Kapitel 42

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*Brandon's Sicht*
Ich kniete mich sofort vor ihren Körper. Sie bewegte sich nicht. Die Platzwunde an ihrem Kopf strömte Blut aus. Ich könnte ihr nicht helfen. Wie eine Statue sah ich sie an. Was hätte ich getan? Der Fahrer stieg aus.
Ich sah ihn an es war ein älterer Mann. Er sah mich kurz an.
„Schnell! Trag sie ins Auto ich fahre euch.", meinte er. Meine Wut wurde in tiefe Trauer umgewandelt. Er half mir sie zutragen. Ich lag zusammen mit ihr hinten. Mein Oberteil hatte etwas von ihrem Blut bekommen, doch es störte mich nicht wirklich. Der Fremde Mann gab mir ein Tuch um die Durchblutung zu stoppen. Ich hatte Tränen in den Augen, die ich wegwischen wollte. Der Mann fuhr so schnell, dass wir nach circa 10 Minuten Fahrt da waren. Er parkte nicht weit vom Krankenhaus. Der alte, doch starke Mann half mir meine Frau zu tragen. In der Rezeption kam gleich ein Bett worauf wir sie legten, mehrere Ärzte kamen und trugen sie in die Notaufnahme. Ich dankte dem Mann. Er entschuldigte sich nochmal, doch die Schuld war bei mir und nicht bei ihn. Er gab mir ein Hunderter und verabschiedete sich. Ich setzte mich vor dem OP-Saal und wartete.

*Elikia's Sicht*
Ich bin vor einen Spiegel, in diesem Spiegel sehe ich mich. Doch ich bin dicker. Ich trage ein bodenlanges,breites Kleid. Wenn ich mich umsehe stehe ich im Gästezimmer, doch es sieht anders aus. Es steht ein kleines Bett da mit vielen Spielzeugautos. Ein kleiner, breiter Schreibtisch steht links von mir. Unter ihm sind viele Spielzeugkisten. Die Tür wird aufgemacht, als ich das Zimmer noch betrachte.Sofort laufe ich die Treppen runter. Ein kleiner Junge rennt schreiend auf mich zu, in seiner Hand hält er ein Blatt.
„Schau mal Mama! Ich habe das für Schwester gemalt. Darf ich das in ihren Zimmer aufhängen?", fragte er mich. Ich verstand nicht ganz. War ich seine Mutter? „Welche Schwester?", frage ich ihn nur verwirrt. Er kicherte. Er hatte dasselbe Lächeln wie Brandon.
„Schwester in deinem Bauch.", erklärt er mich, während er mein Bauch vorsichtig anfasste. Erst jetzt bemerkte ich, das ich schwanger war.Ich nickte etwas verwirrt, doch lächelte ihn an. Er war so schön. Lächelnd sprintete er die Treppen hoch und winkte mir, als er oben war. Brandon kam ins Haus hinein und lief lächelnd auf mich zu und küsste mich auf den Mund und dann meinen Bauch. Ich war glücklich und ließ es sogar zu.

Mit starken Kopfschmerzen öffnete ich meine schweren Lidern. Ich bemerkte erst jetzt, dass es ein Traum gewesen ist. Ich war in einem weißen Raum mit einem kleinen Tisch und Fernseher. Vor mir war Brandon, im Anzug, er hielt meinen kleinen Finger fest, doch schlief wahrscheinlich. Da sein Kopf am Bett gestützt war. Ich wollte ihm sagen, dass ich Durst hatte, doch beim Versuch zu Sprechen gelang es mir nicht. Ich war zu schwach. Was machte ich überhaupt hier? Das ist doch ein Krankenzimmer. Ich trug sogar so ein Kleid. Ich wollte unbedingt weg. Ich versuchte meinen kleinen Finger zu bewegen.
Er spürte es, da er sich ruckartig umdrehte. Seine Augen waren nicht noch nie so groß.
„Geht es dir gut? Willst du trinken?",fragte er mich hastig. Ich nickte leicht, da mir alles schmerzte. Ich sah die Freude in seinen Augen. Mit einem Strohhalm gab er mir etwas Wasser. Er lief danach raus und kam mit einer Ärztin wieder rein.
Brandon setzte sich wieder. Während die Ärztin meine Akte ansah.
„Guten Tag Frau Dos Santos. Das Sprechen müsste Ihnen jetzt leichter fallen, aber dazu später. An was können sie sich errinnern?", fragte mich die Ärztin.
Ich überlegte kurz.
„E-ehm, also ich... und Brandon haben gestritten...", ich beendete den Satz nicht, da mir aufeinmal unzählige Tränen liefen. Die Ärztin beruhigte mich, doch Brandon sah auf den Boden. Ich wusste alles. Ich hatte ihn immer noch vor meinen Augen wie er mein Kopf gegen die Wand schlägt. Ich sehe mich auch gegen das Auto rennen.
„So eine Reaktion ist ganz normal bei einem so traumatischen Erlebnis.", erklärte die blonde Frau. Sie wusste anscheinend nicht was passiert war. Sie wollte noch mit Brandon draußen reden.
*Brandons Sicht*

