Kapitel 6

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Patrick

13.12.2012

„And if we get together, yeah get together, don´t let the pictures leave you phone, oho”, sang Zayn und nickte mir kurz zu, während er höchst ungallant zu Liam hinüber tanzte.

„Yeah“, sprang ich ein und musste bei dem Anblick des stolpernden Zayn kurz grinsen, „we´ll be doing what we do, just pretending that we´re cool. So tonight“, und Schwupps sangen wie alle zusammen den Refrain und ich hatte meinen Teil erfolgreich geschafft. Ich war ja so gut!

Nach dem Auftritt gingen wir alle mehr oder weniger geschafft von der Bühne und ich sah wie Larry Stylinson über irgendetwas kicherte.

„Was gibt´s denn Jungs“, erkundigte ich mich bei ihnen.

„Das geht dich überhaupt gar, gar nichts an“, entgegnete Louis, was sich ziemlich doof anhörte wegen dem zweiten gar.

„Das muss ich mir von einem Typen sagen lassen, der bis vor drei Monaten nur gestreift und Hosenträger trug, weil er ein Zebra sein wollte.

„Das hab ich doch nur so für die Kameras gesagt“, erwiderte Lou schnippisch und sah mich gekränkt an.

„Jaja, was war denn jetzt gerade?“

„Harry hat Post bekommen und ich hab ihn aufgemuntert“, sagte Louis und drehte sich demonstrativ von Harry weg, wahrscheinlich aus dem Grund dass er ihm gerade nicht zur Seite gestanden war.

„Louis, du Arsch“, schrie Harry entsetzt auf. Er schrie so laut, das einer der vielen Pläne-machen-und-Jungs-die-überhaupt-nichts-getan-hatten-von-dem-Dach-des-Konzertsaales-verteiben-Männchen (Naja, eigentlich war er einfach nur der Geschäftsführer der Halle, in der wir gerade unseren Auftritt gehabt hatten) uns komisch anschaute. Wahrscheinlich wartete er auf den Grund uns hier rausschmeißen zu können.

„Warum musste Klein-Harry den aufgemuntert werden“, fragte ich die beiden grinsend.

„Das geht euch alle überhaupt nichts an“, schrie Harry in den Raum und verließ ihn dann auch schnell. Ein lachender Louis stolperte ihm hinterher.

„Warte doch, Bärchen!“, Bärchen? Ich schaute den Beiden kopfschüttelnd hinterher, zog dann aber kapitulierend die Schultern hoch. Daraus würde ich so oder so nicht schlau werden! Als mir auffiel, dass es in diesem Raum, neben mir, nur noch den finster dreinblickenden Geschäftsführer gab, zog ich mich dann auch schnell zurück um Liam und Zayn zu finden. 

Ich irrte ein bisschen planlos im Gebäude herum und fing an ein bisschen rumzusingen.

„Ich geh gleich in die Dusche und dusche mich schön heiß, lalala, danach nehme ich Seife und dusche mich ganz kalt, lalala, dieser Text ist dämlich und ich sollte es sein la…“, mir wurde brutal eine Hand von hinten auf den Mund gepresst und meine Arme wurden so nach hinten gepresst das ich sie nicht bewegen konnte, zumindest nicht ohne sie auszurenken. So gut es eben ging zappelte ich den Armen von demjenigen (eine Frau schloss ich sofort aus, auch wenn es (wenn ich ganz, ganz ehrlich war) eher an meinem Stolz lag, nicht gegen eine Frau zu verlieren) der mich da gerade in einen kleinen Raum schleppte, denn ich nach einem kurzem Blick als winzige Kommode erkannte.

Wahrscheinlich für die Voracts, dachte mein Superstar-Ich.

LASS MICH LOS WER AUCH IMMER DU BIST!, dachte mein „normales“ Ich, in diesem Moment war mein normales ich wohl auch sehr viel vernünftiger als das Superstar-Teil das mein Kopf ab und an beherrschte.  Als der Typ die Tür hinter uns geschlossen hatte, lies er mich dann auch endlich los und ich drehte mich wutentbrannt um.

