Maybe i should do it

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Er grinste mich an und verstärkte den Druck.
"Bist ja ziemlich mutig. Hätte ich nicht erwartet"
"Was hast du denn erwartet? Dass ich jetzt hier stehe, rumheule und dich anflehe, mich nicht zu töten? Sowas bringt eh nichts"
"Achja? Versuchs doch mal"
"Wieso sollte ich?" Das Messer schnitt langsam in meine Haut und etwas Blut floss an meinem Hals hinab. "Wenn du mich wirklich töten willst, dann machst du das sowieso! Da kann ich rumheulen wie ich will!"
"Hab ich dir eigentlich schonmal erzählt, warum ich am liebsten Messer benutze?", fragte er und schnitt ein wenig tiefer in meinen Hals.
"Nein"
"Weißt du, Schusswaffen sind zu schnell", sagte er und schmatzte. "In ihren letzten Momenten zeigen dir Menschen ihr wahres Gesicht. Ich mag das. Ich genieße diese Momente"
"Jetzt hast du ja mein wahres Gesicht gesehen. Ich hab keine Angst mehr vor dir!"
Erst grinste er, doch das ging über in ein hysterisches Lachen.
Er nahm das Messer ein Stück zurück.
"Du bist tatsächlich viel mutiger als ich dachte", sagte er und setzte das
Messer wieder an meinem Hals an.
Ich grinste ihn an.
"Tut's nicht langsam weh?", fragte er lächelnd.
"Sollte es?"
"Sei lieber nicht so vorlaut"
"Sonst was? Schlitz mir doch die Kehle auf"
Er nahm das Messer zurück.
"Vielleicht sollte ich das wirklich machen", sagte er und ging.
Ich fasste vorsichtig an meinen Hals und sah Jack hinterher. Er drehte sich nicht um.

Ich nahm die Hand von meinem Hals weg und sah sie mir an. Sie war blutverschmiert.
Ich schloss meine Augen und lehnte mich gegen die Wand.
Nach ein paar Sekunden nahm ich mein Handy aus der Tasche.

"Hey"
"Hi, Eddie. Ähm ich hab ein kleines Problem"
"Was ist denn passiert? Bist du in Schwierigkeiten?"
"Weiss ich nicht genau. Hast du gerade Zeit?"
"Natürlich, wo bist du?"

..
"Was ist denn mit dir passiert?!"
"Kann ich dir das woanders erklären?"
"J-ja, natürlich"
Eddie fuhr uns schnell zu ihm nachhause und holte ein Tuch aus der Küche. Ich setzte mich auf die Couch im Wohnzimmer.
Eddie kam zu mir und drückte das Tuch vorsichtig an meinen Hals.
"Wer war das?", fragte er mich besorgt und wütend zugleich.
"Es war der Joker, aber-"
"Wie bitte?!"
"Bitte reg dich nicht auf"
"Was machst du in seiner Nähe?"
"Ich bin mehr oder weniger mit ihm befreundet und helfe bei einigen Sachen"
"Tolle Freundschaft"
Ich seufzte.
"Er war sauer auf mich und.. und ich kann's auch nachvollziehen"
"Aber das ist doch kein Grund.. Wieso war er sauer?"
"Du hast doch sicher mitbekommen, dass heute der erste von seinen geplanten Anschlägen war, oder? Also, ich sollte mitkommen und kurz bevor die Bombe explodierte bin ich zurück gerannt und-"
"Das kann doch nicht wahr sein.."
"Mein Bruder war dort"
Mir liefen ein paar Tränen über die Wangen.
"Joker hatte die Tasche zu einem der Stände gestellt und John ging kurz danach dorthin. Ich konnte nicht anders!"
Eddie seufzte. "Warte bitte kurz", sagte er und stand auf. Eine Minute später kam er mit einem Verbandskasten zurück.
Eddie desinfizierte die Wunde und verband mir meinen Hals.
Danach entfernte er das Makeup von meinem Gesicht. Ich meinte zwar, dass ich das auch selber machen könnte, aber er wollte das für mich machen. Die Blutreste waren nach ein paar Minuten auch entfernt. Ich beugte mich vor und küsste ihn.

Whatever doesn't kill you simply makes you strangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt