Kapitel 2: Familienleben

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Kapitel 2: Familienleben

Lias POV

Nach einem anstrengenden Arbeitstag, will man einfach nur noch nach Hause, sich hinlegen, vielleicht etwas essen und dann einfach entspannt den Fernseher anmachen oder ein gutes Buch lesen. Auch ich gehöre zu dieser Art von Menschen aber leider ist das bei mir zu Hause nicht möglich.

Schon als ich den Schlüssel ins Schloss steckte, hörte ich die Schreie bis nach Draußen und seufzte tief als ich schon erahnte was gleich wieder auf mich zukommen würde. Ich schloss die Tür auf und wurde gleich von einem riesigen Chaos und einer unzumutbaren Lautstärke überrannt. Überall auf dem Boden lagen Zettel, Zeitungen und alles andere mögliche Zeug, was man so im Haus, aber normalerweise nicht auf dem Boden finden würde. Ich bückte mich und hob das gröbste auf als ich erschrocken aufsprang, weil ich einen splitternackten Max durchs Haus rennen und einen wütend aussehenden Evan ihm folgen sah.

"Will er wieder nicht baden?" Rief ich meinem großen Bruder hinterher.

"Ich drehe gleich durch, Lia. Das geht jetzt schon seit zwei Stunden so und er wird einfach nicht müde!" Rief er sauer zurück. Ich seufzte und sammelte den Rest der Zeitungen auf.

Ich kann verstehen, wenn das für den ein oder anderen komisch klingen mag aber wenn man das so gut wie jeden Abend mitmachen muss, ist der Spaß ganz schnell verschwunden und man reagiert einfach nur noch genervt. Noch schlimmer ist es geworden, seit Dad sich nicht mehr so gut und schnell bewegen kann, dass er eine Hilfe sein könnte. 

Apropos Dad, ich traf auf ihn als ich die vorher noch verstreuten Zeitungen ordentlich auf den Wohnzimmertisch legte, wo sie für gewöhnlich liegen. Mein Vater saß auf der Couch und nickte mir kurz zu als er mich sah. "Hey, Dad. Wie war dein Tag?" Fragte ich ihn.

"Es geht so. Kann mich heute wieder kaum bewegen." Antwortete er während er sein Bein bewunderte. "Wie liefs bei dir? Ich hoffe du hattest einen ruhigeren Tag als wir ihn offensichtlich hatten." Fragte er mich dann zurück gerade als er das sagte, ertönte über uns ein dumpfer Knall und daraufhin Geschrei, was für gewöhnlich bedeutete, dass Max gefangen und nun gegen seinen Willen in die Badewanne gesteckt wurde.

"Es war ganz okay." Antwortete ich kurz. "Hab Lenny heute gesehen." Infiormieterte ich ihn dann noch.

"Oh, grüß ihn von mir, wenn du ihn das nächste Mal siehst, okay?" Er lächelte mich an während ich nur stumm nickte.

"Ich bereite dann schon mal das Abendessen vor. Dann kann Max essen sobald er fertig mit Baden ist und dann kann er sofort ins Bett." Erklärte ich meinem Dad. Er nickte und streckte sich dann nach der Fernbedienung aus um den Kanal zu wechseln.

Ohne ein weiteres Wort ging ich in die Küche und durchwühlte die Schränke nach etwas was ich kochen konnte und das nicht allzu lange brauchen würde. Das einzige was ich fand war eine Packung Miracoli. Ich seufzte und musterte die Packung genau. "Tja, dann gibts das wohl heute." Sprach ich zu mir selbst.

"Oh super du kochst schon. Ich hab schon Hunger." Sprach eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah in Evans müdes Gesicht.

"Hey, wer von uns beiden war den ganzen Tag arbeiten und hat sich ein paar schöne Extraschichten aufgeheizt?" Scherzte ich als er näher kam.

"Jag du mal zwei Stunden lang einem hyperaktiven Jungen hinterher der einen Scheiß darauf gibt was du hinter ihm herrufst und womit du ihn bestichst, dann weißt du wie ich mich fühle." Schmunzelte Evan leicht.

"Hast du ihn alleine oben in der Wanne gelassen?" Fragte ich ihn dann besorgt als ich bemerkte, dass Max ja noch gar nicht so schnell fertig sein konnte.

Serendipity // Michael CliffordWhere stories live. Discover now