Crazy plans für crazy girls

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Ich lege das verstummte Handy wieder hin und mein Blick fällt auf den Computerbildschirm, welches - erneut - die offizielle Website des FC Barcelona zeigt, mit der Erinnerung des Spiels heute Nachmittag. Auf der Tastatur liegt eine VIP-Karte für das Spiel. Für eben dieses Spiel. Heute.

"Was...", zische ich und hebe die Karte hoch. "Was zum Teufel soll das...?", murmele ich verwirrt und mustere die Karte eingänglich, bis ich das Plastiksäckchen erblicke, dass an der Stuhllehne neben mir hängt und an welchem eine bunte Notiz geheftet ist.

Ich greife nach dem Zettel.

"Ich weiß, du würdest mich am liebsten dafür umbringen... Aber nimm das verdammte Trikot in dem Plastikbeutel. Du weißt, was du machen sollst... und keine Ausreden. Ruf mich an, wenn es geklappt hat. Kuss, Celia."

Nun bin ich endgültig verwirrt. Ich blicke in den Plastikbeutel und muss augenblicklich ungläubig grinsen. "Das hat sie nicht...", hauche ich leise, als ich das Trikot aus dem Beutel ziehe und es entfalte. Grellgelb auf blaurot-gestreiftem Grund leuchtet mir die Nummer entgegen und der Name, der mich anscheinend immer noch verfolgt. Nummer 11, Neymar JR.

Ich atme tief durch und mustere die Notiz an dem Plastikbeutel, von der ich gewusst hätte, dass sie von Celia stammt, selbst wenn nicht ihr Name darauf gestanden hätte. Diese ganze Aktion schreit förmlich den Namen meiner besten Freundin. Augenblick durchfährt mich ein warmes Gefühl.

"Und du denkst, dass das funktioniert?", frage ich halb an mich selbst gerichtet, halb an den Zettel vor mir und beiße mir auf die Unterlippe. Es ist, als könnte ich die Stimme von Cel hören: "Das klappt, hast du mir nicht zugehört?"

"Und wenn nicht...?", murmele ich und lasse mich auf den Stuhl sinken.

Meine Gedanken rasen wie auf einem Highway auf und ab. Es ist klar, was Celia von mir will... Sie hat nur darauf gewartet, bis ich die Prüfung abgelegt habe und - metaphorisch gesehen - frei von allen Lasten bin, um mir diesen ultimativen Wink mit dem Zaunpfahl zu verpassen.

Würde sie mich erwürgen, wenn ich ihren Plan nicht umsetze?

Ich kann nicht zu diesem Spiel... Es wäre zu erniedrigend, ihm jetzt gegenüberzutreten, nach einem Monat und dann von ihm selbst eine Abfuhr zu kassieren, was er ohne Zweifel tun wird. Ehrlich, wäre ich an seiner Stelle, ich würde mir auch nicht verzeihen. Ich hatte es verbockt, was bilde ich mir hier ein?

Mein Blick zuckt herum und ich werfe einen Blick auf die Uhrzeitanzeige an der rechten unteren Bildschirmecke. 15:55 Uhr... das Spiel beginnt um vier... und ich schnelle von meinem Platz hoch.

In nichtmal zehn Sekunden bin ich an meinem Zimmer angelangt, stoße die Tür auf und tausche mein weites Shirt, gegen einen engen, schwarzen Pullover, der meine Arme bedeckt und ziehe das Trikot über. Ich grinse kopfschüttelnd, als ich mein Spiegelbild betrachte.

Ich erinnere mich, Neymar gegenüber einst eingewandt zu haben, Blau und Karmin würde mir nicht besonders stehen... nur eine von vielen Lügen die letzten Wochen.

Ich will bereits die Schranktür schließen, als mein Blick auf eine Snapback fällt, die irgendwo neben meinen Taschen im Schrank liegt und deren Anblick mir augenblicklich einen Kloß im Hals beschert. Es ist seine Kappe... die er mir als Schutz vor den Kameras auf den Kopf gesetzt hatte, als wir aus Marokko zurückkamen.

Ja, ich hatte sie behalten... Problem damit? Ich hatte bis jetzt keine Gelegenheit, sie ihm zurückzugeben. Bis jetzt...

Mit einem ergebenen Seufzen ziehe ich die Kappe aus dem Schrank, schnappe mir meine Tasche und renne nach unten, um Munirs Handy und - am wichtigsten - das Ticket für das Spiel hineinzuwerfen.

Don't Kill My Vibe // Neymar JRDonde viven las historias. Descúbrelo ahora