Kapitel 28

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Secret PoV
Wütend starrte ich durch die Mengen und bemerkte dass Kyle und Jack unter ihnen waren. Diese verdammten Arschlöcher! Ich hätte ihre Konversation von gestern doch ernster nehmen sollen.

Augenblicklich hörten die Schreie auf und sie sahen mich an.

Mit der geladenen Waffe stellte ich mich in die Mitte der Halle und brüllte: „Was ist hier los?".

Erst jetzt bemerkte ich dass Jacks und Kyles Blick auf Scott lagen. Scheiße! Scott sollte eigentlich in den Ferien sein mit mir. Und stattdessen steht er jetzt hier mit einer
geladenen Waffe die er auf die beiden hielt.

Scheinbar hatte Scott gerade den selben Gedankengang und warf mir einen beinah entschuldigenden Blick zu.

„Diese Idioten sind einfach in die Halle gestürmt!", schimpfte Jazz die sich stöhnend die Schulter hielt. Wahrscheinlich wurde sie angeschossen.

„Wieso?", fragte ich und meine Stimme klirrte nur so vor Kälte. Ich sah dass ein paar Mitglieder der verfeindeten Gang einen Schritt zurückgingen.

Wahrscheinlich waren sie Frischfleisch.

„Eigentlich dachten wir, du wärst weg. Aber scheinbar haben wir uns getäuscht", sagte Kyle und versuchte so lässig wie möglich zu klingen was ihm aber kläglich misslang.

„ Ach, und was wolltet ihr hier?".

„ Zwei Menschen eine Lektion erteilen", zischte ihr Boss.

War ja klar. Später musste ich trotzdem ein Hühnchen mit Toni und Jazz rupfen.

Schließlich hatten sie sicher nicht ohne Grund so einen Hass auf sie. Normalerweise trauten sie sich nämlich nicht auf unser Grundstück.

„Na gut. Ihr habt es nicht anders gewollt. Ich sage es ein letztes Mal.
Niemand.von.euch.betritt.diese.Halle", zischte ich und schoss geradewegs in Kyles Schulter.

Zwar streifte die Kugel ihn nur, trotzdem ließ es ihn aufschreien.

„ Scheiße! Spinnst du?", schrie er.

Jetzt waren die anderen auch nicht mehr zu halten. Mit einem animalischen Schrei rannte die Gang auf die anderen zu.

Genervt sah ich sie an.

Sie benahmen sich wie kleine Kinder.

Gelangweilt setzte ich mich auf einen Karton und sah dem Spektakel zu. Es war ein Wunder dass keiner mich bemerkte. Schließlich saß ich wie eine Trophäe auf einem Podest. Ein paar Schüsse fielen, doch solange keine wichtigere Personen von mir getroffen wurden, hielt ich es nicht für nötig einzugreifen.

Erst als ich Jazz schmerzerfüllten Schrei hörte, beschloss ich einzugreifen.

„So jetzt reicht es. Genug gespielt", murmelte ich und band meine Haare zu einem Zopf.

Wütend stampfte ich auf die Menge zu. Die meisten achteten nicht auf mich.

Als ich bei der schreienden Jazz angekommen war, sah ich sie emotionslos an und wartete auf eine Erklärung.

Bei Kämpfen waren meine Emotionen wie ausgeschaltet. Es war mir egal was mit dem Gegner passierte. Hauptsache ich überlebte.

Überleben tun nur die Starken. Die Schwachen sterben.

„ Jemand hat mich angeschossen", schimpfte sie. Jetzt bemerkte ich, dass Blut aus ihrer Schulter floss.

Wieder sagte ich nichts, sondern sah sie nur abwartend an.

„Ich weiß nicht wer es gewesen war. Black ich breche gleich zusammen", schluchzte sie.

Für einen kurzen Augenblick entglitten mir meine Maske. Jazz war kurz davor zu weinen.

The dark secretWhere stories live. Discover now