Kapitel 10

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William

„Ihr hättet mir eher etwas sagen müssen“, sagte Liam verärgert, während Lou  versuchte mir die Haare zu blondieren.

„Es tut uns wirklich leid! Bis gerade haben wir gar nicht wirklich versucht darüber nachzudenken, was alles besser wäre. Wenn wir es tun würden“, erklärte Dan und schaute  Liam entschuldigend an, dieser schnaubte jedoch nur. Wir verstanden ja dass die Jungs sauer und vielleicht auch etwas enttäuscht waren.

„Wie kann man euch auseinanderhalten“, fragte Zayn und starrte uns der Reihe nach an.

„Ich hab hier eine kleine Narbe“; begann ich und zeigte auf meine Stirn.

„Ich habe ein Muttermal an meinem rechten Handgelenk“ sagte Patrick.

„Und ich hab nichts von alledem“, endete Daniel, „nur ab und zu eine Brille.“

„Dass das noch nicht einmal unseren Fans aufgefallen ist“, sagte Harry und klang dabei fast ehrfurchtsvoll.

„Sie rechnen nicht damit. Deswegen“, erläuterte Patrick.

„Ich glaube selbst wenn wir es euch nicht gesagt hätten, Louis, und später auch Zayn, wären ohnehin draufgekommen“, hörte ich Daniel sagen. Mir selber wurde leicht schlecht, die typische Übelkeit, die durch den Geruch der Blondierung ausgelöst wurde. Es war wirklich schlimm, dass bei dem Streichholz ziehen, welche Haarfarbe genommen würde, ausgerechnet Daniels ausgewählt wurde.

„Seid ihr sauer auf uns“, fragte ich unsicher.

„Ph“, begann Louis, „sauer wäre vielleicht übertrieben. Also ich bin auf jeden Fall neugierig, wer denn nun welcher Niall ist. Also die auf geistiger Ebene“, er grinste.

„Ich auch“, sagte Zayn, Harry und Lou nickten zustimmend.

„Ich hätte es schon gerne gewusst…! Aber so wirklich sauer bin ich nicht auf euch“, erklärte Liam und lächelte uns kurz an.

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Eineinhalb Wochen später

 

„Mein Gott, Zayn. Bleib stehen“, keuchte ich und rannte weiter hinter ihm her. Zayn rannte immer wenn es ihm nicht gut ging. Er rannte einfach weg. Bis er nicht mehr konnte, oder einfach

„Lass mich, Daniel“, schrie er zurück, ohne sich umzudrehen.

„Ich bin William“, rief ich zurück, „wir haben gerade getauscht!“

„Ist doch egal!“

„Was ist denn los? Liebeskummer?“

„NEIN!“

Ich rannte eine Zeitlang noch hinter ihm her. Dann, irgendwann, wurde er langsamer. Letztendlich blieb er stehen.

„Nein…“, sagte er dann noch einmal. Diesmal leiser. Er ließ sich langsam gegen die Wand sinken und strich sich über sein Gesicht. Ich blieb kurz vor ihm stehen, ich konnte immer noch nicht richtig atmen. Als ich mich gefangen hatte, nahm ich neben ihm Platz.

Wir schwiegen eine Zeitlang zusammen. Es war einfach still. Ich versuchte Zayn die Zeit zu geben, die er brauchte.

Scheiße, hört sich das weiblich an!

„Du hast doch gemerkt, in letzter Zeit geht es mir und meiner Stimme nicht so gut“, begann Zayn.

„Naja, geht so. Das wird bestimmt bald besser“, sagte ich und meinte das aufrichtig!

„Da bist du wohl der Einzige“, schnaubte Zayn und lachte ein paar Mal bitter auf.

„Das denke ich nicht“, lächelte ich, „aber was ist denn jetzt los?“

„Dieses Scheiß-Fuck-Management ist los! Weißt du was die von mir wollten?“

„Nein“, woher auch?

„Ich soll Playback singen“, seufzte Zayn und ließ seinen Kopf gegen die Wand sinken.

„WIE BITTE“, fragte ich geschockt. Zayn antwortete nicht.

„Liegt es… Liegt es an den Zigaretten“, fragte ich nach einer Weile.

„Nein. Ich rauch gar nicht mehr so oft. Fast gar nicht mehr! Ich war in letzter Zeit bei gefühlten acht Ärzten. Niemand konnte irgendetwas sagen. Aber Lungenkrebs oder so etwas, ist es garantiert nicht.“

„Oh…ok. Das ist doch schon wenigstens etwas!“

„Aber nicht viel! Was soll ich denn jetzt machen? Wenn keiner der Ärzte weiß was gerade mit mir los ist, kann ich mir das Sängersein auch gleich abschreiben.“

„Sag sowas nicht!“

„Doch. Doch. DOCH! Genau das sage ich. Mein Gott, Niall. Entschuldige Will, ICH MUSS PLAYBACKEN!“

Als ich zurück lief, alleine und auf einmal fürchterlich müde, lief Liam mir entgegen.

„Hey Will“, sagte er schnell und gehetzt und versuchte sich zwischen mich und Wand hindurchzuquetschen und doch hatte er mich erkannt. Aber das tat er immer.

„Was ist los“, fragte ich schnell.

„Nichts“, antwortete er gehetzt.

„Wohin gehst du?“

„Danielle wollte mich sprechen.“

„Denkst du sie macht Schluss“, ich wusste dass ich nicht wirklich Feinfühlig war, doch ich war jetzt zu erschöpft um es „netter“ auszudrücken, oder gar noch zu warten, um ihn zu schonen .

Liam starrte mich schockiert an.

Und an seinem Gesichtsausdruck, einem  stummen Aufschrei und weit aufgerissenen Augen, erkannte ich das ich Recht hatte.

Auch er glaubte dass Danielle Schluss machen würde.

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