21. Kapitel - Überraschung

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Abwartend beobachtete er jede meiner Bewegung, auch wenn ich selber nur still dastand. In meinen Kopf baute ich langsam die Erklärung zusammen die ich ihm geben musste.
Die Schulflure waren komplett leer, da mittlerweile der Unterricht schon lange begonnen hatte.

"Lass und lieber dafür raus gehen." sprach ich als erstes in die Stille hinein. Immer noch schweigend nickte er und folgte mir aus dem Gebäude.
Auf den schweigsamen Weg nach draußen fragte ich mich nur, wieso Rider's Reaktion so geschockt auswirkte. Immerhin sind wir nicht groß befreundet, wenn wir es überhaupt sind.

Klar, war das nicht ohne wenn man erfuhr das die meiste Zeit sowas wie der Teufel in deiner Nähe war. Doch Blair und auch Xara nahmen das wohl ein bisschen leichter auf.

Als wir uns schließlich auf der Bank untern Baum setzten, verwarf ich vorerst meine Gedanken und widmete meine Aufmerksamkeit Rider der auf die Wahrheit wartete.

Ohne das ich es selber kaum merkte, begann ich ihm eine kurze Erklärung zu liefern. Danach war er noch geschockter als zuvor schon, wenn das überhaupt noch ging.
Ich wartete drauf da er sich langsam fasste und mir eine Antwort gab, irgendeine. Doch stattdessen sah ich verwundert wie er sich erhob und mit seinen Sachen einfach wortlos vom Schulgelände verschwand. Und ich? Ich saß weiterhin dort und schaute ihm entgeistert hinterher.

Ich hab ja mit jeder Reaktion von ihn gerechnet, aber ein Typ für wortloses Verschwinden war er einfach nicht.

*****

Es waren jetzt bereits mehrere Tage unspannende vergangen bis zum Freitag. Jeden Tag wartete ich drauf das Rider zu mir kam und mit mir endlich drüber redete, doch kein Stück davon geschah. Langsam verstand ich nicht mehr wieso ausgerechnet er so ein großes Drama draus machte.

Seit diesen einen Tag hab ich ihn vielleicht dreimal gesehen, dennoch kein einziges Mal gesprochen. Er ging mir tatsächlich aus dem Weg! Ich will ihn nicht ignorieren. Es ist so komisch zwischen uns deswegen und auch hab ich leichte Angst das er es sich nicht für sich behält.

Gerade aber saß ich mit Xara und Blair in mein Gästezimmer und unterhielten uns über die Party, welche wir planten. Es ging jedoch um die Geburtstagsparty von Jax. Also eigentlich die Überraschungsparty! Wir wollten sie hier bei Blair Zuhause feiern und planten wie wir dann schließlich ihn hierher locken. Sein Geburtstag war jedoch schon in zwei Tagen. Leider war ich für das locken zuständlich und dieses beinhaltete auch noch meine Kraft. Die Beiden konnten es ja wohl nicht gefährlicher machen! Besteht ja nur die Gefahr bei sowas das ich enttarnt werde!

***** 2 Tage später *****

Heute Vormittag traf ich mich mit Jax am Park, wo wir dann eine Weile redeten und auch öfters lange küssten. Es war abgemacht das wir so tun als ob wir nicht wüssten das heute Jax' Geburtstag ist. Deswegen war es auch am Anfang lustig mit anzusehen wie er darauf wartete das ich ihm gratulierte, was aber nie geschah.

Jedenfalls verbrachten wir mehrere Stunden dennoch zusammen bis es sich langsam dem Abend zuneigte und Jax mich gerade 'nach Hause' begleitete. Jetzt kommt gleich der schwierige Teil mit meiner Kraft, der auch leider ein bisschen womöglich gemein ist. 

Wir standen vor der geschlossenen Haustür wo ich mich gerade zu Jax umdrehte, dieser mich wiederum erwartungsvoll anblickt. Er hoffte wohl noch das ich ihm jetzt noch gratulieren würde. Stattdessen gab ich ihm aber ein Kuss, den er aber glücklicherweise trotzdem erwiderte. Während des Kusses konzentrierte ich mich auf die tausend Kerzen in Blair's Zimmer die wie aufgestellt haben an ihren Fenster. Ihr Fenster konnte man nämlich perfekt sehen von der Haustür aus. 

Es war erst ziemlich schwierig, da ich die Kerzen nicht sah und sie dazu auch noch weit entfernt waren, habe es aber dann doch geschafft. Somit flimmerte plötzlich grelles, blaues Licht aus diesen Fenster, was Jax dazu veranlasste sich von mir schreckhaft zu lösen. Sofort schaute er zu dem Fenster und seine Augen weiteten sich.
Er musste sich wohl sofort an diese eine Nacht denken...
An der Nacht wo ich verrückt spielte und er mich noch rechtzeitig aufhielt.

Ohne nachzudenken stürzte er hektisch an mir vorbei und nahm den Zweitschlüssel unter der Fußmatte. Leicht panisch schloss er die Haustür auf, während ich ihn seelenruhig dabei beobachtete. Er fiel förmlich in das Haus hinein und rannte rein, bis Xara und Blair von ihren Positionen hervorkamen und 'Happy Birthday' schrien. 

Jax Gesicht war....man konnte es nicht mal beschreiben. Ziemlich verdattert würde ich sagen. Während er sich langsam erstmal fassen musste, konzentrierte ich mich darauf die Kerzen von meinen blauen Feuer wieder zu erlösen.

"A-Aber....Wartet! Ihr habt das mit den blauen Licht da oben hoffentlich geplant, oder? Sonst haben wir im Moment gleich ein gewaltiges Problem!" fragte er zuerst und gleich darauf lachten die Beiden los, während ich mit einen Pokerface still war. 
Es kam mir eben einfach nur komisch vor wenn er über mich redete, es jedoch nicht mal wusste. Dazu sah er mich noch so sehr als Gefahr an. Na gut....So wie er mich getroffen hat, kann ich ihm das nicht verübeln.

"Natürlich! Wir haben in Blair's Zimmer solche blauen Lichter reingemacht." antwortete Xara noch leicht lachend. Sehr glaubwürdig....nicht. Aber für Jax reichte diese Erklärung wohl.

In unseren kleinen Freundeskreis feierten wir seinen Geburtstag bis spät in die Nacht hinein. Wir hatten echt Glück damit das morgen keine Schule ist wegen irgendein Studientag für die Lehrer, oder so. Somit konnten wir ohne Sorge ausgelassen feiern. Während sich die beiden Mädels die Kante förmlich gaben, trank Jax wie ich kein Tropfen Alkohol. 

Irgendwann waren die Mädels mit dauerhaften Gekicher mit sich selber beschäftigt, sodass Jax mir vorschlug draußen spazieren zu gehen. Er gab die Richtung an und ich folgte ihm brav, auch wenn wir ziemlich lange liefen und immer mehr von den vollen Wohngegenden uns entfernten. Doch ich war mir sicher das Jax wusste wohin er lief. 

Als wir an einen kleinen Felsvorsprung ankamen, der uns eine Aussicht auf das Meer spendete, war ich mir sicher das er ein Ziel hatte und es war genau hier. Etwas weiter hinter dem Vorsprung war eine wirklich große Höhle wo wir uns drunter verkrochen. Viel sprachen wir nicht, stattdessen genossen wir den ruhigen Augenblick. 

Bis aus heiterem Himmel es unter der Höhle leicht vibrierte und ich schnell verstand das in wenigen Sekunden die Höhle einstürzen würde. Es war im Moment keine Zeit dafür, nachzudenken wieso jetzt auf einmal. Das Einzige woran ich dachte war, dass Jax hier so schnell wie raus musste. An mich dachte ich kein Stück. 

Mit meiner übernatürlichen Kraft schubste ich ihn im letzten Moment aus der Höhle bevor es rumste und schwere Felsbrocken auf mich herabstürzten. Ich hätte keine Chance gehabt zu fliehen, denn ich war zu tief in der Höhle und nun begraben. 

Teufelin auf UmwegenDär berättelser lever. Upptäck nu