KAPITEL 44

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Müde kniete ich auf dem Boden meines Zimmers. Inmitten von irgendwelchen Plänen von Plätzen die Nicolas und ich überprüften, da sie uns eigentlich ganz geeignet erschienen und woraufhin er dann einem seiner Kontakte beim FBI bescheid gesagt hatte, der uns daraufhin die Massen an Plänen vorbei gebracht hatte. "Ich bin immer noch für den Steinbruch." Seufzend ließ ich mich nach hinten sinken bis ich endlich lag. Ich versuchte ein gähnen zu unterdrücken, was mir nicht wirklich gelang. "Hmm..." Nicolas überlegte und verglich einige Pläne miteinander. Ich konnte nicht anders als ihn dabei zu beobachten. Seine Haare waren etwas zerstrubelt und saßen nicht mehr so perfekt wie an seiner Ankunft, doch das schien ihn herzlich wenig zu interessieren. "Wenn Du nur weniger als knapp drei Minuten stehen darfst, ohne das Derek denkt du wärst am Treffpunkt, dann müssen wir ja auch auf die Ampeln achten." Dachte er laut nach. Dann fuhr er sich schon wieder durch die Haare wobei ich erneut sein Tattoo am rechten Unterarm sehen konnte, da er die Ärmel seines Hermes hochgekrempelt hatte. ~Family~ stand in verschnörkelten Buchstaben dort. Erst als er mich fragend an sah fiel mir auf das ich jetzt anscheinend meine Gedanken mit ihm teilen sollte. "Ehm... Ja... Rote Ampeln sollten wir vermeiden... und selbst wenn halte ich an keiner an." Er nickte nur und sah weiter die Pläne durch. Weiter beobachtete ich ihn. "Vielleicht sollten wir Schluss machen und uns morgen mal den Steinbruch anschauen?" Schlug ich vor und sah ihn fragend an. Nicolas legte seufzend einen der Pläne weg. Dann legte er sich einfach neben mich und sah mich an. Ich sah nur stumpf an die Decke. "Redet mein Dad manchmal von mir?" Fragte ich vorsichtig, sah ihn aber nicht an. "Ständig..." seine Stimme klang sanft und rücksichtsvoll, als wolle er mich nicht verletzen. Auf seine Antwort hin nickte ich nur. "Aber da war doch noch etwas was du von mir hören oder wissen wolltest oder nicht?" Wieder nickte ich nur. Es dauerte etwas bis ich wusste was es gewesen war. "Diese Sache mit Tyler... Wie viel davon war von ihm Show?" Jetzt sah ich zu ihm. Er dachte nach und fühlte sich sichtlich unwohl. "Ich sag es dir nicht gerne... Aber ich befürchte... Es war wirklich alles Show..." ich schluckte schwer. "Und das an dem Ball... wer hat ihn angeschossen?" "Das geht dann wohl auf meine Kappe..." er sah mich vorsichtig an. "Na Super...." ich konnte nicht anders als enttäuscht schnauben. Alles was ich glaubte würde mir halt geben erwies sich als verarsche. Kein Wunder das Ty so schnell wollte das ich seinen Vater treffe, kein Wunder das er so früh so getan hat als wäre ich die einzige für ihn. Jetzt wo ich das so hörte kam mir Tylers ganzes Verhalten total bescheuert und auffällig vor. "Es tut mir leid das alles so kommen musste..." Nicolas sah mich etwas bemitleident an. Ich zuckte nur die Schultern. "Was soll's. Ich bin eh kein Typ für Beziehungen..." Nachdem ich mich wieder aufgesetzt hatte fuhr ich mir durch die Haare und starrte leicht vor mich hin. "Glaub ich nicht." Nicolas hatte sich ebenfalls wieder aufgesetzt. "Hm?" Fragend sah ich ihn an, weil er mich aus meinen depressiven Gedanken gerissen hatte. "Ich glaube schon das du jemand bist der für Beziehungen geschaffen ist. Du brauchst nur länger als andere um jemandem zu