"Es tut mir leid, Chloe.", sagte er und sah zu, wie seine Zigarette immer kleiner wurde. "Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen."

'Wie viel von diesem Tag wusste er noch?'

Keine einzige Antwort fiel mir in diesem Moment ein. Eine Weile verging.

"Du brauchst dich nicht entschuldigen, es war nicht deine Schuld."

"Weswegen fühle ich mich dann schuldig? Am Anfang dachte ich, du wärst verschwunden oder entführt worden, kein Ort bleib, wo ich nicht nach dir gefragt hatte.", sagte er und nahm seinen letzten Zug, bevor er die Zigarette auf den Boden schmiss und mit seinem Schuh zerdrückte. "Aber ich kann mich nicht daran erinnern, was an diesem Tag passiert war. Du warst einfach verschwunden. Wir gingen in diesem Haus rein und danach ist alles schwarz."

Meine Augen fokussierten sich auf dem Tattoo, die er sich neugestochen haben musste. Schrift, die ich nicht identifizieren konnte, breitete sich auf seinem Oberarm aus und mit einem kleineren Schrift stand ein Satz darunter, die ich nicht lesen konnte, da sie unter seinem Shirt verschwand. "Nein. Wohlmöglich wurdest du schon davon informiert aber ich bin selber abgehauen."

Lügen fiel mir nun wirklich leichter als früher.

Er lächelte kurz. "Und weshalb?"

"Nichts, was jetzt von Bedeutung wäre. Ich bin wieder hier."

Jetzt sah er mich an.

"Aber du hättest mir das sagen können. Wir würden darüber sprechen und das Alles würde nicht passieren.", versuchte er mir verzweifelt zu erklären aber ich konnte ihm die Wahrheit nicht sagen.

Mein rechte Hand legte ich auf seinem Arm und drückte leicht zu. "Ich bin jetzt hier, Liam."

Mir fiel auf, dass sein Körper sich bei meiner Berührung etwas mehr entspannte. "Erzähl mir doch, was es mit deiner Narbe auf sich hat."

Bevor er antwortete, ging er seufzend mit seinen Händen durch sein Gesicht. "Frage nicht nach dem Grund aber ich weiß selber nicht, was mit mir passiert ist. Seit diesem Tag fühle ich mich anders. Die Uni habe ich hingeschmissen und die Narbe-", sagte er und zeigt drauf. "-fügte mir ein Kumpel zu."

Während er sprach, beobachtete ich unseren Schatten auf dem Boden, welcher uns deutlich größer zeigte. Unser Schatten bewegte sich und wurde immer kleiner je mehr Zeit verging, da die Sonne unterging.

"Dein Kumpel?", fragte ich stirnrunzelnd.

"Waren schlechte Tage.", sagte er tief ausatmend.

"Kannst du mir eine Frage beantworten, Chloe?"

Dabei nahm er meine Hand zwischen seine Hände und drehte sich leicht mit seinem Körper in meine Richtung.

Ich nickte.

"Liebst du mich noch?"

*

*

Gerade als meine Hand dabei war die Tür zu berühren, flog sie schon auf. Ein breit grinsender Lothar überraschte mich. Mit einem Hieb zog er mich herein und schloss die Tür hinter mir wieder zu. "Weshalb so gut gelaunt?", fragte ich erstaunt und musste selbst schmunzeln.

You Can't EscapeWhere stories live. Discover now