Kapitel 1

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Im Jahre 2009                        Daniel

„Ey Streber“, ich schaute auf und legte das Medicinae, indem ich gerade noch geblättert  hatte, auf den Stapel von Büchern auf meinen Nachttisch.

„Was willst du Pat“, fragte ich ihn genervt, „vielleicht ist es dir nicht aufgefallen, doch ich hab noch andere Sachen zu tun, als mich von dir nerven zu lassen! Außerdem ist „Ey“ kein Wort das du im Wörterbuch finden würdest!“

„Aber das du ein Streber bist, bestreitest du nicht, nicht war Daniel“, er grinste, während er sich auf mein Bett fallen ließ.

„Ich frage dich nur noch einmal: Was willst du Patrick“, fragte ich ihn genervt und machte anstalten meine Zimmertür zu öffnen und ihn hinauszubitten.

„Ok, warte, warte, warte! Sorry“, er fuhr hoch und stellte sich vor mich um mich daran zu hindern ihn hinauszubefördern.

„Also…?!“

„Naja…“, druckste er herum. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn fragend an. So kannte ich ihn gar nicht, sonst war Patrick jemand der immer das sagte was er dachte,  zumindest meistens.

„Schwörst du es niemanden zu erzählen?“

„Nicht einmal William?“

„Nicht einmal William!“

„Ist in Ordnung. Was ist los?“

Er seufzte und setzte sich wieder auf mein Bett, sein Rücken war gerade durchgestreckt und er holte tief Luft.

„Ich will singen, aber ich trau mich nicht auf die Bühne zu gehen. Es hört sich vielleicht schwul an, doch ich will das echt! Am liebsten bei the X-Factor. Und ich weiß nicht was ich machen soll, deshalb bin ich hier bei dir. Na, weil du immer so gute Ideen hast…“, er sah mich an und zog wieder die Augenbrauen hoch.

„Du kannst doch gar nicht singen“, war aber das erste was ich sagte. Es tat mir ja Leid, aber ich war derjenige der sich immer mit Pats „Kunst“ in der Dusche arrangieren musste.

„Natürlich kann ich das!“

„Seit wann das denn“, fragte ich skeptisch.

„Warte kurz, ich hol eben was“, damit war er aus meinem Zimmer verschwunden und schon bevor ich mich mit einem Schulterzucken wieder auf mein Bett werfen konnte, war Patrick auch schon wieder anwesend.

„Hier“, sagte er und drückte mir eine CD in die Hand. Ich schaute ihn an, doch er nickte nur bekräftigend. Ich schüttelte den Kopf, schob die CD jedoch in meinen Computer ein.

Auf dem Bildschirm sah man mein Abbild.

Und es begann zu singen.

So sick- Ne-Yo

Als mein Abbild geendet hatte, war ich erst mal kurz still.

„Das ist Will. Das bist ganz sicher nicht du!“

„Bist du bescheuert? Sieht der da“, er zeigte auf den Jungen auf den Bildschirm der Bewegungslos die Augen geschlossen und den Mund aufgemacht hatte, so als ob er beginnen wollte zu singen, „etwa nicht aus wie ich?“

„Doch, doch sieht er. Aber er sieht auch aus wie ich und wie William!“

„Okay, dann sing ich halt live.“

„Tu das!“

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Es war gut. Sehr gut sogar. Wahrscheinlich sogar besser als der Junge auf dem Video.

ThreeWhere stories live. Discover now