What do you fear?

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"Haben Sie zufällig ein Mädel mit einer schwarzen Lederjacke und einem blauen Rucksack gesehen?"
"Wieso?"
"Hat meine Brieftasche gestohlen und.."
Weiter kam er nicht. Ich warf die Geldbörse vom Geländer herunter und sie traf ihn am Kopf. Ich kletterte schnell weiter nach oben und sprang durch ein Fenster. Dort lebte zu meinem Glück niemand.
Ich nahm das Geld aus meiner Hosentasche und zählte es.
"Fünf, fünfzehn, zwanzig.. naja, besser als gar nichts"
Ich kletterte durch ein Fenster im Nebenraum wieder heraus. Von weitem konnte ich schon einen Kiosk sehen. Ich kletterte an der bröckeligen Fassade hinunter und ging unauffällig die Straße entlang. "Einen Burrito" "Irgendwas dazu?" "Nein"
Ich nahm den Burrito, gab dem Mann das Geld und ging schnell.
Kurz darauf fing es an zu regnen. Ich setzte die Kapuze meiner Jacke auf und ging in ein Gebäude in meiner Nähe.
Es schien ein Parkhaus gewesen zu sein.
Ich ging in die erste Etage. Unten standen mir zuviele Autos.
Als ich auf der Treppe war, konnte ich Stimmen hören. Ich ging langsam weiter.
"Wenn dir mein Stoff nicht gefällt, kannst du ja bei jemand anderem kaufen - aber sehr viel Auswahl hast du ja nicht mehr."
Ich kroch langsam hinter einen Wagen und schaute, wer dort sprach.
Dort standen ein Typ mit einem Beutel auf dem Kopf und viele andere Männer. Im Nachhinein schien es keine gute Idee gewesen zu sein, hier her zu kommen.
Ich kroch ein wenig weiter nach hinten, doch plötzlich ging die Alarmanlage los. Ich stand schnell auf und rannte zur Treppe.
"Stehen bleiben!", hörte ich jemanden hinter mir rufen. Daraufhin war ein Klicken zu hören. Ich blieb abrupt stehen und drehte mich langsam um.
Dort sah ich wieder den Typen mit dem Beutel auf dem Kopf. Diesmal hatte er aber eine Pistole in der Hand.
Kurz darauf kamen zwei Männer auf mich zu, packten mich an den Armen und zerrten mich zu dem Mann rüber. Der Mann an meinem rechten Arm war so grob, dass mir mein Essen runtergefallen ist.
"Ey, du Vogel, das wollte ich vielleicht noch essen?!"
"Schnauze"
Der Beutel-Typ hatte immernoch die Pistole auf mich gerichtet.
"Wegen deinen Dorfmatratzen ist mein Burrito runtergefallen! Was soll der Mist?!"
Der Typ neigte seinen Kopf leicht nach rechts. "Glaubst du echt, in deiner Situation ist es klug, dich wegen Essen aufzuregen?"
"Ja, ich hab Hunger!"
Der Typ holte aus und schlug mir ins Gesicht. Es tat zwar höllisch weh, aber ich versuchte, stark zu bleiben und sah ihm nur nahezu ausdruckslos ins Gesicht.
Er kam mir einen Schritt näher; meiner Meinung nach, zu nah.
"Sag mir", er machte eine kurze Pause "was fürchtest du?"
Ich sah ihm weiterhin ausdruckslos ins Gesicht, stieß ihm aber kurze Zeit später mein Knie zwischen die Beine und versuchte wegzurennen.
Ich konnte noch hören wie er scharf Luft holte. Sehr weit kam ich nicht. Die zwei Männer von vorhin packten mich wieder an den Armen.
Einer von ihnen drehte meine Arme auf den Rücken und band meine Hände mit schwarzem Klebeband zusammen. Richtig wehren konnte ich mich nicht.
Der Beutel-Typ kam langsam auf mich zu und schlug mir erneut ins Gesicht.
"Scheinst etwas mürrisch zu sein, hm? Schmeißt sie in den Van. Achja, und macht ihr noch 'n Stück Panzertape aufn Mund. Ich hab kein Bock auf Konversation während der Fahrt."
Er stieg vorne in den Van ein.
Mir wurde der Mund zugeklebt und ich wurde hinten in den Van geschmissen.
Kurz nachdem die Türen verschlossen waren versuchte ich, mich hinzusetzen.
Einer der Männer setzte sich ebenfalls hinten in den Van. Danach fuhren wir los. Der Mann, der hinten bei mir saß, sah mich manchmal komisch an. Am liebsten hätt ich was dazu gesagt, aber das ging momentan leider nicht.

Wir fuhren 'ne gefühlte Stunde bis der Beutel-Typ an einer Ampel eine Vollbremsung machte. Ich saß hinter ihm und war nicht angeschnallt, weshalb ich mit dem Kopf voran gegen seinen Sitz flog. Ich stöhnte leicht auf vor Schmerz. Der Mann, der neben mir saß, zog mich zurück auf den Sitz.
Mein Kopf tat höllisch weh.
"Oh, du warst nicht angeschnallt? Ich wusste, ich hab was vergessen", meinte der Beutel-Typ sarkastisch und lachte ein wenig. "Wisch ihr mal das Blut aus dem Gesicht. Ich will nicht, dass die Sitzbezüge Flecken kriegen."

Whatever doesn't kill you simply makes you strangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt