KAPITEL 32

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Na gut, es sah auf den ersten Blick vielleicht etwas herunter gekommen aus, aber das Haus hatte was... Ich hatte dem Typen der sich mir am Ende als Kyle vorgestellt hatte, etwas Geld gegeben damit er das grob förmliche für mich klären konnte.
Ich hatte mich in dem kleinen Supermarkt mit Essen eingedeckt was ich nun in die Küche meines neuen zu Hauses trug. Ich hatte noch keinen Strom, geschweige denn fließendes Wasser... Ich war hier ziemlich abgeschnitten was ich einerseits gut fand, aber anderseits lebte ich die letzten Jahre immer mit acht anderen Jungs zusammen. Ich fühlte mich so schrecklich allein. Doch ich musste alleine klar kommen... ich musste einfach...

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Seit vier Wochen lebte ich jetzt schon in Jackson es gefiel mir eigentlich ziemlich gut da ich sobald ich aus meinem Auto stieg praktisch unsichtbar war. In meinem Auto war ich wie ein Tier im Zoo. Eine Attraktion, warum, wusste ich auch nicht so Recht... Aber es tat auch mal gut durch die Stadt zu gehen und nicht komisch von der Seite angesehen zu werden. Wenn ich so über die Straße ging war ich für alle ein ganz normales mittlerweile 18 Jähriges Mädchen.
Heute war ich zur Abwechslung mal Joggen gewesen. Ich brauchte noch Tomaten für mein Abendessen, doch als ich schon den Kiesweg entlang ging, spürte ich das etwas nicht stimmte. Trotz des Schweißes auf meiner Haut wurde mir plötzlich ganz kalt. Mein Puls schlug schneller als er eh schon durch die Anstrengung gewesen war und die Angst kroch mir bis tief in die Knochen.
Mir schossen alle möglichen Szenarien durch den Kopf. Vielleicht war es die Polizei? Oder Ryan und die Jungs? Oder irgendeiner den ich mal abgezogen habe und der sich rächen will, oder schlimmer noch... Mein Dad!? Ich fasste an meinen Rücken wo ich sonst immer meine Waffe trug. "Mist!" Zischte ich leise. Ausgerechnet heute musste ich so vernünftig sein und sie zu Hause lassen. Als ich am Haus an kam dämmerte es bereits und die Fenster im Erdgeschoss waren hell erleuchtet. In der Einfahrt stand ein grau-metallic glänzender Ford Mustang Cabrio. Keiner den ich kannte fuhr so ein Wagen, zumindest nicht das ich wusste. Langsam ging ich zur Haustür und musste schlucken bevor ich sie langsam und leise öffnete. Ich bekam riesen Panik als ich hörte das der Fremde Besuch in meiner Küche war. Langsam, Schritt für Schritt machte ich mich auf den weg dorthin. Mir fiel auf das der Baseballschläger der sonst immer versteckt unter der Garderobe lag, weg war... Noch mehr Angst breitete sich in mir aus. Ich rechnete jeden Moment damit das jemand plötzlich hinter mir stand und mir eins mit dem Ding über zog. Im ganzen Haus roch es nach zwei Sachen die ich nur zu gut kannte. Erstens: Pfannekuchen... aber wer kennt den Geruch nicht? Und zweitens ein Parfüm was ich nur zu gut kannte, weil ich nämlich diejenige war die es ausgesucht hatte. Mutig ging ich weiter zur Küche und linste dann vorsichtig um die Ecke.
Erschrocken ließ ich die Tomaten fallen an die ich mich bis gerade verzweifelt geklammert hatte. Mein Besuch drehte sich nicht zu mir um, sah nur ganz kurz einmal zu mir. Wie zur Hölle hatte er mich gefunden?! Meine Gedanken überschlugen sich in meinem Kopf und mir rauschte das Blut durch die Ohren. "Ich hab mir schon Sorgen gemacht dir ist irgendwas passiert." Sagte er und klang etwas spöttisch. "Was machst Du hier?" Fragte ich leise. "Du hast deinen Abschluss verpasst... Echt zu schade wirklich, Chloés Kleid war der Wahnsinn und naja, der Alkohol auch." Er lachte leise auf weil er sich anscheinend an irgendwas erinnerte. "Was willst du?" Ich war noch nie so eingeschüchtert gewesen. "Sie war auch ziemlich fertig... Und meine Güte hat sie geweint als sie gemerkt hat das du nicht zu ihr nach Hause kommen würdest."
Tränen schossen mir in die Augen. Mir war nicht bewusst gewesen wie sehr ich sie damit verletzt hatte. "Tyler verdammt was willst du hier?!" Schluchzte ich auf und auch ihm schien der Knoten jetzt zu platzen. Er knallte die Pfanne die er für die Pfannekuchen benutzt hatte in die Spüle, sodass ich zusammen zuckte und ihn erschrocken ansah. Er kam mit energischen Schritten auf mich zu, zog mich eng zu sich, knallte die Tür hinter mir zu und drückte mich dann dagegen und küsste mich energisch. Die Gefühle die er in den Kuss legte waren der Wahnsinn! Allein durch den Kuss spürte ich wie verletzt und wütend er war, aber ich spürte auch Erleichterung, als würde sein ganzer Körper durch atmen. Stocksteif stand ich an die Tür gepresst unfähig mich zu bewegen oder irgendwas zu machen. Ich erwiderte einfach seinen Kuss. Wie ich ihn vermisst hatte! Langsam löste er sich wieder. Blieb aber ganz dicht vor meinem Gesicht und sah mir in die Augen. Er streichelte meine Wange und schien total erleichtert zu sein. "Ich hab dich so unendlich vermisst Lexi wie kannst Du mir das nur antun?" Flüsterte er. "Ich hatte einen Gründe genug zu gehen." Flüsterte ich leise weil ich meiner Stimme selbst nicht mehr vertraute. "Denkst du wirklich immer noch ich hätte Stacy geküsst?" "Du hast Schluss gemacht was soll ich denn da noch groß denken? Wenn du nach gerade mal einem Tag mit Stacy rum machst kann ich ja gar nichts anderes denken!" Widersprach ich und fand meine Stimme langsam wieder.
"Ich weiß es war falsch Schluss zu machen! Das weiß ich jetzt, es war einfach eine Kurzschluss Reaktion keine Ahnung wieso. Aber verdammt ich Liebe dich..." zum Ende hin wurde er etwas leiser und sah mich aufgebracht an. "Ich...Ich kann das nicht Tyler." flüsterte ich. "Warum bist du gegangen?" Fragte er leise. "Keine Ahnung...." flüsterte ich wieder.

Heart Race ||BEENDET||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt