KAPITEL 46

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Es war bei dem einem Kuss geblieben. Zum Abschied hatte Nicholas mich fest umarmt und mir einen Kuss auf die Wange gedrückt. Dann war ich nach Hause gefahren, mit einem fetten grinsen im Gesicht und hab erstmal noch fünf runden in dem Parcours gedreht, so aufgedreht war ich. Danach bin ich Hunde müde ins Bett gefallen.

Als ich heute Morgen wach wurde, war das erste an das ich dachte Nicholas! Und er wollte vorbei kommen! Natürlich nuuuur um unseren Plan nochmal durch zu sprechen. Gut gelaunt wie lange nicht mehr ging ich zum Frühstück in die Küche. "Morgen, na alle gut geschlafen?" Lächelnd setzte ich mich an den Tisch. "Krieg ich einmal ein Brötchen bitte. Ach und John kannst Du mir vielleicht auch noch einen Kaffee machen wäre mega lieb von dir." Ich grinste und wartete darauf das Ryan mir ein Brötchen gab, doch er starrte mich so wie alle anderen nur ungläubig an. "Wer zur Hölle bist Du und was hast Du mit unserer Lexi gemacht?" Fragte er und klang geschockt. "Hä warum? Ich hab halt gute Laune wo ist das Problem?" Verwirrt sah ich ihn an. "Du hast sonst nie gute Laune...." Gale sah mich misstrauisch an. "Oh mein Gott! Lexi hat mit dem Cop gevögelt!" Jayden schien eine richtige Erleuchtung zu haben, doch ich verdrehte die Augen. "Ich habe mit niemandem gevögelt ihr Idioten." Ich nahm das Brötchen das mir Ryan langsam gab und schnitt es auf. Alle Blicke waren auf mich gerichtet und irgendwann war mir das zu doof. "Meine Fresse da hat man einmal gute Laune und ihr versaut gleich wieder alles." Ich schmierte mein Brötchen und ging dann mit meinem Kaffee und meinen Teller rüber in mein Zimmer. Ich setzte mich ans Fenster und sah raus während ich aß. Anschließend brachte ich Teller und Tasse zurück in die Küche und zog mich an. Eine dunkle Jeans, ein weißes fast bauchfreies Top und einen grau, weißen Cardigen. Als ich gerade im Bad fertig war und mich leicht geschminkt hatte, kam Gale rein. "Dein Cop ist da..." sagte er tonlos und musterte mich. "Okay danke." Ich lächelte und wollte an ihm vorbei gehen, doch er hielt mich am Oberarm fest. "Findest Du nicht du solltest dich lieber auf Morgen vorbereiten als mit diesem Kerl rum zu machen? Ryans Leben hängt daran wie schnell Du den Gang wechseln kannst." Er klang streng und angepisst. Schön, wenn er meint, das kann ich genauso gut. Ich riss mich los. "Wenn du an meinen Fähigkeiten zweifeltst warum fährst Du dann nicht die Fuhre Morgen?" Zischte ich drohend und funkelte ihn wütend an. "Ich mein ja nur..." er sagte es so ruhig das es sofort wieder wie eine Drohung klang. Wortlos ging ich an ihm vorbei und rannte dann die Treppe runter und durch die Garage nach draußen. Dort stand er. Lässig lehnte er an seinem Wagen. Die arme vor der Brust verschränkt, eine Pilotensonnenbrille auf der Nase und einem mega heißem lächeln auf den Lippen. Ich musste sofort grinsen weil ich unseren Kuss wieder vor Augen hatte. Langsam schlenderte ich zu ihm und blieb dann knapp zwei Meter vor ihm stehen. "Hey..."grinsend sah ich zu ihm, musste aber etwas blinzeln weil er die Sonne im Rücken hatte. "Na?" Er zog mich grinsend an der Hüfte zu sich. Abwartend sah ich zu ihm hoch. "Jetzt muss ich mich wieder bücken was? War ja klar." Er lachte leise. "Oha so klein bin ich doch garni-..." weiter kam ich mit meinem Protest nicht denn er hob mein Kinn leicht an und presste seine Lippen auf meine. Ich war überrascht von diesem Kuss. Unser erster war sanft, unsicher und zaghaft. Dieser war leidenschaftlich, gefühlvoll, machte mich hungrig auf mehr und verpasste mir ein schwindeliges Gefühl. Nach einiger Zeit löste er sich grinsend. "Ich bin über einen Kopf größer als du Alexa, für mich bist Du klein." Er lacht leise. "Na danke auch." Ich schmollte leicht was ihn nur noch mehr zum lachen brachte. "Na komm, wir haben noch einiges zu tun..." "Was denn?" Verwirrt sah ich ihn an, da ich nicht damit gerechnet hatte heute noch großartig was zu machen. "Wir beide..." er lächelte und streichelte meine Wange. "Wir zwei fahren heute ganz gemütlich durch die Gegend und machen... Lass mich überlegen... Sonst nichts." Er lächelte mich an und öffnete mir dann die Fahrertür. Verwirrt runzelte ich die Stirn, stieg dann aber ein. Nicholas stieg auf der Beifahrerseite ein und Ich fuhr komplett planlos los. "Wo genau willst Du jetzt hin?" Fragte ich immer noch verwirrt. "Keine Ahnung. Kommt drauf an wo du hin fährst." Er grinste amüsiert. "Nicholas das ist nicht witzig... Du musst mir doch sagen wo lang?" "Nein, du entscheidest..." seufzend bog ich einfach Links in eine Straße ein. Als ich das Navi anschalten wollte schlug Nicholas mir leicht auf die Hand. Ich musste mich also auf meine innere Karte verlassen... "Warum genau machen wir das nochmal?" Fragte ich skeptisch und sah kurz zu ihm rüber. "Die letzten Tage hast Du nur hart trainiert.... Das machen wir jetzt um dich etwas runter zu holen. Fahren besteht nicht nur aus rasen..." "Doch eigentlich schon." Ich musste grinsen. "Alexa du weißt was ich meine..." ich nickte nur seufzend. Aber ich hasste es nicht zu rasen... Damit passte man sich nämlich an. Ich wollte mich nicht anpassen. Zumindest nicht wenn ich einen V8 Motor unter der Haube hatte. Nicholas seufzte als ihm scheinbar auch klar wurde das wir in dem Punkt unterschiedliche Ansichten hatten. "Es geht hier auch darum das du schon mal ein gewisses Gefühl für die Stadt hast Alexa. Ich werde gleich aussteigen und dann wirst du dir diesen Kopfhörer ins Ohr stecken. Damit kann ich dir Anweisungen geben schon vergessen?" er hatte ein amüsantes grinsen auf den Lippen. "Achja..." seufzte ich. Ich hatte es wirklich vergessen, da ich ich mich nur noch auf Nicholas gefreut hatte. Dieser lachte nun sein raues lachen, was mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.


