Von besten Freunden und Gemüsemärkten

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Payno... was kann ich für dich tun?"

Die Stimme seines besten Freundes schallte ihm durch den Lautsprecher entgegen, während Liam den Wagen durch die Straßen Londons lenkte. Er hasste es in der Stadt zu fahren. Immer, aber auch immer, waren die Straßen voll und nicht selten kam es dazu, dass er im Stau stand und keinen Zentimeter vorankam.

„Wo steckst du gerade?"

„Ich sitze in einem Café mit einer überaus reizenden Frau."
Liam verdrehte die Augen und ließ den Wagen einige Meter rollen, ehe er wieder stehen bleiben musste. Er stöhnte auf und stützte seinen Ellbogen auf die Mittelkonsole.

„Erzähl mir was Neues."

Andy schien andauernd in Gesellschaft von reizenden Frauen zu sein, die er auch noch sehr genoss. Seine kleinen Abenteuer waren immer wieder Thema, wenn sie sich trafen und er sich mit neuen Geschichten brüstete. Seit Montag dieser Woche hatte er allerdings jemanden an der Angel, den er nicht so schnell gehen lassen wollte. Wer es war, wollte er einfach nicht verraten. Demnach musste es also eine unglaubliche Frau sein oder aber das Gegenteil trat ein und Andy schämte sich für seinen Geschmack.

„Also... schieß los! Was willst du, Payne?"

„Ich bräuchte jemanden, der..."

„Auf eure Scheißköter aufpasst? Mal im Ernst... wer kauft sich Hunde, wenn er nie Zuhause ist?" Ein Schnauben am anderen Ende der Leitung war zu hören.

„Du machst es? Danke, Kumpel. Du bist der Beste."

Ein zustimmendes Murren war zu hören und Liam fing an breit zu grinsen, weil er sich genau vorstellen konnte, wie Andy nun das Gesicht verzog und alles andere als begeistert war. Dennoch würde er jede Sekunde mit den Tieren nutzen und ebenso den Bonus, den Hunde mit sich brachten, wenn es darum ging Frauen kennen zu lernen. Diesen Vorteil würde er nie ausschlagen.

„Wenn es sein muss."

„Jetzt tu nicht so, Samuels. Du freust dich doch."

„Leck mich, Payne."

„Ich dich auch, Kumpel." Er lachte auf und beendete damit den Anruf. Später würde er Andy noch schreiben müssen, wann er die Hunde vorbei brachte. Aber vorher hatte er noch etwas anderes zu erledigen. Seine Lippen zogen sich nach oben, als er den Blinker setzte und rechts abbog.

Je weiter er sich vom Zentrum Londons entfernte, desto ruhiger wurde der Verkehr und schon lichtete sich die Straße vor ihm. In einem ruhigen Wohngebiet, fuhr er schließlich in die Auffahrt eines großen Hauses und parkte den Wagen vor der Tür. Der Motor erstarb und er zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Mit einer Hand griff er nach hinten auf den Rücksitz und zerrte seine Sporttasche nach vorne. Nachdem er die Tür geöffnet hatte, stieg er aus. Die Tasche schulterte er und stiefelte den Kiesweg hinauf zur Haustür, die er aufschloss. Mit der Schulter drückte er die Tür auf und trat über die Schwelle. Unachtsam ließ er die Tasche fallen, schlüpfte aus seinen Schuhen und tappte auf direktem Weg in die Küche, wo er sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nahm. Er drehte den Verschluss ab, setzte die Flasche an seine Lippen und trank in langen gierigen Zügen.

„Liam." Die Stimme seiner Freundin erschallte und er zuckte ertappt zusammen. Schnell setzte er die Flasche ab und sah schuldbewusst zu der braunhaarigen Schönheit, die in der Tür auftauchte. Die Hände in die Hüften gestemmt musterte sie ihn.

„Hast du nicht was vergessen?", fragte sie und neigte den Kopf zur Seite. Abwartend lag ihr Blick auf ihm. Er verzog das Gesicht und zuckte mit den Schultern, ehe er auf sie zutrat. Seine Arme schlangen sich um ihre Taille und er zog sie eng an sich. Mit den Händen stützte sie sich an seiner Brust ab. Noch immer waren ihre Augenbrauen missbilligend zusammengezogen. „Hallo mein Schatz", wisperte er und näherte sich ihrem Gesicht um ihr einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken.

Changing lifeWhere stories live. Discover now