23. Stressed out

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♪ Drag me down – One Direction


Sienna

Entgegen aller Erwartungen erwachte ich am nächsten Morgen recht früh. Es war noch dunkel draußen und die Uhr meines Handys, welches auf dem kleinen Nachttisch lag, zeigte gerade sieben an.

Wenn man bedachte, dass ich nur wenige Stunden geschlafen hatte, fühlte ich mich dafür überaus fit. Ganz sicher lag dies aber an dem fantastischen Sex, den ich mit Niall genießen durfte.

Lächelnd drehte ich mich in seiner Richtung. Er schien noch in seinen Träumen zu versinken, was mich jedoch nicht davon abhielt, einen sanften Kuss auf seinen Lippen zu platzieren, bevor ich mich aus dem Bett erhob, um das Badezimmer aufzusuchen.

Nach wie vor überraschte mich die angenehme Temperatur des Raums, als ich diesen betrat. Das Rosa glitzerte mir schon fast provokativ entgegen, so, als wollte es mich auffordern, für die dringend notwendige Dekoration zu sorgen.

Grinsend stieg ich in die halbrunde Duschkabine und drehte die Brause auf.

Fließendes Wasser! Wie sehr hatte ich dies während der letzten Tage vermisst. Non-Stopp mit einem Auto unterwegs zu sein, keine richtige Waschgelegenheit, geschweige denn ein Bett zu haben, führten dazu, dass ich sogar alltägliche Dinge im Moment als Luxus betrachtete. Selbst hier, am Ende der Welt gab es warmes Wasser, von dem ich an diesem Morgen nicht genug bekommen konnte.

Gestern hatte ich das noch immer fremde Haus gar nicht richtig in Augenschein genommen, doch dies sollte sich heute ändern. Abtrocknen, Zähne putzen, anziehen, ich spulte mein Programm ab, und als ich fix und fertig vor dem Bett stand, erwachte Niall langsam.

„Baby", murmelte er und streckte seinen Arm nach mir aus, „komm zu mir."

Vorsichtig kniete ich mich auf die Matratze, beugte mich zu ihm herab und drückte ihm einen Kuss auf den Mund.

„Ich bin schon wach und angezogen, du alter Langschläfer", wisperte ich.

Doch wenn ich geglaubt hatte, so einfach davonzukommen, täuschte ich mich gewaltig. Blitzschnell umfasste Niall meinen Körper und zog mich zu sich. Lachend landete ich auf ihm und als er seine blauen Augen aufschlug, begann mein Herz schneller zu schlagen. Es waren der faszinierende Blick, sowie sein Lächeln, was mich noch immer anmachte. Doch im Moment dominierte das Befinden meines Magens, der heftig zu knurren begann, über allen anderen Dingen.

Niall kriegte sich vor Lachen nicht mehr ein.

„Da hat aber jemand Hunger", japste er.

„Und wie! Deshalb solltest du dich schleunigst erheben, denn ich werde jetzt Frühstück machen. Vorausgesetzt, ich finde unsere Küche."

Etwas verlegen kratzte Niall sich am Hinterkopf.

„Weißt du", begann er, „hier gibt es nur eine große Küche und ein riesiges Wohnzimmer. Wir teilen uns das mit den anderen Mitbewohnern."

„Was?!" Das Lächeln verschwand schlagartig aus meinem Gesicht. „Wir haben nur das Schlafzimmer und das Bad für uns?"

Er seufzte, als er sich aufsetzte. „Ja, und Kierans Zimmer und mein Büro."

Resigniert ließ ich den Oberkörper auf seine Brust sacken.

„Das wird ganz und gar kein Vergleich zu Oceanside", murmelte ich.

Niall hauchte einen Kuss auf meine Stirn. „Das wird schon, Baby. Sie sind alle total nett. Du wirst dich hier bald eingewöhnen."

Ich hatte wohl keine andere Wahl.

Black IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt