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Sam

,,Cas du verstehst nicht! Ich muss sie sehen, muss wissen, ob es ihr gut geht!" Ich riss verzweifelt an meinen Fesseln, die Info dass Mia versucht hatte sich das Leben zu nehmen, brachte mich vollkommen in Rage. Wessen Schuld war es? Meine? Deans? Marys? Ich riss noch hysterischer und der dunkelhaarige Engel im Trenchcoat seufzte leise, nickte dann aber und löste meine Fesseln mit einer Handbewegung. ,,Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt...", murmelte er beunruhigt und ich nickte, sprang auf und hastete durch den Flur auf Mias Zimmer zu. Mein Herz pochte schmerzhaft schnell und hart gegen meine Brust- was wenn sie sich verletzt hatte? Oder irgendeinen anderen Schaden davon getragen hatte? Einen, der viel zu gewaltig war, als das man ihn hätte beseitigen können? Scharfkantig bremste ich vor Mias Zimmertür und riss sie auf, sah die Rothaarige an, die gefesselt an der Wand zusammen gesunken war. ,,Mia?! Mia!" Ich stolperte wie von Sinnen und ohne lange zu überlegen zu der Schönheit hin, der Frau, die ich so sehr liebte, dass mir der Verstand zu versagen drohte, jederzeit. ,,Mia..." Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und sie fauchte, riss schnaufend an den Ketten. ,,Was willst du?", knurrte sie und ich schluckte, Tränen sammelten sich in meinen Augen. ,,Wissen ob's dir gut geht...", schniefte ich leise und Mia schluckte, schüttelte den Kopf. ,,Das geht es erst wenn ich dich tot sehe.", raunte sie und mir entwich unkontrolliert ein Schluchzen, ich wich zurück, zuckte zusammen, als sie es schaffte sich aus ihren Fesseln zu befreien - wie war mir ein Rätsel, eines, das nicht zu lösen war. Und auch nicht zu lösen sein sollte - wie mir klar wurde, als sie sofort auf den Beinen war und langsam auf mich zutrat. ,,Ich werde dich jetzt töten, Sammy. Und wenn du mich liebst, dann lässt du zu, dass ich das tue"


Mia

,,Ich liebe dich ja, Mia. So sehr...", wimmerte Sam, zwinkerte bittere Tränen weg und rutschte von mir weg, bis er mit dem Rücken an der Wand angekommen war. Wie auch immer ich es schaffte, mit meiner Wut ließ ich das Engelsschwert, das Crowley mir abgezogen und gegenüber von uns auf einen Tisch gelegt hatte, durch den Raum huschen und in meine Hand gleiten. Zurückgebliebene Dämonenkräfte? Lucifers Hilfe? ,,Aber Mia, ich kann nicht zulassen, dass du das tust- ich würde für dich sterben, das steht fest. Aber nicht so. Nicht ohne dich vorher von Lucifer befreit zu haben", meinte Sam leise, sah zwinkernd zu mir auf, schluckte, als ich ihm das Schwert an die Kehle hielt. ,,Ich will dich nur erlösen, Sammy... Bevor Lucifer kommt und dich auf grausame Art und Weise tötet... Denn das wird er tun, wenn ich es nicht tue. Er wird kommen, euch alle töten und ich würde hilflos zusehen müssen, wie er euch foltert und langsam auf den Tod zutreibt. Ich will euch nur den Schmerz nehmen, der euch unmittelbar bevorsteht...", meinte ich leise, hielt ihm das kalte Eisen nun direkt an seinen Hals. Ich brauchte nur noch durchziehen, dann hätte ich es beendet. ,,Du liebst mich nicht?", fragte er heiser und dicke Tränen liefen seine Wange hinab. Das verpasste meinem Herzen einen kleinen Stich und ich schnappte nach Luft. ,,Doch, natürlich, Sam! Aber es geht nicht mehr anders, ich muss dich töten!", antwortete ich verzweifelt und er schluchzte. ,,Du liebst mich nicht...", wiederholte er, diesmal war es keine Frage, sondern eine Feststellung. Die nicht stimmte, weshalb ich heftig den Kopf schüttelte. ,,Doch, Sam!", widersprach ich und er schüttelte minimal den Kopf, damit er sich nicht selbst noch mit der Bewegung die Kehle durchschnitt. ,,Nein, tust du nicht... Die Mia, die ich kenne, würde nach einer Lösung suchen, die uns wieder zusammenbringt!", meinte er und ich schnaubte. ,,Doch, Sam! Ich liebe dich! Doch Lucifer ist nicht aufzuhalten" ,,Wenn du mich Lieben würdest...-", setzte er erneut an und ich schmiss knurrend das Schwert weg, zog ihn sauer an meine Lippen. ,,Meine Fresse, ich liebe dich noch, du Idiot!", raunte ich, als ich ruckartig wieder von ihm abließ und in seine hübschen Augen sah, die von den Tränen wie Smaragde schimmerten. ,,Weiß ich doch...", gab er kleinlich zurück und ich schnappte nach Luft, realisierte jetzt erst, dass er mich nicht nur ausgetrickst, sondern auch etwas in mir ausgelöst hatte, mir etwas klar gemacht hatte. Doch bevor ich das zu Ende denken konnte, war ich wieder mit dem Rücken an der Wand festgehalten. ,,Alter, ihr geht mir so langsam richtig auf den Sack!", raunte Crowley kettete uns beide gegenüber voneinander wieder an. ,,Ich schlage keine hübschen Mädchen- vor allem wenn ich dann die Föhnfrisur am Hals hab nicht. Aber solltest du noch einmal deinen schicken Eisenschmuck ablegen, reichts mir!", mahnte Crowley und ich schloss die Augen, mein Kopf dröhnte, drohte zu explodieren. Dringend musste ich jetzt meine Gedanken ordnen, Realität von Illusion und Lucifer trennen... Wir brauchten einen Plan. Eine Lösung. Vorgehen gegen Lucifer. Heilung von unseren Psychen. Wir mussten wieder zu einer Familie werden, zusammenhalten, kämpfen.

The Relentless Companions  [D.W|S.W|SPN]  ✖Where stories live. Discover now