Zehnter Brief

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An Madison,

Dieser Tag war unbeschreiblich genial. Zwar zögerte der Doktor anfangs, beim Gedanken Rosie und mich zu dir zu lassen, doch als ich ihm endlich mal meine Meinung sagte, hatte ich ihn umgestimmt. Also durften wir zu dir, in den ersten paar Stunden, die wir anwesend waren, hast du zwar lediglich geschlafen. Aber dann erwachtest du.

Ehrlich gesagt, wusste ich nicht so recht, wie ich mich in deiner Anwesenheit verhalten sollte, mein einziger Gedanke war, wie ich es dir recht machen konnte. Auch hatte ich ein wenig Muffensausen davor, wie du handeln würdest. Würdest du wütend auf mich sein, weil ich den Notarzt gerufen hatte, obwohl du es vielleicht nicht wolltest? Würdest du dich komisch in meiner Nähe fühlen, jetzt wo ich dein Geheimnis kenne? Ich muss zugeben, ich war kurz davor durchzudrehen, weil ich mir solche Sorgen machte.

Glücklicherweise war alles in Ordnung, geradezu mehr als in Ordnung. Dir ging es eigentlich relativ gut, wenn man deine Müdigkeit und das Verschlafen sein außer Acht lässt. Du erwähntest deinen Selbstmordversuch kein einziges Mal, dafür beschäftigtest du dich mit Rosie und sprachst mit mir über Gott und die Welt. Der Arzt meint, du musst nur noch einige Tage da bleiben.

Ich liebe dich Madison und ich kann es gar nicht mehr erwarten, dich wieder mit nach Hause zu nehmen.

In Liebe

Dein Shawn

Die Briefe ReiheWhere stories live. Discover now