Kapitel 7

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Secret PoV

Ich schnappte mir ein belegtes Brötchen und rannte wieder nach oben. Ich setzte mich auf mein Bett und dachte nach. Noch 6 Wochen. Noch 6 Wochen, dann hatte ich es endlich geschafft. Und alles für sie. Für meinen kleinen Schatz.

Flashback

Schützend stellte ich mich vor Cassie. Wir und Mum waren gerade an unserem Lieblingsort. Es war eine wunderschöne Wiese mit einer anschließenden Klippe. Bis vor wenigen Minuten war noch alles in Ordnung gewesen. Bis eben. Mum ist wieder wegen irgendetwas ausgeflippt. Sie hatte Cassie geschlagen. „Mum hör auf“, sagte ich mit fester Stimme. Ich wusste nicht von wo ich den Mut hernahm, doch ich würde nicht zulassen, dass jemand meinem kleinen Schatz etwas antut. „Geh mir aus dem Weg“; zischte sie wütend und ehe ich mich versah, hatte sie mich zur Seite gedrückt. Wie eine Verrückte schlug sie auf Cassie ein. Diese wimmerte und versuchte sich zu befreien. Entschlossen warf ich mich vor Cassies kleinen Körper. Mums Faustschlag landete auf meiner Wange, dass ich erschrocken nach Luft schnappte. „Hör auf!“, kreischte ich und versuchte meine kleine Schwester zu beschützen. „Nein! Hier habt es nicht verdient, dass man Gnade zeigt! Ihr habt es nicht verdient!“; brüllte sie und trat mir in den Magen. Ich rollte mich zur Seite und krümmte mich. Mein ganzer Körper schmerzte, doch als ich die Schreie meiner Schwester hörte, schnellte mein Blick zu ihr. Mum hatte sie am Kragen gepackt und stieß sie zur Klippe zu. Stöhnend rappelte ich mich auf und lief in ihre Richtung. „Lass sie los!“, brüllte ich, doch im nächsten Moment, hatte sie, sie schon von der Klippe geworfen. „Neiiiin“; schrie ich. Ohne zu überlegen sprang ich hinterher. Ich schnappte nach Luft als mein Körper hart auf der Wasseroberfläche aufprallte. Doch meine einzigen Gedanken waren Cassie. Sie konnte nicht schwimmen. Mit meinen Augen suchte ich den Meeresboden nach ihr ab. Ich schwamm wieder an die Oberfläche, schnappte nach Luft und schwamm wieder nach unten. Erneut suchte ich nach ihr. Und tatsächlich. Ich sah ihren leblosen Körper wenige Meter von mir treiben. Mit ein paar kräftigen Schwimmbewegungen, schwamm ich zu ihr und packte sie an den Schultern. Mit einem geübten Griff hievte ich sie auf meinen Rücken und schwamm wieder an die Oberfläche. Prustend schnappte ich nach Luft und schwamm auf die Bucht zu. Ich umklammerte den Körper meiner Schwester, damit sie nicht runter glitt. Panisch schwamm ich weiter. Ich legte den Körper von Cassie vorsichtig in den Sand. „Cassie bitte wach auf. Cassie bitte“, flehte ich. Sie öffnete bloß kurz ihre Augen und hauchte: „Danke“. „Cassie bitte! Ich brauche dich! Bitte verlass mich nicht! Cassie bitte!“, weinte ich. Doch ihr Blick war starr. Panisch suchte ich nach ihrem Puls doch ich fand nichts. Sie war tot. Mum hatte sie umgebracht.

Flashback Ende

Seufzend ging ich in mein Bad. Ich brauchte Ablenkung. Und zwar dringend! Entschlossen begann ich mich zu schminken. Ich malte mir einen dicken schwarzen Eyeliner Strich auf. Blutrote Lippen und fertig. Meine Haare ließ ich offen. Anschließend ging ich wieder in mein Zimmer und zog mir eine zerrissene Röhrenjeans an und ein blutrotes Croptop mit schwarzer Lederjacke. Anschließend noch Boots und fertig! Zufrieden warf ich einen Blick in den Spiegel. Yep, jetzt sah ich wieder aus, wie Black.

Ich wollte mich gerade auf den Weg nach unten machen, als mir klar wurde, dass die Jungs da waren. Scheiße! Stöhnend öffnete ich mein Fenster und schlüpfte hinaus. Über die Feuerleiter kam ich nach unten. Heute war ein Gangtreffen gegen die Blooddogs. Eigentlich wollte ich ja heute absagen, aber die Ablenkung würde mir guttun.

Zum Glück hatte Dad gestern noch mein Wagen aus der Garage gefahren bevor er wieder auf Geschäftsreise ging.

Ich stieg ein und ließ den Motor aufheulen, ehe ich mit 200 km/h zum vereinbarten Treffpunkt fuhr. Elegant driftete ich durch die Kurve und parkte mein Auto. Ich stieg aus und lehnte mich ans Auto. Keine Minute später kam Nick auf mich zugerannt. „Was machst du denn hier? Ich dachte, du wolltest heute nicht kommen!“.

„Ach Nick, ich möchte doch nicht, dass ihr Scheiße baut!“, lachte ich. Ich trabte hinter ihm her. Als Jazz und Bella mich sahen umarmten sie mich lächelnd. „Was steht heute an?“, erkundigte ich mich. „Sprayen und Fight“. „Nur?.... Wer tritt wo an?“. „Naja.... bei Sprayen tritt Ryder an und beim Fight....könntest du?!“, druckste sie herum.

„War ja klar“.

Gemeinsam gingen wir aufs Feld. Es war ein altes Footballstadium, wo jetzt keiner mehr trainierte. Auf der einen Seite saßen die Blooddogs und auf der anderen Seite die Shadows.

Mit lautem Gebrüll begrüßten mich meine Leute. Ich ging ganz nach vorne und setzte mich hin als ich Jake und Kyle erblickte. Scheiße, was machten die denn hier? Die waren doch eben noch zu Hause. Oder?
Ich ging nicht weiter auf sie ein sondern sah zu Toni, der die Ansagen machte. „So Leute, Black hat uns mit ihrer Anwesenheit beschenkt! Wir köööönnen loslegen!“, brüllte er und warf die Arme in die Luft. Sprayen war die erste Kategorie.

Wir stellten uns alle in einen Kreis und feuerten Ryder an. Jake sprayte für die Blooddogs. Doch Ryder war besser. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als ich Jack sah, der verzweifelt versuchte, sein Bild auch nur annähernd so hinzukriegen wie Ryder. Als abgepfiffen wurde, war klar, dass Ryder gewonnen hatte. Nun war ich dran.

Doch als ich sah gegen wenn ich kämpfen musste, stockte mir der Atem. Kyle.

In mir sträubte sich alles um gegen ihn zu kämpfen. Wäre es Jack, wäre es kein Problem gewesen, aber bei ihm. Er... du wirst doch jetzt nicht etwa Gefühle zeigen Black?, mischte sich meine innere Stimme ein.

Ich straffte meine Schultern und stellte mich in den Ring. Kyle hatte sich bereits aufgewärmt und wartete auf den Startschuss.

Als dieser endlich ertönte schlug er mir die Faust in den Magen. Erschrocken schnappte ich nach Luft. Ok zugegeben, ich war nicht darauf vorbeireitet gewesen. „Hat’s wehgetan?“, fragte Kyle zuckersüß. Ich raffte mich zusammen und schlug ihm mein Knie in den Magen. Anschließend schlug ich ihm die Faust horizontal ins Gesicht und warf in zu Boden. Ich trat ihn noch ein paar Mal in die Seite ehe ich von ihm abließ. „Nein, hat’s nicht“, entgegnete ich provozierend. Toni kam auf mich zugestürmt und schrie: „Black hat gewonnen! Damit haben die Shadows gewonnen!“.

Grinsend ging ich zu meiner Truppe die mich mit lautem Gebrüll empfang. „Gut gemacht Bitch“, brüllte Jazz und umarmte mich. Lachend machten wir uns auf den Weg zu unseren Autos. Wir wollten schließlich noch in einen Club nach unserem Sieg!

-

Im Club war bereits verdammt viel los, doch das interessierte uns nicht. Ich setzte mich zusammen mit Nick und Bella auf eines der Sofas und gemeinsam kippten wir ein paat Shots.

„Das war super wie du diesem Bastard die Fresse poliert hast!“, lallte Bella nach einer Zeit. Lachend stimmte Nick ihr zu.

Ich ließ die Beiden mal alleine und taumelte leicht zu der Bar. Auf dem Tresen saßen bereits Toni und Jazz die sich gegenseitig auffrassen. Ich lächelte. Die beiden passten perfekt zusammen auch wenn sie es sich nicht eingestehen würden.

„Einen Sex on the Beach“, brüllte ich, damit der Barmann mich hörte. Er stellte ihn vor mich und schrie: „Geht aufs Haus“. Dankend zwinkerte ich ihm zu.

Ich trank ihn auf Ex und knallte das leere Glas wieder auf den Tresen. Anschließend torkelte ich nach draußen zu meinem Wagen.

Ich weiß, ihr glaubt jetzt wahrscheinlich, dass ich blöd bin, betrunken Auto zu fahren, aber ich fahre dann sogar besser.

Zu Hause angekommen parke ich mein Auto und öffne leise die Haustür. Die Jungs scheinen noch nicht da zu sein. Aufatmend schleiche ich in mein Zimmer und lasse mich auf mein Bett fallen. Minuten später bin ich ins Land der Träume abgedriftet.

The dark secretDove le storie prendono vita. Scoprilo ora