Kapitel 11

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Als Louis realisierte, was für ein Geräusch aus seinem Mund kam, riss er seine Augen weit auf. Schnell schaute er runter zu seinem Glied und sah eine kleine Hand darauf liegen. Moment mal. War das etwa...?
Doch Louis hatte keine Zeit weiter darüber nach zu denken, denn die zierliche Hand fing an sich langsam auf und ab zu bewegen. Er konnte es nicht verhindern, dass ein weiteres Stöhnen seinen Mund verließ.

„Hmm...Harry...", brummte er genüsslich, als die Bewegung noch schneller wurde. Immer wieder fuhr die Hand des Jüngeren die Erregung auf und ab, dabei umkreiste er manchmal Louis Spitze. Louis konnte sich leises Gestöhne nicht unterdrücken. Viel zu gut fühlte es sich an.

Doch lange konnte er dieses Gefühl nicht genießen, denn Harrys Hand löste sich. Ein leises Brummen ging durch das Bad. „Harry..." Louis Stimme war tief und rau, seine Augen waren dunkler geworden. Gott, er war erregt.
Der Ältere musste nicht lange warten, denn er sah wie sich der Kleinere auf ihm kniete. Er würde doch nicht...? Doch genau das tat Harry. Vorsichtig beugte sich der kleine Lockenkopf vor und nahm schüchtern Louis Spitze in den Mund. Louis musste keuchen. „H-Harry...du..bist krank", brachte er stotternd heraus. Seinem Freund war dies egal, er nahm noch mehr in den Mund und dabei schaute er Louis unschuldig an. Von diesem Anblick wurde Louis nur noch härter.
Kurz schloss der Größere die Augen, doch nach und nach wurde ihm klar, was gerade vor sich geht. Er musste das sofort stoppen. „Harry nein..das..oh Gott...", keuchte er und sah wieder zu ihm herunter. Gerade wollte er durch Harrys Haare fahren doch-

Ein Piksen weckte ihn. Verwirrt öffnete der Blauäugige die Augen und sah Harry, der ihn verwirrt ansah. Er erhob sich und bemerkte, dass die Beiden noch im Bett lagen. Erleichtert atmete Louis aus. Es war nur ein Traum. Alles war nicht real. Tief atmete er ein.
Der Lockenkopf saß immer noch verwirrt neben ihn und betrachtete Louis genau.
„Wie viel Uhr haben wir, Haz?" murmelte der Ältere mit tiefer Stimme. Sein Freund zeigte auf die Uhr, die über den Beiden hing und anzeigte, dass es 5 p.m. war. Er hatte lange geschlafen. Anscheinend war er am Ende doch weggedämmert, obwohl er es nicht wollte und dabei hatte er geträumt wie Harry ihn naja...befriedigte.
Gott, Louis war doch krank. Er konnte doch sowas nicht träumen. Besonders nicht wenn sein Schatz neben ihn lag und wahrscheinlich hatte er auch noch etwas gehört.
Am liebsten würde der Wuschelkopf in der Erde versinken, so dumm war er gewesen. Nicht, dass ihm der Traum nicht gefallen hat, oh nein, er hatte ihm sehr gefallen, nur leider war Harry viel zu unschuldig dafür. Sein Liebster war noch nicht bereit für solche intimen Sachen.
Neben ihm erklang ein schwaches Husten und sofort drehte er seinen Kopf um. „Hey Haz, alles gut? Komm, leg dich wieder hin, Love. Ich mach dir einen Tee." Seine Stimme war sanft und voll Fürsorge. Harry nickte und legte sich zurück ins Bett, kuschelte sich in seine flauschige Decke und blickte Louis liebevoll an. Der Ältere nickte ihm zu, küsste seine Stirn sanft und stand vom Bett auf.

Er schlich sich leise aus dem Zimmer, bemüht darum, unnötigen Krach zu vermeiden und lief danach die Treppen herunter. Er wollte in die Küche, doch dort stand Anne. Sie machte gerade zwei Tassen Tee und wollte sich umdrehen. „Oh mein Gott Louis. Du hast mich ja erschrocken."
„Das tut mir leid Anne. Es war nicht meine Absicht." entschuldigte sich der 18 Jährige. Er hatte gar nicht bemerkt, wie leise er war.
Harrys Mutter lächelte ihn freundlich an und forderte ihn mit der Handbewegung auf sich hinzusetzten. Louis war etwas verwirrt, dennoch setzte er sich hin und blickte zu Anne.
„Hast du dich schon mal gefragt, warum mein Sohn nicht spricht?" fragte sie leise. Die ältere Frau setzte sich gegenüber von Louis, dieser schaute etwas überfordert, dann nickte er aber. Er hätte gelogen, wenn er den Kopf geschüttelt oder nein gesagt hätte. Diese Frage schwebte ihm schon von Anfang an im Kopf herum.
„Ich werde es dir erzählen Louis. Ich denke du hast das Recht dazu und...vielleicht kannst du Harry helfen." Anne schaute den Freund ihres Sohnes genau an.
Louis schien zu überlegen. Was meinte Anne mit helfen? War es vielleicht dort ernster als er dachte? „Ich würde wirklich gerne wissen warum Harry stumm ist."
Die ältere Frau nickte lächelnd.
„Also wo fange ich an. Ich sage mal einfach, was mein kleiner Junge hat. Harry hat eine Kommunikationsstörung mit dem Namen Mutismus. Und dass heißt, dass keine Defekte des Sprechorganes oder des Gehörs vorliegen. Mutismus tritt meistens in Verbindung mit einer Phobie auf. Der Sozialphobie."

