Jahrelang unter seinem Kommando.

Als ich jung war, dachte ich er tut mir weh, weil ich es verdiente.

Weil ich lernen musste.

Lernen musste stark zu sein.

Doch dann hatte ich gelernt, dass er mich zerstört.

Ich bin oder war seine Puppe.

Die Stärkste von allen.

Die die alle fürchteten.

Die neben dem Boss stand.

Doch ich war nur eine Marionette.

Egal wie gut ich auch war.

Ich war immer auf ihn angewiesen.

Ohne ihn wäre ich verloren gewesen.

Das war zumindest dass, was ich dachte.

Doch heute weiß ich, dass es nicht so war.

Heute weiß ich dass ich ihn besiegen kann.

Dass ich mehr war als seine verfickte Marionette.

Dass ich etwas zu sagen hatte.

Und wenn ich redete hatte er gefälligst den Mund zu halten.

Sonst würde ich ihn stopfen.

Wut stieg in mir auf.

Mein Blut fing an zu kochen und durch meinen Körper zu pulsieren.

Ich war soweit.

Eine Minute.

Es war soweit.

Tief einatmet stellte ich mir vor die große Eingangstür.

Ich würde ihn umbringen.

Mit einem Ruck riss ich die Schiebetüren auseinander.

Augenblicklich verstummten die Gespräche.

Dan saß wieder hinter seinem Schreibtisch.

Als er mich sah, lachte er.

"Black".

Schmunzelnd stand er auf und kam auf mich zu.

Automatisch stellten sich meine Nackenhaare auf.

Sein verächtliches Grinsen machte mich rasend.

Lächelnd fuhr er mir über die Wange.

"Hat die kleine Black etwa entschieden, dass sie mich doch braucht?", fragte er herablassend.

Entschlossen schüttelte ich den Kopf.

"Nein, ich brauch so einen Drecksack wie dich nicht", konterte ich.

Seine Hand stoppte.

"Wie bitte? Liebe Secret, ich gebe dir jetzt noch einmal die Chance das soeben Gesagte zurückzunehmen sonst kannst du dich auf etwas gefasst machen", knurrte Dan und kam mir gefährlich nahe.

"Lieber Dan, das kannst du vergessen".

"Na gut, scheint so als müsste ich dich mal wieder zur Vernunft bringen. Und ich dachte schon, dass du endlich was aus deinen Fehlern gelernt hast", meinte er und krempelte seine Ärmel nach oben.

Doch genau in diesem Moment als er auch mich losgehen wollte, ertönte ein Schuss.

Die Wache die so eben noch neben mir gestanden hat, fiel leblos nach vorne.

"Scheint so als müsste ich dich dieses Mal zur Vernunft bringen", scheinheilig sah ich ihn.

"LOS", hörte ich plötzlich Scotts Stimme hinter mir und ehe ich mich versah waren Dans Mitglieder bereits in Angriffsposition.

"Hältst du das wirklich für eine gute Idee? Dich mit mir zu verfeinden? Mit mir?", höhnte Dan.

"Und wie ich das für eine gute Idee halte".

Und in der nächsten Sekunde hatte Kyle der Wache neben Dan den Kopf weggeschossen.

Kurz schloss ich die Augen.

Erst als Dans Stimme ertönte, öffnete ich sie wieder.

"Du willst also spielen? Dann lass uns spielen", brüllte er und schon ging es los.

Ehe ich mich versah waren meine "Kämpfer" im Gange sich mit Dans Mitgliedern zu prügeln.

Auch ich wurde attackiert.

Doch ehe die Faust des Angreifers mich erwischen konnte hatte ich ihm meine Faust in die Magengrube gerammt.

Mit einem schnellen Griff schlug ich ihm ins Gesicht und mit den Knien in den Bauch so dass er zu Boden ging.

Ich würde ihn nicht töten.

Das sollte jemand anderes machen.

Doch auch nach Minuten des Kampfes kam ich nicht an Dan ran.

Um mich herum hörte man die Kampfschreie der anderen.

Zugegebenermaßen traute ich mich nicht um mich zu schauen.

Durch das Blut an den Händen meiner Angreifer wusste ich, dass es nicht ganz so gut lief wie geplant.

Doch dann passiert es.

Von einer Sekunde zur nächsten.

Ich stand ungeschützt im Gerangel und plötzlich war es totenstill.

Das einzigste was ich hörte war Kyles Schrei.

"SECRET".

Seine Stimme war panisch, verzweifelt.

Erst verstand ich nicht was los war.

Benommen sah ich an mir herab und sah wie mein Oberteil sich rot färbte.

Als ich den Blick langsam wieder hob sah ich wie Kyle auf mich zugerannt kam.

Sein Mund war zu einem lautlosen Schrei geformt und seine Augen strahlten pure Verzweiflung aus.

Und genau in diesem Moment fiel ich.

Unsanft schlug mein Kopf auf den kalten Metallboden.

Mein Körper fing an sich zu verkrampfen.

Kyle war bei mir angekommen und liess sich neben mich fallen.

Verschwommen erkannte ich sein Gesicht.

Von weit weg hörte ich seine Stimme.

Ich wollte ihm sagen, dass es mir gut ging, doch es ging nicht.

Keinen Ton verließ meinen Mund.

Das letzte was ich mitbekam war, wie er meine Hand in seine nahm.

Dann wurde alles schwarz.

ENDE



The dark secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt