II

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Sam

,,Wie kannst du es wagen dich gegen mich zu wenden, Castiel? Nach allem was mein Bruder und ich für dich getan haben?", schnaubte ich, als es mir wieder erlaubt war zu reden und ich in Fesseln auf einem Schreibtischstuhl festsaß, wütend zu dem Engel aufsah, der die ganze Zeit wie ein weiteres Familienmitglied für Dean und mich gewesen war. ,,Ich will nur nicht, dass du Dean oder gar Mary oder Mia tötest und es am Ende bereust, Sam. Lucifer hat euch soweit manipuliert, dass ihr euch alle gegenseitig töten wollt!" Fest sah Castiel mich an und seine blauen Augen schimmerten schon beinahe traurig, als er meine Fesseln nochmal etwas fester zog. ,,Warum willst du deinen Bruder tot sehen, Sam?", fragte er dann und ich schnaubte wütend, riss an meinen Fesseln, doch sie waren so stark gebunden, dass sie höchstens meine Handgelenke wund scheuerten oder gar brachen, wenn ich weiter so zog. ,,Er hat Mia erschlagen und dann nochmal nachgestochen! Vor meinen Augen!", gab ich fauchend zurück und es machte mich nur noch wütender, dass der Engel sein gefühlsloses Pokerface einfach beibehielt. ,,Und denkst du echt Dean würde das tun? Würde Mary das antun?" Fragend sah er mich weiter an und ich schluckte, schien plötzlich meine zynische Zunge verloren zu haben. Seine Argumentation war gut überlegt und auch zutreffend. Dean würde Mary niemals so sehr verletzen, das wusste ich, egal wie blind mein Hass mich trotzdem machte. ,,Na und wenn schon. Ich habs immer noch mit eigenen Augen gesehen.", grummelte ich und Castiel ging leise seufzend vor mir in die Knie. ,,Ja, Sam. Du hast die Halluzination gesehen.", sagte er leise und ich schnaubte, wandte den Blick ab und starrte meine Zimmerwand an. ,,Lass es so stur zu sein, Sam. Das wird dir nichts bringen, damit kannst du nichts erreichen.", fuhr Castiel sachlich fort und ich ignorierte ihn, zwinkerte verzweifelt einige Tränen weg. ,,Hasst du Mia, Sam?", hakte Castiel wieter nach und Zunder schoss brennend durch meinen Brustkorb. ,,Nein. Ich liebe Mia...", flüsterte ich und er nickte, seine Hände legten sich auf meine Schultern und eindringlich sah der Trenchcoat-Engel mir in die Augen. ,,Dann töte Dean und Mary nicht. Lass es Mia zuliebe!" Langsam rannen die Tränen meine Wangen hinunter. ,,Das ist nicht fair - ich muss!" ,,Dann liebst du Mia auch nicht!" ,,Tue ich wohl, Mia ist alles was ich noch habe, Mia ist mein Leben, nur wegen ihr atme ich noch!", brüllte ich, war mir relativ sicher, dass man das jetzt durch den ganzen Bunker gehört hatte, doch das war mir egal, mein Brustkorb hob und senkte sich hastig vor Zorn, blähte sich auf und mein Blick war zunehmend wütender geworden, als ich Castiel jetzt anstarrte. ,,Dann lass Mary und Dean am Leben, anderenfalls wirst du Mia verlieren, Sam!", warnte er mich und ich riss aggressiv an meinen Fesseln. ,,Das stimmt nicht! Ich werde Mia nie wieder verlieren, sie hats mir versprochen!"



Dean

Cas hatte mich mit sich in die Küche gezappt, missmutig biss ich dort in einen Donut und starrte meinen Freund wütend an. ,,Was soll das?!", knurrte ich und er deutete vor seine Füße. ,,Sam hat mir gesagt, du hast vor seinen Augen Mia zu Tode geprügelt und ihr dann noch mit einem Messer das Herz zerstochen. Deshalb will er dich töten. Warum willst du deinen Bruder töten, Dean?", sagte Cas ruhig und ich zerquetschte den Donut in meiner Hand, feuerte ihn zu Boden und trat darauf herum. ,,Weil er Mary vergewaltigt hat! Und das mit Mia stimmt nicht!", brüllte ich und erzürnt trat Castiel näher, seine eisblauen Augen starrten mich eindringlich an. ,,Genauso wenig stimmt das mit Sam und Mary! Dean, du kennst deinen Bruder! Kann sein, dass er einen Fehler gemacht hat, als er Sex mit Mary hatte, während Mia und du tot wart! Aber er würde dir das niemals antun, Mary niemals antun- seiner geliebten Mia niemals so etwas antun! Traust du deinem eigenen Bruder so etwas Diabolisches zu?!", fuhr der Engel mich auf einmal verhältnismäßig harsch an. ,,Sam hat sich nicht immer unter Kontrolle, er weiß nicht immer was er tut...", nuschelte ich und Cas setzte ein mahnendes ,,Dean!" nach, sodass ich fauchend aufsah, ihn bei den Schultern packen wollte, doch mein Freund im Trenchcoat mich wie mit einem Vulkaniergriff lähmte, sodass ich auf einen Küchenstuhl sank. ,,Ich hab es doch gesehen, Cas!" ,,Das war Lucifer, Dean!", brüllte er nun schon beinahe und ich zuckte zusammen, starrte ihn dann mehr oder weniger sogar anerkennend an. ,,Er hat versucht, euch gegenseitig auszuspielen, damit ihr euch hier gegenseitig aus dem Weg räumt! Das, was du gesehen hast, war Illusion! Das, was jeder von euch gesehen hat, war nicht wahr!" Nachdenklich senkte ich den Blick. ,,Aber Mia! Mias Schuld ist es trotz allem!", fiel mir dann ein und sah wieder auf. ,,Mia muss büßen!" ,,Dean, sie büßt mit ihrem schmerzenden Gewissen und weiteren plagenden Gedanken von Lucifer schon mehr als genug! Sie war ahnungslos, als sie sich das erste Mal auf ihn einließ!", versuchte der blauäugige Engel seine Augenfarbenschwester zu verteidigen. ,,Was ist mit Mary?", fragte er mich und ich schluckte. ,,Willst du Mary ihre Familie wegnehmen?" ,,Ich bin ihre Familie!", protestierte ich und Castiel sah mich eindringlich an. ,,Auch noch, wenn du ihre Schwester tötest? Bist du dir da sicher? Dass sie mit dir zusammen bleibt, wo sie immer daran denken muss, dass du ihrem Fleisch und Blut das Leben genommen hast?"

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