„Wow wow, halt. Das ist jetzt...ich bin etwas überfordert. Heißt das, Harry hat eine Sozialphobie?? Und er hat Angst zu sprechen??" unterbrach Louis die Frau. Er war mehr als nur verwirrt.

„Ja aber es gibt Untergliederungen von Mutismus. Harrys Mutismus ist der Totaler Mutismus. Und dieser wird meist durch ein Schockerlebnis ausgelöst...und so war es auch bei meinem Kleinen..." Gegen Ende wurde Anne immer leiser. Louis hörte die Trauer aus ihrer Stimme heraus und nahm sie schließlich in den Arm. Er fühlte sich total verunsichert. Immerhin war das die Mutter seines Freundes, die da so verzweifelt vor ihm saß. Trotzdem hatte er das Bedürfnis, sie zu trösten.
Anscheinend war Harrys Vergangenheit doch schlimmer als er dachte. Und er machte sich deswegen wirklich große Sorgen.
„Weißt du damals, als Harry klein war, hatte er seinen besten Freund verloren. Er hieß Daniel. Sie kannten sich aus dem Kindergarten und hatte viel Unsinn zusammen getrieben. Eines Tages sind seine Mutter und ich in die Stadt gegangen und hatten die zwei Rabauken alleine gelassen. Das war nicht das erste Mal. Daniel war damals 11 und Harry neun... Sie waren alt genug, um mal einige Zeit alleine zu bleiben. Und bis zu diesem Tag ist auch immer alles gut gegangen... Die Kinderzimmer sahen danach zwar immer aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, aber sonst... Sonst war immer alles in Ordnung.

Doch...doch als wir an diesen Tag zurück kamen...da..da brannte das Haus... Ich erinnere mich noch, wie Harry weinend in den Armen eines Feuerwehrmannes lag... und Daniel...er hatte es nicht geschafft. Daniel war gestolpert....das Feuer hatte ihn am Ende erwischt. Man konnte ihn nicht mehr retten, doch....er hatte Harry geholfen bis zum Flur zu kommen..."

Anne brach in Louis Armen weinend zusammen. Der Blauäugige hielt die weinende Mutter so gut er konnte, doch selbst musste er erst mal verdauen was er gerade erfuhr.
Er strich ihr beruhigend über den Rücken und versuchte sie zu beruhigen. Natürlich war es nicht einfach für sie. Damals hätte sie ihren Sohn beinahe verloren und nun war er stumm und gab wahrscheinlich sich die Schuld.
Der kleine Lockenkopf tat ihm leid, ebenso wie seine Mutter.
Er hatte seinen besten Freund und dabei auch seine Stimme durch ein Feuer verloren. Louis musste aufpassen, nicht selbst anzufangen zu weinen, denn er war bereits jetzt den Tränen nahe.
Dieses grauenhafte Bild konnte er sich zu gut vorstellen. Das Haus, das von hunderten von hellen Flammen umgeben war und mittendrin die zwei Jungs, die um ihr Leben kämpften und es nur Einer schaffte.

Louis und Anne waren so in ihr Gespräch vertieft gewesen, dass sie nicht bemerkten, wie währenddessen jemand die Küche betrat...


Alle Informationen für den Mutismus habe ich aus dem Internet. Wenn etwas nicht stimmt tut es mir sehr leid.

Dennoch hoffe ich, dass es euch gefallen hat. Und jaa Louis hatte nur geträumt. Unser kleiner Harry ist noch nicht so weit :P

Und ich habe mich für eine Geschichte entschieden. *grins* Prolog habe ich auch schon geschrieben und Klappentext nur der Name steht noch nicht fest. XD Es ist eine düster/geheimnisvoller-Harry Story. :D

Aber nur weil ich diese Geschichte schreibe,heißt es nicht dass ich die Andere nicht schreibe. Nur mir fällt gerade mehr ein bei dieser.

Bleibt gespannt ;)

lg Laura

Silent Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt