Auftragskiller

Kapitel 2

Rileys braunes, glattes Haar war zu einem seitlich geflochtenen Zopf gebunden. Leicht nervös starrte sie auf ihre goldene Taschenuhr. Bald ist es so weit. Alle Fakten wurden ihr in den vergangenen Tagen mehrmals vor Augen geführt. Sie wusste genau, was zu tun war. Doch wollte sie es wirklich? Brachte sie es moralisch übers Herz? Aber natürlich. Dafür wurde sie doch ausgebildet.

Fest entschlossen steckte sie das wertvolle Stück in die rechte Tasche ihrer pechschwarzen Lederjacke und wartete ab. Ihre giftgrünen Augen begannen wie wild zu leuchten als sie sie im Halbschatten erkannte. Während Riley in Position blieb, fing Megan mit der fremden Dame ein Gespräch an. Die Braunhaarige lauschte vorsichtig mit, damit sie ihren Einsatz nicht verpasste. Leider sprachen die Frauen zu leise, als das sie einen Zusammenhang verstand. Langsam schien das Gerede in eine hitzige Phase zu gehen. Megan hasst es, um den heißen Brei zu reden. Bald kommt mein Einsatz.5, 4, 3, 2, 1. Show Time.

Gerade in dem Moment als beide ihre Waffen zückten, rückte Riley in den Vordergrund.

„An ihrer Stelle würde ich nicht abdrücken", sagte sie so cool wie sie konnte.

Man hörte an ihrer Stimme die Nervosität, doch sie ließ es sich nicht anmerken.

„Ich fürchte sie sind in der Zwickmühle", meinte Megan, als sie das Gesicht der Fremden sah. Es war geprägt von einem verstörten Ausdruck, dass sich vor Schmerzen verzog. Ihr Atem stockte und sie ließ die Pistole fallen. Nach Sekundenbruchteilen fiel sie nach vorne auf den Boden. Es ging alles so schnell, dass die Frau nicht einmal Zeit sich umzudrehen und ihrer Mörderin ins Auge zu sehen. Megan steckte ihre Verteidigungswaffe langsam wieder unter ihren Mantel in den dafür vorgesehenen Holster. Die Stille wurde von der Mentorin unterbrochen.

„Riley Blake", begann Megan mit einem großen Grinsen. Die Angesprochene trat weiter vor und machte dabei einen Bogen über den Leichnam. Langsam streckte Megan ihr ihre Hand entgegen und sagte stolz: „Willkommen im Team, Auftragskillerin!"