Kapitel 12

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Secret PoV

Entsetzt sah ich zwischen seinem Tattoo und seinen Augen hin und her.

Saw war Scott. Das konnte doch nicht sein.

"S...Scott?", stotterte ich.

Erleichtert sah er mich an. "Oh mein Gott, Secret, du bist es wirklich. Ich habe dich so vermisst, Schwesterherz", lachte er und wirbelte mich herum.

Abrupt riss ich mich von ihm los. "Was soll das? Zuerst verpisst du dich, und dann glaubst du alles wäre wieder in Ordnung!", brüllte ich.

Schuldbewusst sah er zu Boden. "Secret bitte. Es tut mir leid. Wirklich. Es war...es ist.... ich hatte keine andere Wahl! Bitte Secret", flehte er förmlich.

"Nein! Scott jetzt hörst du mir zu! Du hast uns zurückgelassen! Du hast gesehen wie Mum mich geschlagen hat, und du bist abgehauen! Du hast uns zurückgelassen! Du hast nicht mal daran gedacht vielleicht uns mit zu nehmen! Uns zu helfen! Aber nein, der feine Herr hält es nicht mal für nötig seine Schwester mitzunehmen!", höhnte ich.

Er wollte was sagen, doch ich brüllte weiter: "Wenn du uns mitgenommen hättest, oder vielleicht dageblieben wärst und uns geholfen hättest, würde Cassie vielleicht noch leben!".

Entgeistert starrte er mich an. "Cassie ist...t...tot?".

"Ja...Mum hat sie von der Klippe geworfen", presste ich hervor und versuchte die ansteigenden Tränen zurückzuhalten. 

"Oh mein Gott. Secret..ich.... Secret es tut mir leid. Bitte. Bitte lass mich nicht hier zurück. Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe! Ich möchte dich nicht wieder verlieren! Secret.... bitte. Ich weiß ich habe Scheiße gebaut.. und ich werde mir das mit Cassie nie verzeihen, aber bitte verlass du mich nicht auch noch. Secret es tut mir leid. Bitte verzeih mir", bettete er.

Eine Träne rannte meine Wange herunter. Ich hatte seid Jahren nicht mehr geweint! Seid Jahren!
"Für was? Für was Scott? Damit du wenn es brenzlich wird, mich wieder verlassen kannst? Damit du mir wieder das Herz brechen wirst? Weißt du wie oft Mum mich geschlagen hast, als du weg warst? Jeden verdammten Tag! Und am Abend saß ich immer Abends am Bett und habe Cassie erzählt, dass alles gut werden würde! Dass Mum ihr nie etwas tun würde! Ich war zu kaputt um mich richtig um mich richtig um sie zu kümmern! Es war deine Aufgabe gewesen! Du hattest es mir versprochen! ES WAR DEINE AUFGABE!", heulte ich nun.

Meine Beine gaben nach und ich fiehl auf den kalten Asphalt. Energisch wischte ich mir die Tränen weg. Ich wollte nicht schwach sein.

"Ich weiß", flüsterte Scott und setzte sich neben mich. Vorsichtig legte er eine Hand auf meinen Rücken.

" Secret....ich verspreche dir, ich werde dich nie wieder verlassen. Bitte ich werde alles was ich getan habe wieder gutmachen. Bitte, bitte gib mir noch eine Chance", flüsterte er kaum hörbar.

"Scott. Ich geb dir noch eine Chance, aber mein Vertrauen hast du verloren. Im Moment werde ich dir nie mehr vertrauen. Aber ich gebe dir eine Chance. Vielleicht.... vielleicht kann ich dir ja irgendwann wieder vertrauen", schluchzte ich und sah beinah beschämt zu Boden.

Keine Sekunde später spürte ich, wie zwei starke Arme sich um mich schlossen. Erleichtert lehnte ich gegen Scotts durchtrainierten Oberkörper und kuschelte mich an ihn. "Danke", murmelte er und drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn. "Danke".

Nach guten zehn Minuten, kam Nick hinausgestürmt und unterbrach unsere Zweisamkeit. 

"Was ist denn hier los?", fragte er verwirrt.

Ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich glaube er hat mich noch nie mit jemandem "kuscheln" gesehen.

