Von Müttern, Vätern und Freundinnen

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Aber dennoch würde er London vermissen und nicht nur London, sondern auch die Menschen, die er zurückließ. So war es immer. Zwar freute er sich die Welt zu sehen, aber doch war es immer schön wieder heimzukehren. Auch jetzt spürte er schon wieder die Vorfreude auf seine Heimkehr. Zuvor jedoch würde er einige Tage im sonnigen Los Angeles verbringen um mit seinem Kumpel darauf anzustoßen, dass er wieder ein Jahr älter geworden ist. Die Einladung von Louis war überraschend gekommen, denn eigentlich hatte der Bandälteste geschworen in diesem Jahr nicht zu feiern.

Nun stand Liam vor der ansehnlichen Villa, die Louis sein Eigen nannte. Eigentlich hatte er ihn – ähnliche wie Niall – für einen bescheidenen Zeitgenossen gehalten, der nicht mit seinem Vermögen protzte. Aber offensichtlich hatte er sich getäuscht, denn dieses Objekt schrie regelrecht nach Aufmerksamkeit und einem hohen Kontostand. Ebenso war es verwunderlich, dass Louis sich nun offensichtlich doch in Amerika niederlassen wollte, wo er doch immer sagte, dass ihn das Land nicht reizte. Im Gegensatz zu Harry, der für das Land und die Leute schwärmte. Er liebte Amerika und hatte es immer getan. Jeden Tag, den sie durch das Land getourt waren, hatte er in vollen Zügen genossen und schon bei ihrem ersten Besuch hatte er prophezeit, dass er irgendwann hier leben würde. Nun aber, verbrachte er seine Zeit zwischen Los Angeles und London pendelnd.

Niall war von der Bildfläche verschwunden. Er reiste durch die Welt. Immer in Begleitung einer Brünetten, die nicht von seiner Seite zu weichen schien. In den öffentlichen Netzwerken tauchte sie niemals auf. Aber auf den Bildern, die Liam erhielt, war sie immer präsent. Ob er sie auch heute mitbringen würde? Lange blieb ihm nicht um darüber nachzudenken, denn die Tür vor ihm öffnete sich.

„Du weißt schon, dass es so etwas wie Klingeln gibt mit denen man auf sich aufmerksam machen kann?" Louis stand – barfuss wie immer – in der Tür und grinste Liam an. Dieser erwiderte das Grinsen und zuckte mit den Schultern. „Geht auch so", bemerkte er mit den Schultern zuckend, woraufhin Louis kurz auflachte und einen Schritt zur Seite trat. „Komm rein, Payno." Diese Aufforderung ließ er sich nicht zweimal geben und trat mit seiner Reisetasche ins Haus.

Nach einer kurzen Hausführung, hockten die beiden Freunde draußen im Garten. Zwischen ihnen auf einem kleinen Tisch, standen zwei Flaschen Bier, die gekühlt waren und perfekt für den Tag erschienen. Sie wechselten belanglose Worte. Kleine Erzählungen der letzten Tagen. Sie teilten Erinnerungen an ihren letzten Auftritt und tauschten sich darüber aus, was die anderen so trieben und wie lange sie noch brauchen würden bis sie endlich ankamen.

Niall war es, der zuerst absagte. Er hatte seinen Flug nicht bekommen und Sadie hatte eine Magenverstimmung, weshalb er sie nur ungern alleine in Thailand zurücklassen wollte.

Harry meldete sich am späten Abend. Auch er würde es nicht schaffen, weil er noch in London feststeckte und ein wichtiges Meeting hatte. Er wünschte ihnen aber viel Spaß.

Liam lehnte sich in seinem Stuhl zurück, streckte die Beine von sich und nahm einen langen Zug aus der Flasche. „Tja, dann bleibt es wohl bei uns beiden", bemerkte Liam, woraufhin Louis nur schwach nickte. „So ein Scheiß", fluchte er und stellte seine Bierflasche etwas heftiger als beabsichtigt auf den Tisch ab. „Ich wollte eigentlich noch mal alle an einen Tisch kriegen."

Liam musterte Louis kurz, ehe er schwach nickte und den Blick in den Himmel hob. „Lass sie", war seine Antwort auf die Worte. Louis brummte lediglich und fuhr sich durch das Haar. Er öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, da erklang von drinnen jedoch eine Stimme, die bis zu ihnen nach draußen hallte. Lautstark verlangte jemand nach dem Sänger aus Doncaster, der in seinem Stuhl leicht zusammensackte. „Briana", gab er als Erklärung an Liam ab, der ihn fragend ansah und sich nun umwandte um einen Blick auf die zukünftige Mutter zu werfen, die just in diesem Moment auf der Terrasse erschien.

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