„Herr Dos Santos. Es könnte sein, dass Ihre Frau eine Lähmung am rechten Bein hat, da sie schwer verletzt wurde.", teilte mir die Ärztin mit ernster Miene.,„
Dazu kommt noch das Ihre Frau sehr viel Blut verloren hat."Ich war fassungslos.
„Können sie denn nichts machen?", flüsterte ich fast. Ich war kurz davor wie ein kleines Kind zu weinen.
„Doch können wir. Wir müssten eine Operation durch führen, die aber nicht von der Krankenkasse gezahlt werden kann. Diese müssten sie selber zahlen.", erklärte sie mir.,„ Wir haben aber schon einen geeigneten Blutspender für Ihre Frau. Es ist nicht sicher, ob die Operation klappen würde.
Doch sie könnten mit ihrer Frau schon morgen nach Hause gehen. Wir würden ihnen selbstverständlich einen Rollstuhl leihen.", fügte sie noch hinzu.
Ich überlegte garnicht erst.
„Danke und ich werde sie bezahlen. Sagen sie mir einen Termin.", antworte ich.
Ich gab der Ärztin meine Kontodaten, während sie mir sagte, dass die Operation 1.000€ kosten würde. Ich war Einverstanden. Der Termin sollte am nächste Woche stattfinden. Danach ging sie.

*Elikias Sicht*
Als die Tür geschlossen wurde, nahm
ich mir das Tuch, das auf dem Tisch neben mir war. Ich wischte mir die Tränen langsam weg, da mir alle Glieder schmerzten. Es war komisch, nachdem Gespräch mit der Ärztin hatte ich mehr Kraft bekommen. Ich wollte mich aufrecht setzen, als Brandon reinkam. Doch ich bemerkte, dass mein rechtes Bein zu schwer war und legte mich wieder hin. Er sah mich mit einem undefinierbaren, traurigen Blick an.
„Die Ärztin meint wir könnten morgen schon nach Hause gehen. Wenn es dir bis dahin besser geht.", flüsterte er. Auch wenn er nicht selbstsicher wirkte hatte ich Angst vor ihm. Doch ihmwar das schlechte Gewissen auf die Stirn geschrieben.
„Ich-h will in- meinem Elternhaus schlafen.", stotterte ich unsicher. Es war einen Moment zu still.
Er sah mich undefinierbar an. Ich erkannte Wut und Trauer.
„Kein Problem ich ruf deine Eltern und Lizzy an. Ich glaube du möchtest alleine bleiben, oder nicht?", meinte er emotionslos.
Ich nickte leicht. Er schrieb wahrscheinlich Nachrichten auf seinem Handy. Da er danach meinte:„ In max 40 min sind sie da."
Er setzte sich wieder auf den Stuhl und sah mir tief in die Augen. Er hatte Tränen die seine Augen füllten, als er meine Hand berührte. Er sah sie kurz an und wischte mit seiner Hand die Tränen weg.
Dann sah er wieder zu mir. Ich bekam auch Tränen.
„Elikia..."- er hämmerte mit seiner anderen Hand einmal auf den Tisch
und sah dabei runter.
„In den zwei Tagen, in denen du im Koma warst habe ich viel nachgedacht. Elikia... Vielleicht kannst du mich nicht lieben... aber ich bitte dich vergebe mir, denn ich wusste nicht wie ich mit einer 'richtigen Frau' umgehen sollte. Ich habe mein Leben mit Schlampen vergeudet...dass ist jetzt vorbei.... Denn ich habe die richtige Frau vor mir.", erklärte er mir ( bei jeden Aussetzer schaut er auf den Boden und hämmert auf den Tisch),„.... Die Ärztin sagt du musst operiert werden, da du sonst ....gelähmt bist. Es tut.... mir so leid."
Mir liefen unkontrollierbare Tränen. Seine Tränen wischte er immer weg. Aber nachdem er Gesprochen hatte weinte er stumm für ungefähr 2 Minuten, doch er sah auf den Boden. Ich hörte ab und zu sein schluchzen. Er tat mir irgendwie richtig Leid. .Ich legte meine Hand auf seinen Kopf, legte diese auf meinem und streichelte sein Kopf. Er sah so fertig und müde aus . Er hielt meine Hand fester, doch angenehm. Er sah mich wieder an. Ich sollte wegen ihm GELÄHMT werden. Ich konnte es nicht glauben. Ich hatte mein ganzes Leben vor mir. Doch trotzdem war ich nicht so sauer wie es andere an meiner Stelle sein würden. Ob es an dem Traum lag? Ich wollte ihm verzeihen, doch konnte es jetzt noch nicht. Ich musste immer wieder an den Traum denken. Sollten wir das werden? Oder nicht? Ich hätte ihm so gerne verziehen, doch seine Tat war nicht zu vergessen. Den zum Vergeben gehört auch das Vergessen.
„Brandon (schluchzen), ich-h kann jetzt noch nicht (schluchzen). Du hast mir seelisch und physisch wehgetan. Brandon( schluchzen) ... I-ch Ich bin vielleicht gelähmt wegen dir. Ich kann und werde es nicht vergessen. meinte ich mit vollgeträhten Augen. Ich entfernte meine Hand aus seiner. Er sah mich mit roten Augen und müden Gesicht an.
„Ich respektiere es.", sagte er männlich. Er brachte den Stuhl zurück zum Tisch, setzte seine Krawatte richtig an und verließ den Raum ohne sich zurück zudrehen. Als er die Tür schloss weinte ich stumm auf der Seite liegend weiter. Ich hätte mir gewünscht er wäre, doch bei mir geblieben.
Sorry Ladies, dass solange nichts mehr kam. Hier ist das langersehnte Kapitel 🙌🏾.
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HassliebeWhere stories live. Discover now