Kapitel 46

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"Einverstanden?", fragte ich ihn sanft, da ich sah, dass seine Augen sich mit Tränen füllten.

Eine Zeit lang bewegte er sich nicht.

Dann nickte er benommen.

"Einverstanden".

---

Nick würde erstmal bei mir wohnen.

Er war ein letztes Mal in die Halle gefahren um seine Sachen zu packen und zu verschwinden.

Ich betete, dass Nick ihn nicht erwischte. 

Sonst wäre er geliefert.

Doch auch ich musste mich beeilen. 

Ich musste so viele wie möglich auf meine Seite ziehen, sonst wäre ich geliefert.

Ich entschied mich zur Bar zu gehen, wo ich vermutlich Jazz und Toni vorfinden würde.

Hoffentlich.

Schnell machte ich mich auf den Weg.

Ich durfte einfach keine Zeit verlieren.

Ich hoffte bloß, dass noch niemand von der ganzen Sache Wind bekommen hatte.

Nach einem zwanzigminütigen Fußmarsch stand ich endlich vor der Bar.

Von innen hörte man zwei Menschen miteinander diskutieren.

Seufzend öffnete ich die Eingangstür und betrat die Bar.

Jazz schien gerade mal wieder lautstark mit Toni zu streiten.

Nichtmal als ich den Raum betrat bemerkten sie mich.

Stattdessen warfen sie sich gegenseitig die schlimmsten Schimpfwörter an den Kopf.

"Leute", brüllte ich und unterbrach so, ihr Geschrei.

Als Toni mich sah, schloss er seinen Mund und kam auf mich zu.

"Oh nein, Black, das kannst du vergessen. Wir wollen keinen Streit mit Dan bekommen. Vergiss es. Verschwinde sofort", sagte er und wollte mich nach draußen schieben, doch ich hielt ihn auf.

Ich löste mich aus seinem Griff und presste ihn gegen die Wand.

"Was bildest du dir eigentlich ein so mit mir zu reden? Mit mir? Secret Black? Solltest du noch einmal diesen Ton einschlagen, werde ich dir dein verdammtes Hirn wegpusten", zischte ich und ließ ihn schließlich los, ehe ich zu Jazz ging.

"Was ist hier los?", fragte ich sie und sah sie abwartend an.

"Dan, hat allen gesagt, dass du Hochverrat begangen hast, und jeder der dir versucht zu helfen, wird mit dem Tod bestraft", erklärte sie und sah zu Boden.

Aufmerksam beäugte ich sie.

"Und wirst du mit dem Tod bestraft werden?".

Sie schmunzelte.

"Wahrscheinlich. Glaubst du etwa ernsthaft ich bleibe noch eine Sekunde länger in dieser Gang, wenn du weggehst?".

"Nein, nein glaube ich nicht".

Zum Glück konnte ich immer auf Jazz zählen.

"Jazz? Wartest du eine Sekunde?", fragte ich sie lächelnd und ich drehte mich mit Schwung um, um Toni das Messer aus der Hand zu reißen und ihn mit einem Kinnhaken zu Boden zu befördern.

In Windeseile setzte ich mich mit den Knien auf seinen Armen auf ihn und drückte das Messer gegen seinen Hals.

"Versuch es nie wieder. Beim nächsten Versuch wirst du sterben", knurrte ich.

"Hast du verstanden?".

Hastig nickte er.

Seufzend erhob ich mich und reichte ihm die Hand.

"Verdammt noch mal, Toni! Was soll das?".

"Ich möchte eben nicht sterben".

"Na gut. Da du Dan sicher erzählen wirst, dass ich hier war, stell ich dich vor die Wahl. Entweder du kommst in mein Team oder ich muss dich töten", unschuldig sah ich ihn an.

"Das ist nicht fair", protestierte er lautstark.

"Na und? Du wolltest mich von hinten erstechen! Das war auch nicht fair. Du hast die Wahl Toni. Entscheide dich", verlangte ich.

"Ja, verdammt, ist ja gut. Ich werde dich begleiten".

Zufrieden nickte ich.

"Toni. Ich schwöre bei Gott, sollte ich mitbekommen, dass du mich bei Dan verraten hast, werde ich dich töten. Freundschaft hin oder her", warnte ich ihn.

Er nickte bloß.

"Ihr werdet beide eure Sachen packen und zu mir kommen. Nick wartet bereits auf euch. Und Jazz? Pass bloß auf, dass Toni keine Dummheiten macht", befahl ich und verließ die Bar.






The dark secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt