4. Kapitel - Aufgelöst

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Bild: Blair Smith

Aus Panik oder vielleicht auch Wut, riss ich die Seite aus den Buch und verbrannte sie in meiner Hand mit meinen blauen Feuer. Blair starrte mich dabei mit großen Augen an. "Das war mal abgefahren!" murmelte sie begeistert und blickte dabei immer noch auf meine Hände. "Du verrätst doch nichts, oder?" fragte ich sie und als Antwort bekam ich ein zuversichtliches Nicken. 

"So. Habt ihr euch ausgesprochen?" fragte Xara skeptisch als beide sich wieder zu uns setzten. "Oh ja. Ich denke, ich werde sehr viel Spaß mit Kyra haben."  antwortete Blair nett und wendete sich dann wieder mit einen Lächeln ihrem 'Handy'. 

"Na dann. Wenden wir uns wieder zum Thema Handy. Wie wäre es wenn wir uns einfach so mal treffen und dann könnte ich dir das Ganze vielleicht sogar näher erklären." schlug Xara vor und sofort nickte ich stürmisch. 

Die Schulglocke läutete zur nächsten Stunde, weswegen wir aufstanden und uns auf den Weg zu unseren Unterricht machten. Ich ging als letztes ihnen hinterher bis sich plötzlich jemand vor mich stellte. Es war natürlich der Arsch. 

"Geh mir aus dem Weg, ich will nicht zu spät zum Unterricht kommen." zischte ich wütend und schaute ihn abwartend an. Auf seinen Gesicht war ein dreckiges Grinsen was mir verriet das er wohl nicht vorhatte mir aus dem Weg zugehen. "Dachtest du ernsthaft ich lass mich einmal von einen kleinen Mädchen beleidigen und schon höre ich auf alle zu terrorisieren?" fragte er spöttisch. "Nein, dachte ich nicht. Darum hab ich dir ja auch deutlich genug dein Handgelenk zerquetscht." antwortete ich gespielt süß. Er brummte wütend und kam mir einige Schritte näher. 

Auch ich wurde wütend und die Hitze stieg in mir bereits. Bis ich plötzlich nicht mehr in der Cafeteria bei diesen Arsch war, sondern bei mir in der bekannten Unterwelt.
Warte...was?! Wie? Wann? Äh..? 

Verwirrt drehte ich mich um meine eigene Achse und stellte fest das ich ihm Schloss war und hinter mir mein Vater war. Als er mich sah, umarmte er mich sofort fest und ich war eindeutig verwirrt. "Vater? Wie kam ich hier und wieso?" fragte ich ihn währenddessen und langsam löste er sich von mir. "Ich hab dich hierher beschworen." erklärte er nicht wirklich ausführlich. "Beschworen? Wieso und ich dachte ich kann nur hierher durch das Portal." fragte ich weiter und in meinen Kopf drehten sich nur noch Fragen. 
"Du kannst nur durch das Portal zur lebenden Welt, doch zurück kann ich dich auch rufen. Und ich hab gespürt, das du wütend wurdest und beinah dein Feuer aus versehen entzündet hättest. Ich dachte, dir sei was schlimmes passiert." erzählte er und sofort fiel mir wieder die Szene mit den namenlosen Arsch ein. 

Scheiße....Ich hab mich vor ihn also grad aufgelöst! Wie soll ich das erklären wenn er mich damit konfrontiert? 
"Mir geht es gut, Vater. Mich hat nur so ein Idiot dort angemacht. Doch du musst mir vertrauen. Ich bin stark und würde mich dort doch nicht unterkriegen lassen." versicherte ich und umarmte ihn nochmal. Dabei sah ich während der Umarmung im Glas das ich wieder die rötliche Haut, goldene Augen und die Hörner hier habe. Na toll, als Mensch gefalle ich mir besser. 

Wir lösten uns erneut und mein Vater begleitete mich wieder zum Portal. Ich verabschiedete mich erneut von ihm und ging rein. Augenblicklich war ich wieder in der Cafeteria und sah an meinen eigenen Händen das ich wohl wieder wie ein Mensch aussah. Jedenfalls von der Farbe her anscheinend. 