Schnell rappelte ich mich auf und half Scott ebenfalls auf die Beine. 

"Nick, das ist Scott", übermittelte ich ihm, und bemerkte sofort wie er sich deutlich anspannte.

Er kannte die Geschichte bereits und war nicht besonders gut auf ihn zu sprechen.

Schnell lief ich zu ihm rüber und flüsterte in sein Ohr: "Beruhige dich. Bitte. Ich klär das mit ihm. Und momentan ist noch alles in Ordnung. Tu mir den Gefallen, ja?".

Langsam entspannte er sich wieder und nickte. "Meinetwegen. Aber nur weil du's bist", stellte er noch nachdrücklich klar.

Ich strahlte ihn an. "Daaaanke".

Ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, ehe ich wieder zu Scott lief. Nick drehte sich um und begab sich wieder in die Halle. 

"Kann ich heute vielleicht bei dir schlafen?", bat Scott.

" Na gut. Aber nur für heute. Eine Nacht. Den Rest kannst du nächste Woche mit Dad klären!", lenkte ich schließlich ein.

Erleichtert sah er mich an. 

Wir verließen das Gebäude und trabten zu seinem Auto. 

Auf halber Fahrt fiehl mir wieder mein "Nerd" Image ein.

"Scheiße", fluchte ich. 

Schnell band ich mir einen Dutt und suchte in meiner Jacke nach meiner Brille, die ich schnell aufsetzte. Mit den Jackenärmel, wischte ich mir das Makeup so gut wie möglich ab. Erst jetzt bemerkte ich Scotts fragende Blicke. 

"Erzähl ich dir nachher. Hast du vielleicht einen Jogging?", fragte ich ihn unsicher.

"Ja hinten im Auto, aber wieso brauchst du ihn?", fragte er weiter.

"Nachher", zischte ich genervt und zog mich um.

Es machte mir nichts aus, dass er mich in Unterwäsche sah, ich meinte er war mein Bruder.

Trotzdem entging mir sein Blick nicht.

"Hast dich ziemlich weiterentwickelt. Und trainiert hast du auch", meinte er trocken und konzentrierte sich wieder auf die Straße.

Zufrieden lächelte ich. Ich mochte diese Wirkung die ich auf Jungs hatte.

Als wir endlich vor unserem Haus hielten, stiegen wir gemeinsam aus. 

"Sei bitte leise. Ich möchte nicht dass meine scheiß Stiefbrüder uns hören. Die stellen sonst bloß wieder Fragen", warnte ich ihn vor und zog ihn hinter mir her.

In Windeseile öffnete ich die Haustür und schlich hinein. Die Jungs waren in der Küche. Ich hörte ihr Gebrüll bis hierhin.

"NEIN! DAS IST MEINE PIZZA!", brüllte Kyle aufgebracht. "NEIN!", versuchte Jack seine Pizza zu verteidigen. 

Ich gab Scott ein Zeichen, und gemeinsam liefen wir die Treppen hoch. 

Lachend warf ich die Zimmertür ins Schloss.

"Wieso verstecks du dich vor ihnen?", lachte Scott.

"überspringen wir das Thema, ok?", bat ich zwischen zwei Lachern.

Die Konversation zwischen Jack und Kyle war einfach zu geil gewesen. 

"Haste was zum anziehen für mich?", bat Scott nachdem wir uns endlich beruhigt hatten.

Ich nickte und suchte in meiner Kommode nach einer passenden Boxershorts.

"Hier", meinte ich und drückte sie ihm in die Hand. "Danke".

"Das Bad ist dort drüben".

Nickend verschwand er im bett und ich zog mich ebenfalls bis auf die Unterwäsche aus.

Ich schlief immer in Unterwäsche. Und das würde ich jetzt auch nicht ändern.

Müde setzte ich mich aufs Bett und wartete auf Scott.

Nach etwa zehn Minuten kam er ebenfalls rein und blieb abrupt stehen als er mich sah. "Und so willst du schlafen?".

"Immer", provozierend sah ich ihn an.

Er schluckte kurz, legte sich dann aber neben mich. Ich drehte mich zu ihm um und blickte in seine Augen.

"Scott?".

"Ja?".

"Ich habe Mum umgebracht".

The dark secretWhere stories live. Discover now