vertrauen. Aber das muss doch nichts schlechtes sein?" Ich wusste nicht so recht was ich daraufhin sagen sollte. "Hast Du eigentlich ne Freundin?" Fragte ich deshalb nur und hoffte das es nicht falsch rüber kommen würde. Er lachte leise und schüttelte dann den Kopf. "Nein habe ich nicht, ist mir mit meinem Job zu gefährlich." Ich nickte. "Kann ich verstehen." Wir sahen uns längere Zeit einfach nur an. Seine braunen Augen waren echt niedlich und erinnerten mich an einen Teddy. Einen ziemlich gut aussehenden Teddy. Irgendwas lag in der Luft. Es war seltsam. Als es klopfte sahen wir jedoch beide zur Tür. "Ja?" Nachdem ich das gerufen hatte streckte Ian den Kopf in mein Zimmer. "Wir haben Essen geholt wollt ihr auch was?" Fragend sah ich zu Nicolas, aber der war bereits aufgestanden und hielt mir seine Hand hin. Ich hatte keinen Hunger, aber dennoch ergriff ich seine Hand und er zog mich auf die Füße. Ich hatte seine Kraft unterschätzt, denn er zog mich mit solch einem Ruck auf die Füße das ich beinahe gegen ihn geprallt wäre. Erschrocken sah ich zu ihn hoch. Mein Herz setzte kurz aus bei seiner Nähe. Er sah mich einfach an, die Stirn etwas angestrengt in falten gelegt. Dann ließ er  mich einfach los. Ich musste schwer schlucken. Gemeinsam mit Ian gingen wir hoch und ins Wohnzimmer, dort saßen die anderen schon und hatten ganz viele Packungen Chinesisches Essen auf dem Couchtisch aufgestellt. Mein Magen rebellierte schon alleine bei dem Geruch und ich schluckte schwer. Setzte mich aber zu Nicolas auf die breite Armlehne des Sessel auf dem er Platz genommen hatte. John gab uns jeweils eine Schachtel mit gebratenen Nudeln und dazu eine Gabel. Es herrschte eine unangenehme Stille im Raum und ich wäre schon wieder fast ausgerastet, doch Ryan fing zum Glück ein Gespräch an. "Also Lexi's Dad ist dein Chef?" Er sah Nicolas fragend an. Nicolas nickte. "Naja Chef ist nicht ganz richtig, er ist mein Ausbilder und gleichzeitig mein Partner." Ryan nickte. "Wundert mich das er es überhaupt zum FBI geschafft hat." Meinte Ryan da leise und ich funkelte ihn wütend an. "Wie meinst du das?" Fragte Nicolas natürlich sofort nach. "Gar nichts meint er." Sagte ich schnell und betonte das gar nichts. "Ach komm Lexi, er sollte doch wissen wer sein Partner vorher mal war." "Du sollst die Fresse halten!" Fuhr Ich ihn wütend an und war aufgestanden. Ryan sah mich einfach nur an. "Alexa ist schon gut..." Nicholas zog mich sanft am Handgelenk zurück auf den Sessel, doch ich entzog mich seinem Griff. "Ich hab keinen Hunger mehr." Genervt stellte ich meine Nudeln weg und verließ das Wohnzimmer um dann wütend hoch auf's Dach zu gehen. Ich überlegte zu schreien... Entschied mich dann doch dagegen. Ich fuhr mir wütend durch die Haare und hätte am liebsten jemandem eine rein gehauen. "Alexa?" Erschrocken drehte ich mich zu Nicholas um. "Sorry ich wollte dich nicht erschrecken." Er lächelte leicht und kam zu mir. "Schon okay..." ich sah zu Boden und kickte dort einen imaginären Stein zur Seite. "Hier..." er drückte mir einen Zettel in die Hand. "Was ist das?" Fragte ich verwirrt. "Meine Adresse." "Aber wofür-..." "Du kommst morgen Abend zu mir." "Aber-..." wollte ich widersprechen doch er fiel mir wieder ins Wort. Wie ich das hasste. "Nichts aber. Ich will dich morgen um 20Uhr vor meiner Haustür stehen haben."

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