Der Arsch war ein Glück nicht mehr hier, sowie sonst keiner. Mit erhobenen Kopf lief ich zum Unterricht, doch stellte auf den Weg fest das dieser eh gleich endete. Na super....gleich am ersten Schultag hab ich mich wohl bei einen Lehrer unbeliebt gemacht. 

Ich beschloss zu meinen Spind zu gehen und als ich dort ankam, klingelte es zum Ende und die Schülermengen kamen aus den verschiedensten Räumen. Unter ihnen erkannte ich sofort zuerst Jax und Xara. Sie kamen nämlich gerade auf mich zu. 

"Hey. Wo warst du die Stunde?" fragte Jax als sie bei mir ankamen und man sah Xara genauso an das sie den gleichen Gedanken hatte. "Wurde von so einen Arsch aufgehalten." murmelte ich nur böse und grimmig. "Wen meinst du? Es gibt viele Arschlöcher hier." kicherte Xara fragend. "Keine Ahnung. Ich weiß seinen Namen ja nicht mal. Doch er war Blair's Bruder wie ich das vorhin von ihr verstanden hab." erklärte ich achselzuckend. Ihre Gesicht klärten sich auf und wissend schauten mich beide nun an. "Du redest von Rider Smith. Was wollte er denn von dir?" klärte mich Xara auch gleich auf und langsam begannen wir zu unseren Unterricht zu gehen. 

"Mich dumm anmachen wegen der Handgelenk-Geschichte." erklärte ich etwas abwesend monoton. Abwesend weil ich mich sofort auf die Person konzentrieren musste die mehrere Meter von mir entfernt stand. Rider alias Arsch. Er durfte mich auf keinen Fall sehen, sonst bin ich ihm noch eine Erklärung schuldig. "Hey, Leute. Ich geh noch schnell auf Toilette. Geht ihr schon mal vor." sagte ich und ohne eine Antwort von ihnen, rannte ich förmlich zum Klo. 

Gleich nach mir kam noch jemand herein und eigentlich erwartete ich Xara, doch es war zum Glück Blair. "Hey. Was ist denn los?" fragte sie besorgt. Sie musste wohl auch aus ihren Unterricht gekommen sein und hat gesehen wie ich hierher rannte. "Mein Vater hat mich vorhin zu sich in die Unterwelt gerufen weswegen ich mich genau vor Rider's Augen aufgelöst habe. Und ich will ihm deswegen auf keinen Fall begegnen." erklärte ich wahrheitsgemäß und merkte das es mir echt gut tat mit jemanden darüber zu reden. Ich war froh das Blair über uns von Büchern bescheid wusste. 

"Oh, rede ihm doch irgendwie einfach das aus. Also das er sich das nur eingebildet hat und erfinde eine andere Geschichte." schlug sie vor und da dies wohl meine einzige Lösung im Moment war, nickte ich zustimmend. "Sag mal, wo wohnst du eigentlich? Ich meine, du kannst dir ja schwer hier eine Wohnung leisten und hast ja sonst keine Familie hier." fragte sie interessiert und checkte nebenbei im Spiegel ihr Aussehen. "Ich hab ein bisschen Startgeld bekommen von mein Vater für ein Hotel. Doch sollte ich mir zunächst einen kleinen Job suchen um das Geld aufrecht zu erhalten." antwortete ich und sofort starrte sie mich danach mit begeisterten, großen Augen an. 

"Ich hab noch genug Platz für dich bei uns. Und meine Eltern sich eh ganz nett und bestimmt damit einverstanden. Du kannst gerne zu mir, wenn du willst." schlug sie erneut vor und auch auf mein Gesicht stahl sich sofort ein strahlendes Lächeln. "Wirklich?! Das wäre wirklich perfekt!" schrie ich glücklich auf und fiel ihr um den Hals. Sie lachte herzlich und dann gingen wir rechtzeitig zum Unterricht. 

Teufelin auf UmwegenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora