KAPITEL 29

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Zeitsprung 2 wochen

--Lukas--

Ich atmete einmal tief durch und sah dann auf die gepackte Tasche die neben meinem Bett stand. Bald würde es endlich nicht mehr mein Zimmer sein! Ich schaute auf die Uhr, die mich schon seit Beginn meines Aufenthalts in den Wahnsinn getrieben hatte. In knapp einer Stunde würde Timi durch diese Tür kommen und mich abholen. Dann würde ich dieses blöde Haus endlich verlassen können. Dann würde ich hoffentlich nie mehr dieses unbequeme weiße Bett sehen, was immer gleich aussah und gleich roch und überhaupt einfach dieses ganze zimmer diese ganzen leute einfach alles! Dann wäre ich wieder in meiner schönen Wohnung unzwar mit Tim. Er hatte mir gesagt das er eine Woche mindestens bei mir blieb damit ich nicht so alleine war. Was aber natürlich nicht nur der einzige Grund war. Ein verlangen ihn zu sehen, seinen geruch in mir aufzunehmen, seine Nähe zu spüren breitete sich in meiner Brust aus und ich wollte das diese Stunde endlich vorbei gehen würde. Ich war kein ungeduldiger Mensch aber ich wollte so unbedingt zu ihm! Obwohl er gestern erst hier war, ich war wirklich verrückt nach ihm und das in so schneller Zeit! Vor einem Jahr hatte ich noch gedacht das Timi ein wirklich attraktiver und gutaussehender Mann war aber ich hätte nie damit gerechnet das ich mal mit ihm zusammen kommen würde geschweige denn das ich mal so verrückt nach ihm werde das mir eine Stunde wie ein Tag Vorkäme ohne ihn. Dann würden wir zusammen in meine Wohnung gehen. Natürlich war ich noch nicht vollkommen gesund mein Bein war immer noch gebrochen und ich durfte mich auch nicht über anstrengen aber das waren keine Gründe wieso ich im Krankenhaus bleiben musste. Ich freute mich auf die Zeit mit Timi. Ich wollte endlich mehr als nur küssen auch wenn ich wusste das es komisch sein könnte immerhin waren wir beide Männer und wir beide hatten noch nie so etwas derartiges gemacht. Nagut bei Timi konnte ich es in seiner früheren Zeit bevor wir uns kannten nicht genau wissen aber ich bezweiflete es. Immerhin hatte er gesagt es war Neuland für ihn das er Gefühle für einen Mann entwickelt hatte.

--Timi--

Schnell schaute ich mich nochmal um. Alles sollte perfekt werden. Ich wollte nicht den kleinsten fehler haben. Doch ich fand nichts. Alles war gut. Perfekt. Für ihn. Ein stolzes lächeln zierte meine Lippen während ich im Türrahmen stand und auf mein Werk schaute, die Hände in der Hüfte. Ich atmete nochmal tief durch und schnappte mir den Schlüssel der auf dem Schränkchen neben mir lag. Obwohl ich immer noch befürchtungen hatte das Lukas vielleicht was dagegen haben könnte weil ich einfach in seine Wohnung gegangen war aber ich dachte das er es im Endeffekt nicht so schlimm fänden würde. Ich lief die Treppen von seiner Wohnung nach unten und danach lief ich zu meinem Auto mit dem ich gestern nach Berlin gefahren war. Mit jeder Sekunde mit der ich näher an das Krankenhaus kam wurde ich nervöser über meinen Plan. Würde es ihm überhaupt gefallen? Wollte er es überhaupt? Ich hatte keine andere Wahl als zu hoffen. Also hielt ich auf dem Krankenhaus Parkplatz und schaute es an. Alles in mir redete mir ein dort hinein zu gehen doch mein Körper blieb in dem Sitz. Wenn ich dort hinein gehen würde, würde ich zusammen mit Lukas wieder raus kommen, wir würden uns in dieses Auto setzen und zu ihm fahren. Das waren die Sachen bei denen ich mir sicher war das sie passieren würden. Doch was würde dann passieren? Ich war kein Perfektionist aber trotzdem wollte ich unbedingt wissen was dann passieren würde. Würde er mich wegschicken? Würde er mitmachen? Würde er zögern? Würde er mir sagen das er noch nicht soweit wäre? War ich denn überhaupt schon soweit? Viele solcher fragen füllten meinen Kopf. Dadurch war ich wie benebelt. Wie in einer anderen Welt. Ich hatte kein Zeitgefühl mehr. Ich saß etwas zwischen zwei Sekunden und zwei Stunden hier bis es mir wie schuppen von den Augen fiel. Ich saß hier etwas zwischen zwei Sekunden oder zwei Stunden! Er musste wahrscheinlich schon lange auf mich warten. Also riss ich mich zusammen und stieg aus.

