Kapitel 15: Sehnsucht

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Kapitel 15: Sehnsucht

Michaels POV

Vier Tage waren vergangen seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte und langsam wurde es wieder Zeit mir einen Kaffee zu besorgen um endlich morgens wieder wacher zu sein.

Zumindest war das der Grund den ich mir einredete aber eigentlich wusste ich, dass nicht nur der Kaffee mein Beweggrund war.

Den unangenehmen Fragen meiner Mum aus dem Weg zu gehen, wann immer ich das Haus verließ oder einen Blick auf mein Handy warf, war schon lange kein Kunststück mehr sondern Alltag. Immer wieder löcherte sie mich mit neuen Fragen über 'dieses unbekannte Mädchen' wie sie Lia so schön nannte.

Um ehrlich zu sein störte es mich aber gar nicht mehr so sehr. Ich war einfach nur froh darüber, dass das Thema Hanna erstmal für sie abgehakt war.

"Michael, wenn du sowieso in die Stadt gehst, kannst du auch noch gleich was für mich mitbringen, wenn du so lieb wärst."

Ein Seufzen verließ meine Lippen und ich war gezwungen mich wieder umzudrehen und sie anzusehen. Ich wusste, dass es nur wieder unnötig Stress und Reibereien geben würde und es war ja eigentlich wirklich kein Akt für mich eben in einen Supermarkt zu springen.

"Was brauchst du?" Fragte ich sie etwas eilig. Ich wusste nicht wie lange Lias Schicht ging und hoffte sie antreffen zu können, was ja eigentlich der Plan und Grund war das Haus überhaupt erst zu verlassen.

"Wow, jetzt sei bitte nicht zu aufgeregt darüber deiner Mutter helfen zu können." Meine Mum verdrehte ihre Augen und stämmte einen Arm in ihre Hüfte.

Als sie bemerkte, dass sie keine gewünschte Reaktion von mir bekam, seufzte sie nur und sprach weiter.

"Also ich brauche zwei Liter Milch, Brot und diese ungesunden Tiefkühlpizzen, die ja das einzige zu sein scheinen was du im Moment zu dir nimmst. Tu dir also selbst einen Gefallen und bring sie gleich mit, ja?"

Ich nickte nur zustimmend und beschloss, dass ich mir die paar Teile auch einfach im Kopf behalten konnte und nicht extra aufschreiben musste.

Meine Mum reagierte auf meine wortlose Zusage mit einem breiten Lächeln im Gesicht und fuhr mir durch die Haare. Sie weiß genau wie sehr ich das hasse und als es ihr wieder einzufallen schien, nahm sie ihre Hand auch schnell wieder weg.

Ohne ein weiteres Wort, drehte ich mich dann wieder um und ging aus der Tür. Natürlich kam ich nicht weit ohne wieder unterbrochen zu werden.

"Schatz, brauchst du Geld?" Rief sie mir wieder nach.

Zu faul die paar Meter die ich bis hier her gekommen war wieder zurück zu gehen,  schüttelte ich den Kopf. "Ich hab Geld dabei, gib es mir einfach später wieder." Murmelte ich als Antwort.

Danach hatte ich endlich meine Ruhe und freute mich darauf an meinem Ziel anzukommen, Lia zu treffen, mich mit ihr wie immer zu unterhalten während ich meinen Kaffee trank und mich einfach besser zu fühlen doch leider verlief mein Plan nicht wie gedacht.

Als ich an dem Coffee Shop ankam, stand wieder der unfreundliche Typ von damals hinter der Theke und ansonsten gab es keine Spur von Lia.

Er blickte zu mir hoch, machte sich nicht mal die Mühe mir ein Lächeln zu schenken und ich meine sogar ein genervtes Stöhnen gehört zu haben.

"Was darfs sein?" Fragte er mich dann in einem passenden unhöflichen Ton.

Verdammt. Ich wollte nichts bestellen wenn Lia nicht da war. Ich kam doch nicht mal wegen dem dämlichen Kaffee her sondern nur wegen ihr und jetzt war sie gar nicht da?

Serendipity // Michael CliffordWo Geschichten leben. Entdecke jetzt