Wir fuhren noch einige Zeit einfach sinnlos durch die Gegend bis ich an einem kleinen Café anhalten sollte. "Bis später." Nicholas küsste meine Wange und stieg dann grinsend aus. Wieder entfuhr mir ein seufzer und ich sah ihm nach, wie er zu einem schwarzen Van ging und in diesen Einstieg. Ich steckte mir den Kopfhörer (der an sich nur aus dem Teil bestand das man sich ins Ohr steckte) ins Ohr. "So süße... Wenn du mich hören kannst schick uns ein Handkuss in die Richtung vom Van." ertönte plötzlich Nicholas Stimme in meinem Ohr und ich zuckte leicht erschrocken zusammen. Dann zeigte ich ihm einfach meinen Stinkefinger und starrtete den Wagen wieder. Ich hörte Nicholas leise lachen und stellte ihn mir vor, wie seine dunklen Augen sich in meinen Blick bohrten, sich seine muskulösen Arme um mich legten und er sanft aber bestimmt seine Lippen auf meine senkte...

"Alexa?" wieder zuckte ich zusammen. "Meine Fresse musst du so schreien?" meckerte ich und begriff dann das er mich ja gar nicht hören konnte. "Fahr jetzt bitte los... So lange ich dir nichts sage wirst du immer geradeaus fahren, ansonsten sag ich dir wann du abbiegen sollst." Ich nickte nur kurz, auch wenn ich nicht wusste ob er es sah. Ich fuhr mit quietschenden Reifen wieder los und fuhr diesmal schneller als zuvor durch den dichten Verkehr. Immer wenn ich zu dicht überholte hupten die Autos wie verrückt, aber das fand ich irgendwie lustig. Gale und ich hatten so einmal versucht eine Melodie zu spielen, indem wir im Rhythmus der Melodie andere Autos zu eng überholt haben. Jingle Bells hätten wir fast geschafft, wäre Gale nicht so dumm gewesen und hätte ein Polizeiauto überholt.

"Jetzt links!" befahl Nicholas da pötzlich. Erschrocken riss ich das Lenkrad herum, ballerte die Handbremse rein, sodass ich schön durch die Kurve driftete. Natürlich kassierte ich dadurch nicht nur ein Hupen. "Das nächste mal früher Idiot." murmelt ich genervt. "Alexa versuch nicht die ganze Stadt auf dich aufmerksam zu machen." brummte Nicholas und ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. Doch ich gehorchte und fuhr von ihm geleitet durch die Stadt. Es war nach einiger Zeit echt anstrengend, weil ich mehr als konzentriert sein musste und schließlich auf Nicholas und den Verkehr um mich herum achten musste. Umso erleichteter war ich das er mir irgendwann sagte das ich zur Festung fahren konnte. Meine Arme fühlten sich seltsam taub an, ebenso meine Beine. Auto fahren war für mich noch nie so anstrengend gewesen... Müde und K.O. stieg ich aus Nicholas Wagen und schwankte kurz etwas weil es so ungewohnt war wieder zu stehen. Ich lehnte mich einfach an das Auto und schloss die Augen. Ich hörte den schwarzen Van etwas weiter weg parken und die Schiebetür an der einen Seite aufgehen. Dann wie jemand heraus sprang und auf dem kiesigen Boden zu mir kam. Kurz darauf legten sich zwei große Hände um meine Hüfte und zogen mich an eine Muskulöse Brust. Ich atmete Nicholas Geruch ein und ließ die Augen geschlossen. Ich war so müde... Doch das Adrenalin schoss mir durch die Adern und ich öffnete die Augen als mir was bewusst wurde.

Morgen würde ich um
Ryans Leben fahren... Morgen um diese Zeit war er vielleicht schon Tod... Oder wir waren es beide... Im besten Fall, wäre es Derek...



















Heart Race ||BEENDET||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt