Kapitel 6.

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"Sie hat meiner Oma gehört." Sagte er leise. "Oh, du musst sie mir nicht geb-." "Doch!" Unterbrach er mich. "Sie ist schon lange Tod, und ich möchte, dass sie jemand trägt. Ich als Junge trage keine Ketten." Ich nickte. "Verständlich." Sagte ich knapp.

"Warum bist du eigentlich hier? Ich meine, musst du nicht irgendwas vorbereiten für eure nächste Tour?" Er fing an zu lächeln "Eigentlich schon." "Und warum bist du dann bei mir, und nicht bei den anderen?" Er senkte den Kopf  "Weil du hier bist, und weil du verletzt bist." Ich bin blöd. "Achso, stimmt."

"Süß." Sagte er schnunzelnt. "Was?" Fragte ich. "Na das ich dich durcheinander bringe." Wow, er ist ja selbstsicher. "Ähh... Du bist ganz schön... Selbstsicher." Sagte ich nervös. "Ja, ist ja auch egal. Ähh, wann bist du wieder aus dem Krankenhaus raus?" "Die Krankenschwester meinte, dass ich in etwa einer Woche raus kann." Er nickte. "Ich hole dir mal was zu essen." Sagte er schließlich.

"Ok." Antwortete ich. "Was möchtest du haben?" "Nudeln wären Toll." Er lachte. "Was ist?" Fragte ich. "Ach nichts, ich esse nur meine Nudeln auch immer trocken." Sagte er. "So schmeckte es mir besser." Ich nickte zustimmend und er verließ mein Zimmer. Ich ließ meinen Kopf im Kopfkissen versinken und lauschte den Geräten die an mir befestigt waren. Ich hasse Krankenhäuser. Meine Nachbarin ist hier vor 4 Jahren gestorben, sie hatte Krebs. Einer dieser wenigen Personen, die mich wirklich verstanden hat.

Sie hat mir das Stricken beigebracht, gelehrt die Blumen zu lieben und mit dem zufrieden zu sein, was ich habe. Sie war wie die Oma, die ich mir immer wünschte. Meine leibliche Oma, würde mir am liebsten das Essen verbieten, weil sie meint, dass ich zu fett sei, mich auf eine Förderschule schicken, weil sie meint das ich lernstörungen habe und allgemein hasst sie mich einfach. Kurzgesagt sie ist ein Monster mit Seidenstrümpfen, hohen Absätzen und nicht zu vergessen diesen grässlichen Röcken. Oma sagt, sie sei eine Lady, und Ladys tragen nur exklusive Sachen. Doch sie hat ein Herz aus Eis.

Dieses wunderschöne Lächeln, was meine Nachbarin immer trug, ist verblasst, und wird nicht mehr in Farbe getaucht. Nie wieder. Ich trauere immer noch um sie, Pflege jedes Wochenende ihr Grab, weil ihr dummer Enkel es nicht schafft.

Das öffnen der Tür zog mich aus meinem Gedanken. Harry kam herein und stellte ein Tablet auf das Nachtschränkchen wo vorhin noch mein Handy lag. Ich habe mittlerweile die Kette umgelegt und halte sie nun mit einer Hand an dem Anhänger fest. Sie scheint so vertraut.

"Hier." Harry reichte mir meine Nudeln und ein Glas Wasser. "Danke." Er lächelte mich an. Ich nahm ein paar Nudeln auf meine Gabel und schob sie in meinen Mund. "Harry?" "Hmm?"

"Warum hast du die Kette genau mir gegeben, und nicht Gemma?" "Weil... Ach keine Ahnung. Ich hatte so ein Gefühl, dass ich sie dir geben müsste." Ich dachte über seine Worte nach. Er hatte das Gefühl, sie mir geben zu müssen. Aber warum?

Ich aß meine Nudeln auf und wollte aufstehen um auf die Toilette zu gehen. Ich schwankte und landete schließlich wieder auf dem Bett. Harry stand auf um mich zu stützen. Er legte seinen Arm um meine Schulter, und es fühlte sich an, als wären wir genau für sowas gemacht. Für einander gemacht...

Hey Leuddings, tut mir leid sehr kurz aber es wird länger versprochen 😘❤️ bitte Voten und vor allem KOMMENTIEREN!! 😂🦄

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