungenzimmer das diese Welt gesehen hat!", grinste ich euphorisch und Dean lachte heiser. ,,Ja und bevor du dein schönes Top einsaust, holst du dir bitte eins meiner älteren Hemden.", schmunzelte er und lächelnd nickte ich, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, ehe ich an ihm vorbei und den Flur wieder rauf huschte.
Wenig später stand ich nur bekleidet in einem gelbbraun karierten Hemd wieder im Türrahmen und es reichte mir bis zur Mitte der Oberschenkel, meine Haare hatte ich offen gelassen, anstatt sie vor Farbe zu schützen, immerhin wollte ich Dean ja noch ein wenig ärgern. Dieser hatte die Farbeimer in die Mitte des Raumes gestellt und geöffnet und sah jetzt auf. ,,Hab keine Hose gefunden die ich wegwerfen will", grinste ich scheinheilig, was nicht stimmte, ich hatte tausende Leggins im Schrank, die mittlerweile Löcher hatten. Doch was Dean nicht weiß, das macht Dean auch nicht heiß. Obwohl... wenn man seinem Blick nach urteilte, tat es das ja eigentlich doch. Grinsend trat ich auf ihn zu, schnappte mir eine der Farbrollen. ,,Die Möbelkartons hast du in der Garage unterbringen können?", fragte ich und er nickte - wir hatten uns beide erst Sorgen um die Polster seines Impalas gemacht, als wir einige der gekauften Sachen auf den Rücksitz verfrachtet hatten, doch es war gut gegangen - zur Erleichterung von uns beiden. ,,Ja, alles gut, lass uns anfangen" Er griff voller Tatendrang grinsend nach der zweiten Farbrolle und damit begannen wir die Wände von Klein Johnnys Zimmer hellgrün zu streichen und ich hatte noch kleine Autos als Wandkleber gefunden, mit der ich das ganze ausschmücken würde, sobald die Farbe innerhalb der nächsten zwei Tage ganz sicher getrocknet war.
Es machte riesigen Spaß die Wände und auch so ein bisschen Dean zu bestreichen, genauso wie ich im Endeffekt grüne Schenkel hatte und wir kichernd durch den Raum wirbelten, nur noch eine Wandseite neben der Tür fehlte und aus dem Radio dröhnte Bruce Springsteen mit Born In The USA, sodass ich nicht anders konnte, als den Winchester keck anzublitzen. ,,Weißt du noch? Das lief mal im Impala, als wir Sex hatten", grinste ich breit und er lachte heiser. ,,Da lief so einiges", schmunzelte er und kichernd trat ich zum Radio, drehte es noch etwas lauter und schloss die Zimmertür. ,,Da kann ja jetzt noch mehr laufen", grinste ich und er legte seine Hände auf meine Taille, wir beide ließen die Farbrollen auf die Plane auf dem Fußboden fallen - Dean hatte ihn, während ich mich umgezogen hatte, sorgfältig abgedeckt und den Türrahmen abgeklebt. ,,Seh ich genauso", gab er zurück und ich kicherte - irgendeiner von uns beiden musste auf den Dauerschleifeschalter gekommen sein und ich schmiegte mich in seine Arme, während wir zu dem Rockklassiker engumschlungen leicht tanzten, ich mich ab und an leicht an ihm rieb, was uns beide und die gesamte Atmosphäre so richtig anheizte, sodass er mich im Endeffekt auf der Plane zu Boden drückte, sich über mich legte und mich leidenschaftlich zu küssen und im Endeffekt auch zu lieben begann, während die Musik durch den Raum und den Flur runter hallte, sich mit unserem leisen Keuchen und Stöhnen vermischte. Sah so aus als könne die eine Wand noch warten.

The Relentless Companions  [D.W|S.W|SPN]  ✖Where stories live. Discover now