Ich lief wie in Trance zu ihm. Durch das Krankenhaus, durch die ganzen gänge und an den ganzen Leuten vorbei. An seiner Tür angekommen viel diese Trance wie ein nasser Sack von mir ab denn als ich ihn sah wie er gerade versuchte seine Haare zu bändigen viel alle Unsicherheit von mir ab. Als er die Tür hörte drehte er sich mit großen Augen um und als er dann mich sah fing er an breit zu lächeln worauf hin ich auch nicht anders konnte und es ihm gleich tat. Er kam mir mit seinen Krücken entgegen und küsste mich. "Hey" hauchte er als wir uns voneinander lösten. "Na" flüsterte ich. "Bereit großer?" Fragte ich und deutete auf seine Tasche. Er nickte nur und atmete tief durch "Könntest du-..." aber ich unterbrach ihn indem ich ihm ein Finger auf die Lippen legte. Ich schnappte mir seine Tasche und sah ihn liebevoll an. "Du kannst ja schon meine Gedanken lesen gut gemacht" lobte er mich wie ein Hund woraufhin ich ihm gespielt genervt anschaute. Doch das ignorierte er gekonnt. "Na komm! Na komm Timi! Ja komm her!" Er hatte sich vor die Tür gestellt und redete weiter mit mir als wäre ich sein Hund. Erst starrte ich ihn böse an. Doch dann lief ich ihm einfach genervt hinterher. An der Rezeption musste er noch irgendwas bereden da ich aber nicht wirklich lust hatte zu warten ging ich schonmal zum Auto und packte seine Tasche in den Kofferraum. Mich selber setzte mich auf den Fahrersitz und wartete auf meinen Lukas. Der kam schin kurz später zu mir. "Das mit dem 'Bei Fuß' müssen wir noch üben!" Sagte er gespielt streng doch bei meinem 'ernsthaft?!' Blick musste er anfangen herzhaft zu lachen. "Du bist so ein Spinner!" Lachte ich. "Ja aber ich bin dein Spinner" sagte er und küsste mich. "Gott das war echt schwul" kicherte ich. "Ph Bitch!" Sagte er gespielt zickig und warf mit seiner Hand seine nicht vorhandenen langen Haare nach hinten. Lachend startete ich den Wagen und fuhr los. "Freust du dich schon auf deine Wohnung?" "Oh gott Ja! Ich will als erstes mal wieder in mein Bett! Du weißt nicht wie unbequem es dort war!" Oh und wie er gleich in seinem Bett liegen würde!

--Lukas--

Glücklich saß ich in Tims Auto und sah ihm lächelnd zu wie er mich nach hause fuhr. Nach hause. Ich freute mich unheimlich doll endlich wieder meine Wohnung begutachten zu können! Da meine Gedanken die ganze Zeit bei meiner Wohnung waren hatte ich garnicht bemerkt das wir schon da waren. Tim sah mir in die Augen. "Ich liebe dich Lukas." Sagte er ernst aber glücklich. "Ich dich auch Tim." Lächelte ich schief und küsste ihn lang und innig. "Bereit deine Wohnung wieder zu sehen?" Fragte er schmunzelnd. Ich atmete tief durch. "Ja!" Also stiegen wir aus und er holte noch meine tasche aus dem Kofferraum und ging so mit mir nach oben. Mit jeder Treppenstufe wurde ich irgendwie aufgeregter und musste auch schneller atmen weil es ziemlich anstrengend war mit den Krücken Treppen zu laufen. Oben angekommen schloss er die Tür auf und ließ mich als erstes hineingehen weswegen ich ihn dankbar anlächelte. Ich ging also den ersten Schritt wieder in meine Wohnung. Ein mir sehr vertrauter duft stieg mir in die Nase. Endlich wieder in meiner Wohnung. Ein warmes und angenehmes Gefühl breitete sich in meiner brust aus. Timi war nun auch hineingegangen und hatte die Tasche abgestellt. Er nahm meine Hand und brachte mich in die Küche. Erschrocken aber mehr als erfreut blickte ich auf einen vorbereiteten tisch mit Kerzen, rosen, wein und allem möglichen kitschigem zeug. "Ich weiß es ist ziemlich kitschig und auch wirklich mega schwul aber naja das sind wir ja irgendwie" lachte er schüchtern während er nur seine Hände anschaute die er aneinander rieb. "Es ist perfekt danke Timi." Sagte ich liebevoll und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er sah sofort fröhlicher aus und zog den Stuhl vom tisch weg damit ich mich setzten konnte. "Oh ein richtiger Gentleman! " sagte ich überrascht und ließ mich nieder. Er lachte nur und setzt sich gegenüber von mir hin. "Achso ja natürlich werden wir hier nicht nur sitzen! " sagte er verlegen und stand auf um kurz in der Küche zu verschwinden. Mit einem Topf der schwer aussah kam er wieder und stellte ihn vor mir ab. Er öffnete ihn und Dampf stieg hervor. Ich musst mich leicht erheben um zu sehen was er da gezaubert hatte und war überrascht. Timi hatte immer gesagt er würde niemals Kochen wenn er in einer Beziehung wäre. "Ich weiß ich hab immer gesagt ich würde nie kochen aber naja du bist halt was besonderes und jetzt kommst du ja auch aus dem Krankenhaus zurück und da dachte ich es würde dir gefallen und ein so aufwendiges essen ist das ja nun auch nicht aber-.." ich unterbrach sein nervöses gestammel in dem ich ihn küsste "Danke Tim es ist Perfekt"

Ich Sag Lebewohl Doch Bleib Ich Stehn Auch Wenn Ich Weiß Du Wirst GehnWhere stories live. Discover now