Kapitel 42

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Secret PoV

Fassungslos starrte er mich an.

„Hast du mich gehört? Oder soll ich es noch mal wiederholen?", zischte ich.

„Ich habs gehört", knurrte er, „Was erlaubst du dir? Ich bin dein Boss! Wag es nie wieder so mit mir zu reden".

Amüsiert sah ich ihn an.

„Wieso den nicht? Ich meine, es ist ja nicht so, als wärst du etwas Besonderes. Du bist auch nur ein Mensch. So wie ich. Du bist nicht mehr wert als andere Menschen. Also sag mir, wieso kann ich nicht so mir dir reden?", herausfordernd sah ich ihn an.

„Weil ich dein Boss bin".

„Nicht mehr".

„W...Was?", stotterte er und sah mich geschockt an.

„Ja. Du hast richtig gehört. Wieso glaubst du eigentlich, dass du hier das Sagen hast? Ich meine, das einzige was du tust, ist dich vollzufressen. Das Wohl deiner Leute geht dir am Arsch vorbei".

„Jetzt hör mir mal gut zu. Ich weiß ganz genau was du versuchst. Aber ich schwöre bei Gott, ich werde diese Gang nicht an dich verlieren", brüllte er mich an.

„Ich werde sie dir wegnehmen. Ich werde dir alles wegnehmen. Du hast mein Leben zerstört, jetzt werde ich deins zerstören. Oder hast du ernsthaft gedacht, ich würde das ewig auf mir sitzen lassen? Tja, dann muss ich dich leider enttäuschen".

Dan atmete hörbar ein und aus.

„ Das wirst du bereuen, Black. Ich zähle das, als Hochverrat", mit diesen Worten stürmte er aus dem Haus.

So.

Jetzt war es geschehen.

Ich bin endgültig auf mich gestellt.

Und ich werde ihn töten müssen.

Oder er wird mich töten.

Und das wird nicht passieren.

Erst jetzt bemerkte ich, dass Kyle die ganze Konversation mitangehört hatte.

„Respekt. Und was machst du jetzt?", fragte er, als er sah, dass ich ihn anstarrte.

„Ihn töten".

„überstürz die Sache nicht", warnte er mich.

„Mach ich nicht. Keine Angst".

Innerlich musste ich schmunzeln. Er machte sich doch tatsächlich Sorgen um mich.

Ok, er hatte sich auch schon vorher Sorgen um mich gemacht, aber es war süß.

Wirklich süß.

Schnell schüttelte ich den Kopf um diese Gedanken los zu werden.

Da fehlte gerade noch.

Dass ich jemanden aus der verfeindeten Gang süß fand.

Süß.

Dass ich nicht lache.

Ich wollte gerade die Küche verlassen, als Kyle mich zurückhielt.

„Wohin gehst du?", fragte er.

„Ich muss meinen Bruder finden".

...

Seid Stunden lief ich nun schon durch die dunklen Gassen.

Ich war in das düsterste Viertel der Stadt gegangen, um ihn zu finden.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter.

Mit einem lauten Schrei, packte ich die Hand und warf den Jungen über meine Schulter.

Blitzschnell setzte ich mich mit den Knien auf seinen Armen ab und hielt ihm ein Messer an die Kehle.

„Verdammt noch mal, Secret", stöhnte dieser.

„Scott?".

„Nein. Obama", entgegnete er.

Zwar konnte ich durch die Dunkelheit immer noch nicht sein Gesicht sehen, doch seine Stimme hatte ich sofort erkannt.

„Tut mir leid", meinte ich und stand auf.

Als er wieder auf den Beinen war, sah er mich lachend an.

„Also was ist los? Normalerweise bist du nicht so schreckhaft".

„Es könnte sein, dass ich Dan den Krieg erklärt habe".

Geschockt sah er mich an.

„Du hast was?".

„Naja...ich habe ihm gedroht seinen Platz einzunehmen und ihn zu töten".

„Scheiße".


The dark secretWhere stories live. Discover now