Was ich dann sah, lies mich einen klitzekleinen Moment erstarren. Nein, es war kein Mädchen, das mir da gegenüberstand. Noch mal Glück im Unglück, doch meine Wut, würde mein Gegenüber jetzt ohne schlechtes Gewissen abbekommen!

„Hey Patrick“, begrüßte mich William lässig und machte schnell einen Schritt zur Seite, als ich versuchte nach seiner Kehle zu schnappen.

„Was machst du denn hier? Niall gehört den Rest der Woche mir“, schrie ich ihn an.

„Na, mir war langeilig. Außerdem hab ich so die Flugtickets günstiger bekommen“, er zuckte mit den Schultern.

„Bist du eigentlich bescheuert hier schon so früh aufzukreuzen? Es ist schon schwierig genug einen normalen Wechsel durchzuführen. Und jetzt sollen wir ganze vier Tage lang, einen von uns verstecken? Bist du eigentlich bescheuert?“

„Komm mal runter! Es wird schon nichts passiere. Die Lehrer haben wir doch früher auch verarscht, oder nicht. Da hat doch immer alles geklappt“, sagte er und setzte sich lässig auf eine der Sitzbänke.

„Du bist so ein Idiot. Ich ruf Mum und Dad und sag ihnen das du Niall-Verbot bekommen musst“, schimpfte ich, während ich im Raum herumlief.

„Die sind gar nicht da. Ich hab ihnen von meinem kleinen Superstar-Gehalt einen kleinen Urlaub zum Hochzeitstag geschenkt“, kicherte William. Dieser Idiot!

„Du bist so…“, ich wollte ihm gerade wieder an dem Hals springen, als mir eine Idee kam. Ich hielt mitten in der Bewegung inne und lächelte zufrieden: „Dann ruf ich halt Greg an!“

Ich holte gerade mein Handy heraus, als William mich mit seinen Worten unterbrach.

„Greg und Denise sind ein bisschen in Schottland. Im Übrigen bin ich gerade sowas von Pleite. Kannst du mir was leihen?“

„Du. Idiot! Weißt du dass, das hier wegen dir jetzt wirklich schief gehen kann?“

„Ach, bleib locker, Mann! Kompliziert würde es erst werden wenn Daniel hier jetzt auch noch auftauchen würde!“

„Oder wenn gerade jetzt jemand kommt“, sagte ich panisch weil ich in genau diesem Moment Schritte und im nächsten Augenblick, Liams Stimme hörte.

„Naja, du kennst doch Harry. Der kriegt sich gleich schon wieder ein…“, mit ein paar Handbewegungen signalisierte ich William dass er sich verstecken sollte. Er verkroch sich in einer kleinen Nische, von der ich ihn allerding mühelos sehen konnte. Doch ich war mir ziemlich sicher, dass das von der Tür aus nicht möglich war.

„Louis hätte ihm einfach noch ein bisschen Zeit lassen müsse, dann hätte er sich schon eingekriegt“, sagte Liam wieder und seine Stimme kam bedrohlich nah. Jemand antwortete, doch ich konnte nicht Hören wer.

„Ja, du hast Recht. Zayn hätte rücksichtsvoller sein müssen, aber sollen die sich doch alleine mit ihren Problemen rumschlagen! Ich mein, Harry ist gerade beleidigt gewesen, weil Louis in einer SMS von seiner Tante gelesen hat, dass diese ihn Bärchen nennt. Dem Jungen steigt der Erfolg zu Kopf! Naja, hier ist die Einzelumkleide die sich der Herr gewünscht hat. Warum eigentlich?“

Als ich die Stimme hörte war ich sicher warum.

Er wollte, oder konnte unter keinen Umständen zusammen mit mir gesehen werden.

Danke, Daniel. Danke, William. Ein Hoch auf meine total bekloppten Brüder!

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