Den Duft, welche ihre frischen Haare von sich gaben, zog ich tief in mir rein. Fest umklammerte ich mich an sie als hätte ich Angst davor sie wieder zu verlieren oder dass gar alles ein Traum war. Aber das konnte kein Traum sein. Meine Arme umschlossen tatsächlich ihren Körper. "Mum, das bist wirklich du.", sagte ich und fing an stark zu schluchzen.

"Nicht weinen.", sagte sie und schluchzte auch leicht.

Kurz kam mir der Gedanke in den Sinn, dass alles wieder ein Streich sein könnte. Von Aaron und Katelyn. Dass sie jetzt wieder verschwindet aber ich war nicht mehr in dem Haus und so konnte es gar nicht der Fall sein.

Ich war zu Hause. In meinem Haus, mit ihr.

Sie löste sich langsam von meiner Umarmung aber ich wollte sie gar nicht mehr loslassen. Ein Lächeln vor Freude tanzte auf ihren Lippen. Mein Blick ging zu mir runter, sie musste denken, dass ich völlig verstört wäre. Scheues Mädchen, die vor jeder Bewegungen zuckt und total abgemagert. Meine alten Sachen verdeckten meinen Körper und meine Haare fühlten sich ebenfalls weich an. Die alten Sachen von mir zu tragen, ließ mich gut fühlen.

Ich bemerkte, wie meine Hände zitterten. Plötzlich schloss sie ihre Hände um meine.

"Weißt du, wie lange ich auf der Suche war? Ich habe dich unbeschreiblich vermisst, Chloe.", sagte sie und streichelte langsam durch meine Haare. "Schwer zu glauben, dass du vor mir stehst."

Mir schwirrten tausende von Fragen in meinem Kopf und ihr ebenso aber ich war nicht Fähig zu sprechen. Der Schock hatte sich in mich hinein gepflanzt. Er hatte mich einfach frei gelassen obwohl er mir erzählte, dass es viel zu gefährlich sei? Ich verstand gar nichts mehr, ich wollte antworten.

"Wie- wie bin ich her gekommen?", das war die einzige Frage, woraufhin ich unbedingt die Antwort haben wollte. Wie hatte er das geschafft? 'Weshalb musste er so eine Aktion anstellen? Er könnte mich genauso in die Sache mit einbeziehen."

Es tat verdammt weh vorzustellen, was er getan hatte. Dass er mich in Todesangst versetzt hatte und zwar nachdem ich mir im Klaren wurde, was für Gefühle ich für ihn hatte. Doch was mir noch mehr Schmerzen bereitete, war der Gedanke ihn nie wieder zu sehen.

"Zerbrich dir dein Kopf nicht darüber. Dir geht es gut und das zählt."

Sofort schloss ich meine Augen, denn sie hatte recht. Mein Kopf legte ich auf ihrem Schulter und gehorchte den stillen Raum, die ab und an durch die fahrenden Autos auf der Straße unterbrochen wurde. "Wie lange war ich weg?", fragte ich leise mit meiner zerbrechlichen und rauen Stimme.

"Es waren fast zwei Monate.", flüsterte sie mir entgegen. Zwei Monate, die ich in diesem Haus verbracht hatte. Dennoch hatte sich es wie zwei Jahre angefühlt. Ich wusste nicht, weshalb ich diese Frage plötzlich stellte aber es aß mich innerlich Stück für Stück auf.

"Was weißt du über das verlassene Haus, Mum? Über die jeder spricht."

Langsam hob ich meinen Kopf und blickte streng in ihre Augen. Ich dachte mir, wie bescheuert ich aussehen musste, während ich ihr in solch eine Situation die Frage stellte.

Perplex schaute sie mich an und sah überrascht aus. "Wie kommst du auf so eine Frage?", fragte sie mich schon lächerlich. Sie packte mich an meinen Schultern und ihre Augen ließen mich keine Sekunde los. "Seit zwei Monaten fühlte ich Leere in mir ohne dich und jetzt bist du plötzlich wieder da. Du hast viel zu beantworten, Chloe. Sag mir nur, wo du warst?", fragte sie und ihre Augen füllten sich.

Ich konnte mir vorstellen, wie sie sich diese Frage Tag für Tag stellte und sie innerlich zerriss.

Die Befürchtung, dass diese Frage irgendwann kommen würde, war da aber ich wusste nie, was ich darauf antworten sollte.

"Es gibt einiges zu erzählen.", sagte ich und wischte die Tränen in meinem Gesicht weg. "Es gibt viele Fragen zu beantworten. Wir können ja mit der anfangen: Wer war mein leiblicher Vater?"

*Hallo, meine Lieben. Zum ersten Mal ein Kapitel ohne den lieben Darvin, komisch irgendwie.
Habt ihr schon erwartet, dass er sie zurück bringen würde? Oder dachtet ihr an was ganz anderes?

Hier sind wir cirka im Hauptteil angekommen. Der nächste Kapitel wird was ganz anderes sein und euch hoffentlich überraschen!
Mit der bin ich nicht 'super' zufrieden aber hoffe, es hat euch trotzdem gefallen.

Ich liebe, liebe, liebe es Kommentare von euch zu lesen! Egal ob es eine Positive, Kritik oder es auch einfach nur eure persönliche Meinung ist!

P.S: Ich entschuldige mich jetzt schon für den kurzen und schnellen Kapitel. Bin ich selber nicht von mir gewohnt aber hier musste der Kapitel ca enden. Der Nächste wird länger.

You Can't EscapeWhere stories live. Discover now