Kapitel 2

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William

„Wieso hast du denn so eine Bühnenangst“, fragte Mum Pat, „haben wir früher irgendetwas falsch gemacht? William? Daniel? Habt ihr so starkes Lampenfieber?“

Daniel und ich schüttelten aber nur die Köpfe.

„Mum“, seufzte Patrick, „ihr habt nichts falsch gemacht. Es ist einfach so. Wahrscheinlich soll es einfach nicht so sein. Dann werde ich eben kein Sänger.“

„Aber das möchtest du doch?!“

„Ja, schon. Aber es geht halt nicht. Außerdem gibt es noch andere Sachen die ich machen kann! Es ist ja nicht so dass ich keine Möglichkeiten mehr hätte. Singen macht halt Spaß, aber dann muss es halt unter der Dusche reichen. Schon Okay“, Pat bekommt ein müdes Lächeln hin und macht Anstalten nach oben in sein Zimmer zu gehen.

„Daniel, warte“, fordert Dad ihn auf, also zumindest denkt Dad das er Daniel auffordert.

„Dad! Warum kannst du dir nicht einfach unsere Namen merken? Außerdem kann man uns ganz leicht wiedererkennen und Überhaupt?! Bei Daniel geht das wohl am Leichtesten. Er trägt als Einziger eine Brille! Und ich habe eine Narbe kurz vorm Haaransatz“, platzte mir der Kragen.

„Deine Narbe sieht man nicht und Daniel hat seine Brille nicht durchgehend auf, William“, Dad betonte den Namen genau und ich musste ein bisschen grinsen.

„Aber Patrick“, begann Mum nun wieder, „es muss doch Möglichkeiten geben das du singen kannst! Du bekommst Schauspielunterricht, einen Motivationstrainer. Du gehst mit Jemandem in den Einkaufsladen und fragst die Verkäuferin wo die Milch ist, oder s etwas in der Art. Du musst etwas machen, damit deine Schüchternheit dich nicht mehr dominiert! Da lässt sich etwas machen, keine Sorge Liebling!“

„Wenn ich mal etwas…“, begann Greg, doch Mum unterbrach ihn.

„Einen Moment noch Schatz, wir überlegen gerade was wir mit deinem Bruder in der Hinsicht Sänger zu werden helfen können!“

„Mum, so ein Motivationstraining, oder noch besser ein Schauspiellehrer kommt für mich nicht in Frage! Da fühl ich mich ja wie bei einer Therapiestunde! Außerdem mit dieser Supermarktidee, das ist für mich kein Problem. Denn solange ich nicht singen muss, hab ich diese Berührungsängste nicht! Da lass ich es doch lieber“, Pat klang resigniert und hatte sich in seiner Rolle als Nicht-Sänger wohl schon abgefunden.

„Leute, wenn ich auch mal…“, versuchte Greg es nochmal.

„Greg! Wie oft denn noch. Wir überlegen hier ernsthaft wie wir deinem kleinen Bruder helfen können. Und dir fällt nichts anderes ein als hier alles durcheinander zu bringen? Ich meine, du bist erwachsen mein Lieber! Ich denke nicht dass du dich so verhalten solltest, vor allem wenn du siehst wie schlimm es für Patrick ist. Und ich bin mir ganz sicher dass auch Du das sehen kannst“, hagelte es von Mum an ihn herunter und Greg war erst einmal still.

„Mum…“, begann er nach einer kurzen Pause.

„Greg…, ich warne dich…“, Mum funkelte ihn an.

„Ich will hier die ganze Zeit nur von Sachen erzählen die uns in Sache Patrick weiterbringen kann und hättet ihr mich einmal ausreden lassen hättet ihr das auch gewusst!“

„Oh“, Mum zog die Augenbrauen hoch, „ähm… Dann…, dann beginn doch mit dem was du gerade eben sagen wolltest.“ Greg musste grinsen und schüttelte ein paar Mal den Kopf.

„Also gut. Wie ihr, bis auf Dad, in den letzten Jahren höchstwahrscheinlich schon bemerkt habt, sind Patrick, William und Daniel Drillinge. Drillinge die bis auf ein paar Klitzekleine Kleinigkeiten exakt gleich aussehen. Vor allem wenn man nicht weiß dass es Zwillinge sind, dann würde man nämlich gar nicht erst nach diesen Klitzekleinen Kleinigkeiten suchen! Das kann Vorteil und Nachteil zugleich sein. Aber für das, was in meinem Plan beabsichtigt wird, ist es ein klarer Vorteil dass die Jungs so gleich aussehen!

ThreeWhere stories live. Discover now